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Für die Sexualität von Frauen gibt es Märkte

Die körperliche Attraktivität und Sexualität von Frauen sind austauschbare Waren. Eva Illouz erläutert: „Mittels einer breiten Palette von Konsumgütern zur Verbesserung und Formung ihres Körpers arbeiten Frauen an ihrem Erscheinungsbild.“ Dieses investieren sie wiederum in vielfältige Märkte, um Kapital zu produzieren. Der Geldumlauf in diesen Märkten stützt eine symbolische Ökonomie. Diese macht die Sexualität und sexuelle Attraktivität zu einem Attribut von Weiblichkeit als echter, für den Blick produzierter Ware. Seine Visualität macht den Körper zu einer Konsummaschine, die Konsumobjekte formen. Der Look ist eine Form von Eigeninvestition, die durch Netzwerke…

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Eine Gesellschaft braucht gemeinsame Werte

Längst ist die Notwendigkeit, bewusst den Blick auf die für den Gefühlshaushalt wesentliche Dinge im Leben zu richten, zu einem Thema von gesellschaftlicher Relevanz geworden und betrifft daher auch die Politik. Hans-Otto Thomashoff ergänzt: „Eine Diskussion ist in Gang gekommen, die zum Ziel hat, dass wir unsere Gesellschaft so umbauen, dass sie sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert.“ Das Teilen von Gefühlen, das zu zweit im direkten Austausch bestens funktioniert, klappt genauso in der Gesellschaft. Kulturell geteilte Umgangsformen und gemeinsame Werte führen zu einem Wir-Gefühl, das in der Resonanz…

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Die Psyche gliedert sich in drei Bereiche

Mit der Entfaltung eines Menschen ist es derzeit nicht so einfach, denn auch das Privatleben hat sich stark verändert. Erfahrungen verändern einen Menschen. Michaela Brohm-Badry erläutert: „Wir bestehen aus unserem Körper und unserer Psyche, die sich in drei Bereiche gliedert: Kognition, Motivation und Emotion – Denken, Wollen und Fühlen.“ Der Körper als Organismus ist der materielle Teil des Menschen, welcher der Seele – Emotion – beziehungsweise dem Geist – Kognition und Motivation – als immateriellem Teil Heimat gibt. Physiologisch ist er aus Blut und Wasser, Knochen, Muskeln, Eiweiß, Phosphor und…

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Die Symptome der Bitterkeit sind aggressiv

Reinhard Haller stellt fest: „Die Symptome der Verbitterung ähneln jenen der Depression, sind aber wesentlich aggressiver und selbstzerstörerischer.“ Während die Depression lähmt, regt die Verbitterung auf. „Die Depression ist ein starrer, dunkler Klumpen. Die Bitterkeit schwingt, sie bewegt sich wie ein zirkulierendes Gift und ist leicht abzurufen“, sagt der Berliner Psychiater Michael Linden. Im Vordergrund der Beschwerden stehen Missmut und Freudlosigkeit, Gefühle von Hilflosigkeit, Schuldvorwürfe gegen anderen und sich selbst. Weitere Symptome sind aggressive und suizidale Fantasien, innere Unruhe, Schlafstörungen, psychosomatische Beschwerden wie Magen- und Gallenleiden, Rückenschmerzen sowie Druck auf…

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Jeder Mensch besitzt Selbst-Netzwerke

Der Besitz eines Selbst-Systems macht den Menschen zu einer einzigartigen Spezies. Des ist eines mit zwei Perspektiven, ein Ich-Du-System und Sitz sowohl dessen, was man als eigenes Selbst erleben und erkennen kann, als auch Repräsentanz des signifikanten Anderen. Joachim Bauer erläutert: „Seine Eigenschaften sind einerseits psychischer Natur, wir können das Selbst subjektiv erleben und beobachten. Andererseits ist es neurobiologisch verankert und lässt sich aus der Sicht eines wissenschaftlichen Betrachters beschreiben.“ Die Selbst-Netzwerke überlappen sich auch mit den Netzwerken, die das Wir-Umfeld einer Person kodieren, und sind mit diesen Netzwerken teilweise…

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Ein Konflikt ist kein Wettbewerb

Wer Konflikte als Gewinner-Verlierer-Modell spielt, will gewinnen. Und hat damit verloren: nämlich den Verlierer. Als Freund, als Kollegen, als Ehemann, als Kraft der Solidargemeinschaft. Reinhard K. Sprenger weiß: „Sie können sicher sein: Für Ihren Sieg werden Sie einen Preis bezahlen. An einem Ort, wo Sie es nicht für möglich halten. Zu einem Zeitpunkt, auf den Sie nicht vorbereitet sind. Aber Sie werden ihn zahlen.“ Denn niemand lässt eine Niederlage auf sich sitzen. Das „schlagende“ Argument ist nämlich bei Weitem nicht immer das Beste, was sich Menschen gegenseitig antun. Deshalb ist…

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Erinnerungen können verschwinden

Erinnerung ist kein Ort im Gehirn, an dem etwas von früher gespeichert wäre. Man realisiert sie in der Gegenwart, für andere und vor anderen. Sonst wäre das, woran man sich erinnert, gar nicht mittelbar. Valentin Groebner erläutert: „Deswegen verblassen Erinnerungen, die ich anderen nicht erzähle, und verschwinden. Häufiger aufgerufene Episoden aus meiner eigenen Vergangenheit dagegen verändern sich genau dadurch, dass ich mich an sie erinnere und sie dabei aufdatiere.“ Sich an etwas zu erinnern heiß, es durch Benutzung umzuschreiben. Der Speicher im Kopf unterscheidet nicht zwischen Träumen, Filmen, Fotografien und…

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Ein System kann schnell ins Wanken geraten

Durch eine einzelne Aktion, ähnlich wie beim Wischen auf dem Smartphone, kann ein ganzes System ins Wanken geraten. Der Neurowissenschaftler und Psychiater Manfred Spitzer bezeichnet dieses Phänomen als „Schwarmdummheit“. Er erklärt: „Schwarmdummheit bezeichnet das Auseinanderfallen eines Kollektivs von Menschen durch übermäßige Kommunikation.“ Manfred Spitzer leitet diesen Begriff von Fischschwärmen her. Auf Menschen ist dieses Prinzip allerdings nur begrenzt anwendbar, weil Menschen durch ihre Kommunikation dieses Kollektiv in Gefahr bringen. Rüdiger Maas erläutert: „Der Grund hierfür liegt in der Sozialpsychologie: Werden Meinungen in Gruppen geteilt, können diese andere Menschen in ihren…

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Persönlichkeit ist mehr als Intelligenz

Wie gut sich ein Mensch in seiner Umwelt zurechtfindet, hängt von vielen Dingen ab. Die Kombination dieser Faktoren ist die Persönlichkeit. Jakob Pietschnig ergänzt: „Auch darum kümmert sich die Psychologie, auch wenn es da um viele Aspekte geht, die mit der kognitiven Leistung nicht immer etwas zu tun haben.“ Um die Gesamtheit der Persönlichkeit erfassen zu können, reicht natürlich ein Intelligenztest nicht. Daher hat man andere Verfahren, andere Modelle entwickelt, um weitere Facetten der Persönlichkeit messbar zu machen. Das gängigste ist momentan das sogenannte OCEAN-Modell, das die Persönlichkeitszüge Offenheit für…

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Jeder fühlt sich hin und wieder als Opfer

So manche psychische Schädigung ist die Folge einer langen Ereigniskette. Tausend einzelne, winzige Aktionen, Entscheidungen oder Zufälle haben zu einem unguten Ergebnis geführt. An jeder kleinen Kreuzung hätte es anders laufen können – ist es aber nicht. Leider. Helga Kernstock-Redl fügt hinzu: „An einigen Punkten der Kette waren Menschen beteiligt, die möglicherweise eine echte Teilschuld tragen. Anderes wieder ist ohne jede Wahl passiert, zufällig oder in einer Notlage.“ Ist es ein Vorteil, ein „Opfer“ zu sein? Helga Kernstock-Redl schickt voraus: „Niemand kommt durchs Leben, ohne sich hin und wieder als…

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