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Neue Gefühle verändern auch das Denken

Auch Gefühle und Emotionen sind laut Maren Urner Informationen. Dabei handelt es sich um einen Mix aus neuropsychologischen und anderen körperlichen Informationen, die ständig in einem Menschen vorhanden sind. Maren Urner erklärt: „Denn nur, weil wir sie noch nicht oder vielleicht auch niemals vollständig begreifen werden, sollten wir ihnen nicht ihre Existenz absprechen.“ Und dennoch sind es diese Informationen, auf Basis deren der größte Teil der Menschen in den meisten Situationen ihre Entscheidungen treffen. Dazu gehören sowohl kleine Entscheidungen wie auch ganz große. Kausal formuliert stimuliert unser Gefühlselben Ideen und…

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Priming beeinflusst unsere Entscheidungen

Hans-Otto Thomashoff weiß: „Andauern nimmt unsere Psyche unbewusst äußere Reize auf und passt sich an sie an. Meist, ohne dass wir das merken.“ Jugendliche bekamen einen Text zu lesen, der Wörter enthielt, die man mit einem hohen Lebensalter assoziiert, wie „schwerhörig“, „Schmerzen“, „geschwächt“, „behindert“, „Hautfalten“ oder „Bridge“. Anschließend brauchten diese Jugendlichen signifikant länger für den Weg zu einem Gedächtnistest in einem Nebengebäude und schnitten auch deutlich schlechter als eine Vergleichsgruppe. Man spricht bei einer solchen Beeinflussung durch unbewussten Anker von Priming. Ohne dass man es bewusst realisiert, ist man durch…

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Bewertung bezeichnet Eva Illouz als „Nichtwahl“

Anerkennung schließt die Fähigkeit ein, eine ganze Person, ihre Ziele und Werte, angemessen zu würdigen und sich in ein Verhältnis der Gegenseitigkeit zu ihr zu versetzen. Eva Illouz ergänzt: „Will man jedoch eine Bewertung vornehmen, dann tritt man einem anderen in der Perspektive gegenüber, seine Wert durch vorab festgelegte Raster zu bestimmen. Bewertung und Anerkennung sind zwei unterschiedliche kognitive Einstellungen.“ Dass Erstere zunehmend die Oberhand über Letztere gewinnt, erklärt die Häufigkeit des soziologischen Vorgangs, den Eva Illouz als „Nichtwahl“ bezeichnet, da eine Bewertung in den meisten Fällen mit einer Zurückweisung…

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Patienten erschöpft oft die Suche nach Hilfe

Viele ihrer Patientinnen erzählen Diana Pflichthofer von Odysseen. Manchmal weiß man nicht, ob sie von der eigentlichen Lebenskrise oder von der Suche nach Hilfe erschöpft sind. Diana Pflichthofer ergänzt: „Dann sitzen sie vor mir, angefüllt mit „Übungen“ und „Glaubenssätzen“, ausgefüllten „Übungsbüchern“ und Fragebögen. Oder mit einer Diagnose versehen, die niemand so richtig geprüft hat.“ Sie wurde aber womöglich gestellt, weil sie gerade modern ist oder sich damit treffliche Geld verdienen lässt – es gibt schließlich dafür so schöne Medikamente. Oder sie sitzen vor Diana Pflichthofer, weil die vermeintlichen Psychotherapeuten, bei…

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Streitigkeiten durchlaufen meist drei Phasen

Die meisten Streitigkeiten durchlaufen drei Phasen, die laut dem Konfliktforscher und Psychologen Friedrich Glasl überall auf der Welt zu finden sind. Helga Kernstock-Redl erklärt: „Zu Beginn geht es um die Klärung von Differenzen und Sachfragen, Argumente werden genannt, eine intensive, vielleicht durchaus leidenschaftlich geführte „Diskussion mit Gefühl“ läuft ab.“ Von Schuld- und Opfergefühlen ist keine Rede, es geht um Fragen wie zum Beispiel: „Wie finden wir eine Lösung? Was ist der beste Kompromiss? Wie kann ich meine Ansicht durchsetzen?“ Falls es nicht gelingt, fallen erste Anschuldigungen, das Thema „Gerechtigkeit“ kommt…

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Nach der Verliebtheit tritt Ernüchterung ein

Reinhard Haller weiß: „Wenn die euphorische Phase des Verliebtseins, des Zusammenkommens und des gemeinsamen Aufbruchs zu Ende geht, wenn eine gewissen Ernüchterung eintritt und der Alltag einkehrt, beginnt zwangsläufig auch die Zeit der Kränkungen.“ Gegenseitige Hochschätzung und Achtsamkeit sinken, Lieblosigkeiten werden im Stress häufiger, das Fühlen ist nicht mehr so einheitlich. Man lernt andere Seiten des Partners kennen, nicht nur positive. Manche sind neu, andere unvertraut, einige sogar erschreckend, viele kränkend. Enttäuschungen sind unausweichlich. Im Kontext der Kränkungen betrachtet, achtet man nicht mehr sorgfältig genug auf eigenes Kränkverhalten und die…

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Resilienz erhöht die Widerstandskraft

Resilienz kann nicht nur dazu beitragen, dass bei der Konfrontation mit Belastungen psychische Störungen vermieden werden. Frauke Rostalski fügt hinzu: „Darüber hinaus kann sie bewirken, dass „Wendepunkte“ erst gar nicht eintreten, indem sich das Individuum kontinuierlich an die Änderungen äußerer und innerer Lebensbedingungen anpasst. Zudem erhöhen Resilienzerfahrungen selbst die psychische Widerstandskraft, indem sie das Selbstwertgefühl steigern.“ Die Förderung von Resilienz lässt sich daher als Antwort auf Vulnerabilität verstehen. Verletzlichkeit kann vermieden, gelindert oder zumindest so kompensiert werden, dass sie keinen maßgeblichen Einfluss auf die Autonomie und Teilhabemöglichkeit des Menschen hat.…

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Die meisten Handlungen sind nicht autonom

Wer die Welt liebt, wird geliebt. Denn das Lebendige zieht an. Michaela Brohm-Badry schreibt: „Autonomie und Verbundenheit, Autonomie und Liebe: Und wenn dann nach einem Krach jeder eine Zeit lang was alleine macht, bis die Autonomie wieder hergestellt ist, dann spürt man plötzlich wieder die Sehnsucht, dem anderen nahe sein zu wollen und zu fragen, ob alles in Ordnung ist, und zu sagen, dass alles in Ordnung ist.“ Allerding ist ein hoher Anteil der Handlungen eines Menschen oft eher nicht autonom, sondern durch äußeren oder inneren Druck hervorgerufen, was die…

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Man sollte sich seiner Vorurteile entledigen

Charles Pépin schreibt: „Begegnung ist auch dies: ein Zunichtemachen unserer Repräsentationen, unserer vorgefasste Meinungen zur Welt und zu den Lebewesen durch die Wirklichkeit.“ Der Zustand der Bereitschaft erfordert also auch, dass man seine Erwartungen lockert, seine Kriterien und Vorurteile aufweicht. Letztere verengen gleich Scheuklappen des Blickfeld und hindern einen Menschen, in Erwägung zu ziehen, was ihn glücklich machen könnte. Man sollte sich seiner Vorbehalte entledigen, seine Überfügungen und Gewissheiten infrage zu stellen. Wie oft verwechselt man überstürzte Urteile, die nach einer schlechten Erfahrung auf der Außenhaut des eigenen Geistes deponiert…

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Burnout ist ein berufsbedingtes Problem

Die Schattenarmee der Überanstrengten ist riesig. Anna Katherina Schaffner weiß: „Erschöpfung im Allgemeinen und Burnout im Speziellen gehören zu den vorherrschenden Epidemien unserer Zeit. Weil unser Leben und Denken tendenziell von unserem Berufsleben dominiert wird und sich viele Menschen sowieso fast alle wie Arbeit anfühlt – auch unsere Beziehungen, unsere persönliche Entwicklung und unsere Sorge um den Zustand der Welt –, ist Burnout zu den intensivsten thematisierten Erschöpfungssyndrom der Gegenwart geworden.“ Genaugenommen ist Burnout ein berufsbedingtes Problem – ein Erschöpfungszustand, der von chronischem Arbeitsstress verursacht wird. Auch wenn uns die…

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