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Die sanften Aufschieber sind am kreativsten

Die ständigen Aufschieber von Tätigkeiten sind irgendwann von sich und dem Leben enttäuscht, nicht weil sie nichts erreichen, sondern weil sie gar nie anfangen. Andreas Salcher stellt fest: „Sie werden zu Zuschauern in ihrem eigenen Leben.“ Es gibt einen spannenden Zusammenhang zwischen Aufschieben und Kreativität. Der Hardcore-Aufschieber findet meist deshalb zu keiner großartigen Lösung, weil er am Schluss von der Panik, überhaupt nicht fertig zu werden, aufgefressen wird. Doch auch die Schnellstarter gehren selten zu den Kreativsten, weil sie sich mit den ersten, naheliegenden Lösungen zufriedengeben und sich daraufhin in…

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Alle turnen am Abgrund des Todes entlang

Manche Menschen können sich selbst und andere aufgrund einer psychischen Erkrankung in Gefahr bringen. Im Fachjargon heißt das: Sie sind selbst- oder fremdgefährdend. Diese Menschen können auch gegen ihren Willen über das zuständige Ordnungsamt in die örtliche Psychiatrie eingewiesen werden. So etwas kommt jedoch vergleichsweise selten vor. Manfred Lütz warnt: „Die Psychiatrie darf sich nicht dazu verleiten lassen, das Außergewöhnliche, das Exzentrische durch Diagnosen ruhig zu stellen. Wir alle turnen mehr oder weniger kunstvoll am Abgrund des sicheren Todes entlang.“ Normalerweise schauen Menschen da nicht hinein. Das heißt zwar nicht,…

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Krankheit kann immer etwas Sinnvolles sein

Krankheit bringt laut Viktor Frankl keineswegs eine Sinnverlust, eine Sinnverarmung des Daseins notwendig mit sich: „Sie ist die Möglichkeit nach vielmehr immer etwas Sinnvolles.“ Die Krankheit kann mitunter sogar einen Gewinn bedeuten. Es gibt sogar Menschen, die in Krankheit und Tod nicht nur keinen Verlust und nicht nur einen Gewinn sehen, sondern geradezu ein „Geschenk“. Dem Sinn, der sich aus Kranksein und Sterben ergeben mag, kann alle äußere Erfolglosigkeit und alles Scheitern in der Welt nichts anhaben. Hier handelt es sich vielmehr um einen inneren Erfolg, der trotz äußerer Erfolgslosigkeit…

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Nur durch die Kultur lässt sich das Dasein ertragen

Der amerikanische Psychologe Sheldon Solomon hat sich fast sein ganzes Berufsleben lang mit der Angst vor dem Tod beschäftigt. Er hat erforscht, wie die Furcht vor dem Tod das menschliche Leben bestimmt. Das Großhirn erlaubt es den Menschen, abstrakt und symbolisch zu denken, aber zugleich ist es auch fähig zu begreifen, dass das Leben der Menschen endlich ist, wie dasjenige aller Lebewesen. Das erzeugt einen tiefen, lähmenden Schrecken. Jeder muss damit leben. Wie das gelingen kann, hat der Kulturanthropologe Ernest Becker beschrieben: „Um die Last des Daseins ertragen zu können,…

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Massenmörder ist heutzutage eine Karriere geworden

„Sinnlose“ Massenmorde gehören zu den großen Gesten in den Konsumgesellschaften des 21. Jahrhunderts. Wolfgang Schmidbauer stellt fest: „Sie werden zunehmen und uns bedrohen, bis wir ein wirksames Gegenmittel finden.“ Die meisten gewissenhaften Selbstbeobachter werden zugeben, dass ihnen Mordimpulse nicht gänzlich fremd sind. Massenmörder ist heutzutage eine Karriere geworden. Die meisten Täter schaffen sich durch die Tat aus der physischen Welt, hoffen aber auf unsterblichen Ruhm. Diese Formen des Massenmords sind wie eine Seuche. Sie breitet sich aus. Wenn wir eine Kurve der Zahlen von Tätern und Opfern zeichnen könnten, sie…

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Die Neurose findet ihre Heimat in der Verzweiflung der Menschen

Die Großstadt, so heißt es, sei ein gefährliches Pflaster für den Fremden. Die Fremdheit, die Undurchsichtigkeit schafft Angst und Abenteuer. Alle diese Effekte gehen darauf zurück, dass die Großstadt, eben wie Babylon, die große Hure ist. Der vagen Behauptung, die Großstadt erzeuge Neurosen, erwidert Alexander Mitscherlich mit einer auf viel Erfahrung sich stützenden Gegenbehauptung, dass die Großstadt das probateste Mittel gegen viele Neurosenquellen sei: „Gegen alle Folgen der Enge und Stagnation des Zweitrangigen, der Intoleranz, des Sich-Aufspielens, des unentrinnbaren kollektiven Zwangs, der scheinheiligen Beobachtung und verborgenen Tyrannei.“ Die Neurose ist…

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Die Hoffnung kann sich auf vielerlei Art und Weise entwickeln

Hoffnung entsteht laut Uwe Böschemeyer beispielsweise, wenn Erinnerungen das Verinnerlichte zum Vorschein bringen: „Sie hatten als Kind gehofft, Ihre Eltern würden sich nach einem heftigen Streit wieder versöhnen. Sie taten es.“ Hoffnung kommt auch auf, wenn sich ein Mensch dem stellt, was ist. Im Jahr 1982 gründete Uwe Böschemeyer das Institut für Logotherapie in Hamburg. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Wertimagination und die Wertorientierte Persönlichkeitsbildung.

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In der Todesfurcht erkennt der Mensch seine Grenzen

Die Bewegung der Beziehung lässt sich nach Georg Wilhelm Friedrich Hegel als eine Bewegung des gegenseitigen Anerkennens verstehen. Ein Mensch bestätigt sich dabei im anderen und der andere wird von ihm bestätigt. Helm Stierlin ergänzt: „Das vollzieht sich in komplexen Verdopplungsprozessen des Selbstbewusstseins, durch die ich mich, mich selbst verlierend, im anderen gewinne.“ Wenn ein Partner anschließend zu sich selbst zurückkehrt, ist er verändert und die Beziehung hat eine andere Basis gewonnen.

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Mingles vermeinden Gefühlsdramen und Alltagsfrust

Mingles haben Verabredungen, Sex und führen vertrauliche Gespräche, aber befinden sich in keinem offiziellen Beziehungsstatus. Das Wort „Mingle“ setzt sich aus den Begriffen „mixed“ und „Single“ zusammen. Im Gegensatz zu früher haben sie die Partnerschaften radikal gewandelt. Die Zeiten, als ein Kuss oder der erste Sex den Anfang einer lebenslangen Beziehung markierten, sind längst vorbei. Heute lernen sich Menschen kennen, treffen sich, haben tiefschürfende Gespräche, Spaß und möglicherweise Sex, aber das bedeutet nicht zwingend, dass man mit dem temporären Partner gleich eine feste Beziehung eingehen möchte, die traditionellen Vorstellungen folgt.…

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