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Kinder beklagen sich über ihre Eltern

Die meisten Menschen suchen Kontakte mit Personen, die ihnen gut tun und meiden Mitmenschen, die sie kränken. Wolfgang Schmidbauer weiß: „Kinder und Eltern verhalten sich oft gänzlich anders. Sie suchen, längst erwachsen und wirtschaftlich getrennt, immer noch nach Nähe und klagen über einen Mangel an Aufmerksamkeit.“ Sie weisen Geschenke zurück, die sie von anderen annehmen würden. Sie wollen verstanden werden. Der Gedanke, dass Eltern nicht nur körperliche Bedürfnisse befriedigen und die Kinder in der Anpassung an die gesellschaftliche Realität unterstützen, sondern sie verstehen und glücklich machen, hat durchaus zweischneidige Folgen.…

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Kinder brauchen klare Regeln und Grenzen

Das Verhalten von Eltern, ihre Kinder auf Augenhöhe behandeln zu wollen, fußt auf einem Trugschluss, wie Psychologen wissen. Rüdiger Maas erklärt: „Eltern handeln nach dem Gefühl, dass klare Regeln und Grenzen für ihre Kinder frustrierend seien. Ihr Ziel dabei ist, dass die Kinder zufrieden und glücklich sind.“ Allerdings ist das der falsche Ansatz dafür, weil die Kinder so niemals die Erfahrung machen können, wie es ist, eigene Fehler einzugestehen und Probleme eigenständig zu bewältigen. Folglich sinkt die Frustrationstoleranz der Kinder weit nach unten. Denn alles, was sich die Kinder wünschen,…

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Technologien verschlingen Eltern und Kinder

Wenn Jonathan Haidt mit den Eltern von Jugendlichen redet, kommt das Gespräch oft auf Smartphones, soziale Medien und Videospiele. Die Geschichten, die Eltern ihm erzählen, weisen in der Regel einige Muster auf. Eines davon ist die Geschichte vom „ständigen Konflikt“. Jonathan Haidt erläutert: „Eltern versuchen, Regeln festzulegen und Grenzen zu ziehen und durchzusetzen. Doch es gibt so viele elektronische Geräte, so viele Argumente dafür, dass die Regeln gelockert werden müssen, und so viele Möglichkeiten, die Regeln zu umgehen, dass das Familienleben mehr und mehr vom Streit um Technologien beherrscht wird.“…

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Die Erziehung benötigt Regeln

Rüdiger Maas erläutert: „Sozialisation beschreibt die Einpassung eines Menschen in die Gesellschaft, in die gesellschaftlichen Werte, Normen und Verhaltensweisen.“ Regeln in der Erziehung erleichtern Kinder später einmal den Weg durch die verschiedenen gesellschaftlichen Institutionen. Regeln sind aber auch wichtig für den Selbstschutz. Wenn Kinder die Erfahrung machen, dass ihnen nicht permanent alle Wünsche wie auf Knopfdruck erfüllt werden, lernen sie, Bedürfnisse zu verschieben und ihre eigenen Impulse zu kontrollieren. Impulskontrolle ist wichtig, um sich nicht spontan einer Aktion oder Handlung hinzugeben, die man vielleicht im Nachhinein bereuen würde oder mit…

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Kinder brauchen liebevolle Resonanz

Joachim Bauer betont: „Liebevolle Spiegelung und Resonanz in den ersten Lebensmonaten. Inspirierende Angebote und Vorbilder in den Kinderjahren. Schließlich die in den Jahren der Adoleszenz an Heranwachsende adressierte Ermutigung, sich etwas abzufordern und sich anzustrengen, sind das Gelée royale für den sich entwickelnden jungen Menschen.“ Die elterliche Fürsorge kümmert sich nicht um die Entstehung eines kindliches Selbst per se. Eltern und andere Bezugspersonen geben diesem Selbst über den Weg des vertikalen Selbst-Transfers auch einen Inhalt. Sie adressieren das Kind mit unzähligen Signalen, insbesondere solchen des Willkommenseins, der Distanz oder der…

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Kinder brauchen Zuwendung und Lenkung

In der Pädagogik benennt man zwei Dimensionen, die das elterliche Erziehungsverhalten kennzeichnen: Die Zuwendung und die Strukturierung oder Lenkung. Rüdiger Maas erläutert: „Zuwendung beschreibt die Bereitschaft und die Fähigkeit der Eltern, auf die Signale und Bedürfnisse des Kindes einzugehen. Lenkung oder Strukturierung meint das Maß, in welchem Eltern klare Anforderungen und Erwartungen an das Kind stellen. Die Art und Weise, wie Eltern Zuwendung und Lenkung kombinieren, bildet deren Erziehungsstil.“ Die amerikanische Psychologin Eleanor Maccoby und der Psychologe Martin haben bereits im Jahr 1993 herausgefunden, dass ein hohes Maß an Zuwendung,…

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Begegnungen verändern die Innenwelt

Der innere Wandel, den Begegnung bewirkt, kann auch moralischer Natur sein. Charles Pépin erklärt: „Weil ich dir begegnet bin, weil wir uns plötzlich gegenüberstanden und mich deine Zerbrechlichkeit berührt hat, wurde ich von meinem natürlichen Egoismus oder zumindest von meiner Gleichgültigkeit losgerissen.“ Man fühlt sich dadurch für einen anderen als sich selbst verantwortlich. Die Begegnung mit einem Anderen offenbart die eigene Person als moralisches Wesen. „Sprechen heißt den Anderen erkennen und sich ihm gleichzeitig zu erkennen geben“, schreibt Emmanuel Lévinas in „Schwierige Freiheit“. Die eigene Verantwortung beginnt in dem Moment,…

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Kinder verlieren die Beziehung zur Natur

Viele Menschen entwachsen der Kindheit mit einer gestörten Beziehung zur Natur. Ihnen wird beigebracht, sie seinen anders als das Land und die Erde und alles, was darin kreucht und fleucht. Später vergessen sie, was sie im Biologieunterricht über Fotosynthese und den Kreislauf des Lebens gelernt haben. Lucy F. Jones stellt fest: „So übersehen wir eine Beziehung, die unserem Geist, sogar unserem Gehirn, guttun kann. Irgendwann zwischen Kindheit und Jugend verlor ich meine Naturverbundenheit – und mit ihr auch das Staunen über die Welt.“ Lucy F. Jones nimmt an, das ist…

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Kinder entwickeln eine intuitive Psychologie

Gerd Gigerenzer erklärt: „Die Neugier auf Ursachen statt auf bloße Assoziationen ist charakteristisch für menschliche Intelligenz und das Kennzeichen von Wissenschaft.“ Kausales Denken ist sowohl eine Stärke als auch der Ursprung von Aberglauben. Etwa, wenn man glaubt, dass das Drücken von Daumen Glück bringt. In den ersten Jahren entwickeln Kinder eine intuitive Psychologie. Sie „wissen“, dass Menschen Gefühle und Absichten haben, und sie können die Perspektive anderer Menschen einnehmen. Spezielle Schaltkreise im Gehirn haben offenbar die Aufgabe zu beobachten, was andere wissen, denken und glauben. Ein Mangel an intuitiver Psychologie…

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Konflikte müssen bewältigt werden

Der Psychoanalytiker Erik H. Erikson hat die Theorie der lebenslangen Entwicklung begründet. Rüder Maas erläutert: „Erikson geht von acht psychosozialen Entwicklungsstufen im Lebenszyklus eines Menschen aus. Vom Säuglingsalter bis ins höhere Erwachsenenalter müssen Menschen auf jeder Entwicklungsstufe, die sie durchlaufen, einen bestimmten Konflikt bewältigen.“ Nur wenn der entsprechende Konflikt der jeweiligen Entwicklungsstufe bewältigt wurde, kann der Konflikt der nächsten Stufe erfolgreich bewältigt werden. Jede Stufe setzt dabei ein neues Niveau der sozialen Interaktion und des Konfliktes voraus. Bis zum Alter von etwa anderthalb Jahren müssen Kinder ein Urvertrauen zu ihrer…

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