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Den Wagemutigen lächelt das Glück

In einer kontingenten Welt hat die Einsamkeit, die Unfähigkeit den anderen zu begegnen, nichts mit Schicksal zu tun: Ihr Sein hat keinen Daseinsgrund. Charles Pépin erläutert: „Wir brauchen nur die eigenen vier Wände zu verlassen, um den Zufall herauszufordern und vielleicht alles zu ändern, ähnlich einem Wurf im Würfelspiel unserer Beziehungen zu den anderen, unserer Liebes- und Freundschaftsgeschichten, unserer Arbeitsbeziehungen.“ Der Aberglaube verleitet viele Menschen zu der Vorstellung von Glück als einer objektiven, vom Willen oder Handeln unabhängigen Gegebenheit. Dabei gerät in Vergessenheit, dass das Glück herausgefordert wird. Jemanden zu…

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Unglück ist leichter zu erfahren als Glück

In „Das Unbehagen in der Kultur“ hält Sigmund Freud fest: „Man möchte sagen, die Absicht, dass der Mensch „glücklich“ sei, ist im Plan der „Schöpfung“ nicht enthalten. Was man im strengsten Sinne Glück heißt, entspringt der eher plötzlichen Befriedigung hoch aufgestauter Bedürfnisse und ist seiner Natur nach nur episodischen Phänomenen möglich … wir sind so eingerichtet, dass wir nur den Kontrast intensiv genießen können, den Zustand nur sehr wenig. Somit sind unsere Glücksmöglichkeiten schon durch unsere Konstitution beschränkt. Weit weniger Schwierigkeiten hat es, Unglück zu erfahren.“ Stuart Jeffries weiß: „Marcuse…

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Keiner hat ein Recht auf schnelles Glück

Würde jeder Mensch „eudaimonia“ – sprich Glückseligkeit – statt schnelles Glück anpeilen, gäbe es weniger Neid, weniger Streit, weniger Hass, weniger tödliche Waffen, weniger Unglück. Langsames Glück würde sich konstant vermehren, bis hin zum Weltfrieden. Rebekka Reinhard weiß: „So verlockend diese Aussicht ist, so schwer fällt es dem Menschen, ihr zu folgen. Denn der Mensch ist ungeduldig. Und ziemlich borniert. Seit den Punischen Kriegen hat er wenig dazugelernt.“ Der Mensch glaubt allen Ernstes, er habe ein Recht auf schnelles Glück – und könne zwischendurch mal eben so tun, als sei…

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Das Glück ist keine Insel

Erstens ist Geld ist am Ende des Tages nicht nur ein leeres Glücksversprechen, sondern scheint sogar das Gegenteil zu bewirken. Maren Urner weiß: „Wir kennen sie alle, die Vorstellung, dass Geld dafür sorgt, dass wir die kleinen Freuden des Lebens weniger genießen.“ Und hier ist vielleicht am ehesten der Ausdruck des „Verlernens“ angebracht. Zum ersten Mal wissenschaftlich belegt hat die Idee, dass Geld den Zugang zu den kleinen Freuden im Leben erschwert oder gar verwehrt, ein internationales Forscherteam im Jahr 2010. Je wohlhabender ihre Probanden, desto geringer ihre Fähigkeit, alltägliche…

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Selbstbestimmung ist ein Glücksbringer

Morgan Housel betont: „Selbstbestimmung über die eigene Zeit ist die größte Dividende überhaupt.“ Der größte Reichtum besteht darin, jeden Morgen aufzuwachen und sich zu sagen: „Ich kann heute tun, was ich möchte.“ Viele Menschen wollen immer reicher werden, weil sie glauben, das mache sich glücklicher. Aber Glück ist eine komplizierte Sache, weil jeder etwas anderes darunter versteht. Eines jedoch haben alle Definitionen von Glück gemein: Jeder möchte selbst über sein Leben bestimmen. Selbstbestimmung ist ein universaler Glücksbringer. Die Möglichkeit, zu tun, was man will und so lange man will, ist…

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Es gibt unterschiedliche Arten von Glück

Die Idee vom „guten Geist“ steckt in der Vorstellung der Eudaimonie. Das Konzept geht auf den griechischen Universalgelehrten Aristoteles zurück. Der Begriff wird manchmal mit „Glückseligkeit“ übersetzt und meint die ethisch-moralische Grundvorstellung, dass der Mensch nach einem wertvollen Leben strebt. Maren Urner fragt: „Geht es beim Glück nicht gerade darum, dass es für jeden etwas Unterschiedliches bedeuten kann?“ Die Individualität des Menschen bei der Vorstellung vom „guten Leben“ liefert die Grundlage für eine Glücksdefinition. Die Kernfrage hier lautet: „Habe ich bekommen, was ich möchte?“ Genau wie bei der Eudaimonie können…

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Niemand kann dauerhaft glücklich sein

Viele Menschen wollen frei und selbstbestimmt sein oder sich zumindest so fühlen. Da passen weder Ernährungsampeln noch Tempolimit in den Plan. Maren Urner erläutert: „Sie suchen den Sinn vielleicht in Grenzerfahrungen, im Besonderen, im nächsten Adrenalinkick, der nie allzu lange auf sich warten lassen sollte.“ Die wichtigste Frage, die sich hinter den Sinn- und Seinskrisen versteckt, ist ja: „Wonach suchen wir alle? Oder anders formuliert: Worum geht es eigentlich?“ Abgesehen von konkreten Zielen, die ein jeder im Leben vielleicht verfolgt, sollen ebendiese Ziele am Ende des Tages dazu führen, dass…

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Man braucht nicht den Partner zum Glück

Statt beim Sport Dampf abzulassen oder mal übers Wochenende zu verreisen, saßen während der Lockdowns Paare sich auf der Pelle und sahen dabei zu, wie die auferlegte Freiheitsberaubung der Beziehung den Rest gab. Violetta Simon weiß: „Dass sich nach so langer Zeit des Erduldens das Ego zurückmeldet, ist eine Erkenntnis, die nicht zwingend eine Pandemie braucht. Mitunter genügen auch zehn, 20 Jahre Ehe, um sich zu fragen: Soll das alles gewesen sein?“ „In solchen Phasen ist es wichtig, sich auf die eigenen Bedürfnisse und Interessen zu konzentrieren“, sagt Judith Gastner,…

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Morgan Housel gibt Tipps zur Orientierung

Laut Morgan Housel gibt es zwei Orientierungspunkte: „Erstens: Pass auf, wen du lobst und bewunderst. Pass auf, wen du verachtest und nie kopieren würdest.“ Zudem sollte man nicht einfach annehmen, dass Anstrengungen und Entscheidungen allein das Ergebnis bestimmen. Morgan Housel erklärt: „Zweitens: Konzentriere dich weniger auf Einzelpersonen und einzelne Fallstudien, sondern mehr auf allgemeine Muster.“ Eine konkrete Person zu studieren, kann gefährlich sein, weil Menschen dazu neigen, Extrembeispiele zu betrachten. Dazu zählt Morgan Housel Milliardäre, Spitzenmanager und jene spektakulär Gescheiterten, deren Schicksal durch die Medien geht. Doch Extrembeispiele lassen sich…

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In der Natur geschieht alles unmittelbar

Die psychoanalytische Kulturtheorie á la Sigmund Freud ist eine des Glücks oder, besser, des verbotenen Glücks. Im Jahr 1930 erscheint sein Essay „Das Unbehagen in der Kultur“. Peter Trawny weiß: „Diese steht kurz davor, weltweit abgeschafft zu werden.“ Was hatte die böse Kultur denn getan? Das Pendant zur Kultur war die Natur. In der Natur geschieht alles unmittelbar, will sagen, ohne dass die natürlichen Vorgänge von einem nachdenkenden und zögernden Filter unterbrochen würden. Heutzutage haben viele Menschen die Natur – beinahe – ganz verlassen und leben in kultivierten Verhältnissen. Beinahe…

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