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Selbstbestimmung ist ein Glücksbringer

Morgan Housel betont: „Selbstbestimmung über die eigene Zeit ist die größte Dividende überhaupt.“ Der größte Reichtum besteht darin, jeden Morgen aufzuwachen und sich zu sagen: „Ich kann heute tun, was ich möchte.“ Viele Menschen wollen immer reicher werden, weil sie glauben, das mache sich glücklicher. Aber Glück ist eine komplizierte Sache, weil jeder etwas anderes darunter versteht. Eines jedoch haben alle Definitionen von Glück gemein: Jeder möchte selbst über sein Leben bestimmen. Selbstbestimmung ist ein universaler Glücksbringer. Die Möglichkeit, zu tun, was man will und so lange man will, ist unschätzbar wertvoll. Sie ist die höchste Dividende, die Reichtum abwirft. Angus Campbell war Psychologieprofessor an der Universität Michigan. Ihn interessierte, was Menschen glücklich machte. Morgan Housel ist Partner bei der Risikokapitalgesellschaft The Collaborative Fund.

Selbstbestimmung sorgt für Zufriedenheit

Sein 1981 veröffentlichte Buch „The Sense of Wellbeing in America“ beginnt mit der Beobachtung, dass Menschen allgemein glücklicher waren, als viele Psychologen angenommen hatten. Wobei einige offenkundig glücklicher waren als andere. Morgan Housel erläutert: „Dies lag nicht notwendigerweise an ihre Einkommen, Wohnort oder Bildungsstand, weil viele Menschen in mindestens einer der drei Kategorien weit oben lagen, aber trotzdem chronisch unglücklich waren.“

Angus Campbell fasste den wichtigsten gemeinsamen Nenner des Glücks ganz knapp zusammen: „Das Bewusstsein, das eigene Leben selbst zu bestimmen, ist ein verlässlicher Prädiktor für positive Gefühle der Zufriedenheit als alle von uns untersuchten objektiven Lebensumstände.“ Glück ist mehr als die Höhe des Einkommens. Mehr als die Größe des eigenen Hauses. Mehr als das Ansehen, das ein Beruf genießt. Die Kontrolle darüber, was man macht, wann man es macht, mit wem man es macht, ist die Lifestyle-Variable, von der das menschliche Glück am stärksten abhängt.

Geld ermöglicht einem Menschen die Kontrolle über seine Zeit

Der größte intrinsische Wert des Geldes – das kann Morgan Housel gar nicht oft wiederholen – liegt in seiner Macht, einem Menschen die Kontrolle über die eigene Zeit zu geben. Jeder Euro, den man nicht ausgibt, verschafft einem ein winziges bisschen mehr Unabhängigkeit und Autonomie. Morgan Housel stellt fest: „Ein wenig Geld auf der Bank ermöglicht uns, auch mal einen Auftrag abzulehnen, wenn wir uns müde und ausgelaugt fühlen. Schon das ist Gold wert.“

Ein bisschen mehr Vermögen erlaubt es einem Menschen, nach einer Entlassung ein wenig länger nach einem neuen Job zu suchen, statt den ersten besten zu nehmen. Dies kann das Leben verändern. Eine Notreserve für sechs Monate bedeutet, nicht vor dem Chef kuschen zu müssen. Denn man weiß in einem solchen Fall, dass selbst eine Kündigung keine Katastrophe bedeutet und man sich in Ruhe einen neuen Job suchen kann. Ein noch größeres Polster erlaubt es einem Menschen, eine schlechter bezahlte Stelle anzunehmen, bei der man sich die Zeit selbst einteilen kann. Quelle: „Über die Psychologie des Geldes“ von Morgan Housel

Von Hans Klumbies

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