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Anfangs ist die Liebe bei Narzissten riesengroß

Narzisstische Menschen bombardieren ihren Auserwählten in der Anfangsphase ihrer Beziehung mit Liebe. Turid Müller erläutert: „Denn sie haben uns idealisiert. Uns nah zu sein wertet sie auf. Doch so, wie sie jetzt ihr übertriebenes positives Bild von sich auf uns projizieren, werden wir in den folgenden Phasen auch zur Leinwand, was sie an sich nicht sehen wollen. Und das ist dann weniger angenehm … aber davon ahnen wir zu diesem Zeitpunkt noch nichts.“ Der Mensch, in den wir uns verliebt haben, scheint hingebungsvoll zuzuhören und will alles über uns verfahren.…

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Selbstjustiz ist eine Form der Rache

Als Selbstjustiz bezeichnet man die gesetzlich nicht zulässige Vergeltung erlittenen Unrechts, welche Betroffene selbst ausüben. Reinhard Haller fügt hinzu: „Die Durchsetzung streitigen Rechts wird also nicht dem Staat oder anderen höheren Mächten überlassen, sondern selbst übernommen.“ Gründe für Selbstjustiz, die man nicht mit Selbsthilfe oder Notwehr verwechseln darf, sind mangelndes Vertrauen in die Justiz, Befürchtung zu milder Strafen und Unzufriedenheit mit dem Urteil. Erich Fromm liefert eine tiefenpsychologische Erklärung für die Anziehungskraft der Selbstjustiz. Bei dieser Form von Rache handle es sich um einen „magischen Akt“. Wenn man den Schädiger…

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Tobias Haberl kennt die zeitgemäßen Männer

Tobias Haberl schreibt: „Als Udo Lindenberg fünfundsiebzig wurde, verriet er einem Journalisten, wie er sich seine Verrücktheit und Sehnsucht bewahrt habe: Er sei eben nicht zu dem geworden, was man sich in Deutschland als erwachsen vorstelle. Stattdessen habe er alle Normalitätsangebot abgelehnt.“ Udo Lindenberg sagt: „Ich habe mir meine Seele als eine Art Rutschbahn eingerichtet, auf der ich bis in meine Kindheit oder Jugend zurückrutschen kann.“ Die Männer von heute machen es umgekehrt: Ihre Jugend verbringen sie damit, ihr Erwachsenenleben zu planen, dann machen sie einen Bachelor in irgendwas und…

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Es gibt verschiedene Formen der Einsamkeit

Lars Svendsen stellt fest: „Es kann zwischen chronischer, situationsbedingter und flüchtiger Einsamkeit unterschieden werden.“ Wie der Name besagt, ist chronische Einsamkeit ein Zustand, bei dem das Objekt aufgrund unzureichender Bindungen an andere einen anhaltenden Schmerz erlebt. Situationsbedingte Einsamkeit ist Veränderungen im Leben eines Menschen geschuldet, wenn zum Beispiel ein enger Freund oder ein Familienmitglied stirbt, ein Liebesverhältnis endet oder die Kinder von zu Hause ausziehen. Die flüchtige Einsamkeit kann Menschen jederzeit überkommen, ob sie auf einem Fest umgeben von vielen Menschen oder alleine zu Hause sind. Die situationsbedingte Einsamkeit kann…

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Die soziale Phobie ist ein verbreitetes Problem

Die wohl häufigste Angst in der Leistungsgesellschaft ist die Angst, nicht zu genügen. Sie ist ein extrem verbreitetes Problem. Heinz-Peter Röhr erklärt: „Millionen Betroffene leiden unter einer sozialen Phobie. Sie fürchten sich vor Menschen: etwa wenn sie im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, sie haben Angst, unangenehm aufzufallen, etwas Falsches zu sagen, nicht angemessen gekleidet zu sein.“ Das geheime Programm „Ich genüge nicht“ ist dominant. Man versucht, den Konflikten aus dem Weg zu gehen, wodurch die Ängste wiederum stärker werden. Eine Angststörung hat ihren Ursprung darin, dass der ständige Versuch, vor…

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Emotionen sind allgegenwärtig

Subjektives Erleben und körperliche Reaktionen sind ein zentraler Bestandteil und das Bewertungssystem des menschlichen Seelenlebens. Hadija Haruna-Oelker fügt hinzu: „Das, was unsere Aufmerksamkeit, Denkvermögen und Selbsteinschätzung beeinflusst. Freude, Angst, Kummer oder Überraschung im Ausdruck unserer Mimik, Gestik, in Klang und Verhalten.“ Dabei handelt es sich um ein komplexes Muster aus physiologischen Reaktionen, Gefühlen, kognitiven Prozessen und Verhalten. Dazu gehören die Herzfrequenz, das Nervensystem und die hormonelle Steuerung. Für die Forschung in ihrer Komplexität und Vielgestalt ist das alles schwer zu fassen. Weil nicht jeder Mensch gleich ist und gleich reagiert.…

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Gutes tun führt häufig zur Selbstausbeutung

Wer etwas „Gutes“ tun will, landet häufig in der Zwickmühle aus Selbstausbeutung und Überlebenssicherung. Maren Urner schreibt: „Vielleicht könnte man ein Sozialunternehmen gründen, dass sich gerade so über Wasser hält. Denn eine goldene Nase lässt sich damit mit Sicherheit nicht verdienen.“ Oder im Alltag einer Arbeit nachgehen, die sich zwar nicht besonders sinnstiftend anfühlt, aber in der Lage ist, Miete, Essen und Jahresurlaub zu finanzieren. Abends und an den Wochenenden dann zum Ehrenamt, um das „Gute“ zu tun. Noch einen Schritt weiter gehen sogenannte „Effektive Altruisten“, die einen Job ausüben,…

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Manchmal kommt es zu Begriffserweiterungen

Die Rede von Mikroaggressionen ist inzwischen in die Alltagssprache vorgedrungen, die Forschungsdaten dazu sind allerdings sehr fragwürdig. Philipp Hübl weiß: „Ein Zusammenhang zwischen unbedachten Äußerungen und negativen Folgen für die mentale Gesundheit konnte bisher nicht empirisch belegt werden, auch nicht, dass vermeintliche Mikroaggressionen irgendetwas mit Vorurteilen oder feindseligen Motiven zu tun haben.“ Wieso kommen Wissenschaftler dennoch auf die Idee, Komplimente als Aggressionen anzusehen, sogar dann, wenn niemand einen Schaden davonträgt? Ein Grund ist, dass in der Wissenschaft und der Gesellschaft neuen Entdeckungen mit Anerkennung belohnt werden, insbesondere wenn es um…

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Mitgefühl ist kein zweckgerichteter Wert

Es greift sicher zu kurz und wäre sowohl Hybris aus auch Dummheit, ausschließlich Ignoranz als auch Dummheit für die aktuellen Entwicklungen verantwortlich zu machen. Heidi Kastner schreibt: „Unsere Lebensbedingungen scheinen heute viel weniger abgesichert, die globalen Verhältnisse sind unüberschaubarer, die Bedrohlichkeit kommt aus unterschiedlichen Richtungen, sowohl das Erstarken fanatischer Gruppierungen als auch Klimaveränderungen und allezeit mögliche neue Viren und Krankheiten versprechen nichts Gutes.“ Die Wirkmächtigkeit des Einzelnen ist deshalb sehr überschaubar, ebenso wie das Problembewusstsein und die Lösungsorientiertheit der global Player. Die Aufbruchsgewissheit der 1970er-Jahre – alles wird laufend besser…

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