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Kinder besitzen eine natürliche Liebe zur Natur

Joachim Bauer schreibt: „Kinder und Jugendliche sind für die Liebe zur Natur und die Bereitschaft zu fühlen, was die Welt fühlt, besonders empfänglich. Die Fähigkeit zur Empathie, zur Einnahme der Perspektive ihrer Mitmenschen, zur sozialen Rücksichtnahme und zur dafür notwendigen Regulation eigener Emotionen müssen Kinder und Jugendliche erwerben.“ Das gelingt nur, wenn belastbare, verlässliche Beziehungen ihnen ein Grundgefühl vermitteln, dass die Welt ein sicherer Ort ist und dass sie selbst Wesen sind, denen ihre Würde und ein Wert zukommen. Die entscheidende qualitative Voraussetzung der Einrichtungen, in denen Kinder und Jugendliche…

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Ständige Angst führt zum Verfall des Körpers

Menschen können nicht in einem andauernd inkohärenten, von ständiger Angst begleiteten Zustand leben. Gerald Hüther erläutert: „Er verbraucht zu viel Energie, und wenn die nicht mehr ausreicht, um die innere Struktur und Organisation unseres Gehirns und damit unseres Körpers aufrechtzuerhalten, wird unser gesamter Organismus unstabiler – bis er zerfällt und sich die in seinen materiellen Strukturen enthaltene Energie wieder gleichmäßig im Universum verteilt.“ Wenn Menschen alles im Griff hätten und in der Lage wären, ihre Zukunft tatsächlich so zu gestalten, wie sie es sich vorstellen und wünschen, und sie alles,…

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Kleine Lügen haben für viele einen gewissen Reiz

Ein bisschen Lügen, das bringt für viele einen gewissen Reiz. Thomas Erikson erklärt: „Es stellt eine Möglichkeit dar, sich im Alltag durchzuwinden, und gibt einem hinterher das Gefühl, noch einmal davongekommen zu sein. Ob groß, ob klein, mir ist keiner dahintergekommen, ha, ha, ich habe gewonnen.“ Schafft man es, jemanden von etwas zu überzeugen, das gar nicht wahr ist, fühlt sich das mitunter besonders befreiend an, vor allem, wenn man einen Großteil des Tages in der moralischen Grauzone unterwegs ist. Nie war der Reiz, eben nicht die Wahrheit zu sagen,…

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Mikroaggression breitet sich immer mehr aus

Wenn in den Neunzigerjahren ein Lehrer einen Schüler schlug, verurteilte man das einhellig als „Aggression“. Heute kann es schon als „Mikroaggression“ gewertet werden, wenn ein Lehrer lediglich übersieht, dass sich ein Schüler meldet. Philipp Hübl ergänzt: „Zählten früher ausschließlich körperliche Angriffe als Gewalt, werden heute auch Beleidigungen oder Witze als verbale Gewalt klassifiziert. Dass Beleidigungen für sich genommen moralisch falsch sind, steht außer Frage, doch sind nun eben in die Gewaltkategorie gerutscht.“ „Missbrauch“ bezeichnete einst körperliche Gewalt oder sexuelle Nötigung, inzwischen kann auch Vernachlässigung als „Missbrauch“ zählen. Natürlich ist Vernachlässigung…

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Carl Gustav Jung liebte die Natur

Lucy F. Jones schreibt: „Die Idee, dass wir uns von der Natur abgenabelt, vom Land entwurzelt, Mutter Naturs Nabelschnur durchrissen haben und unsere Psyche nun die Folgen zu spüren bekommt, gehört in der Psychologie nicht gerade zum typischen zeitgenössischen Diskurs.“ Carl Gustav Jung, der Schweizer Psychiater und Psychoanalytiker, ist am besten für seine Theorie zu Archetypen bekannt: die allgemeingültigen, primitiven, uns ureigenen Muster und Tendenzen in unserem kollektiven Unbewussten, die unser Verhalten, unsere Gedanken und unser Bewusstsein prägen. Carl Gustav Jung war ein großer Naturliebhaber. Sein Revier waren die dichten…

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Der Streit ist kein Diskurs

Svenja Flasspöhler schreibt: „Zunächst einmal gilt zu klären, worüber wir reden, wenn wir von „Streit“ reden. Dies umso mehr, als die Ermahnung, wir müssten wieder lernen zu streiten, dieser Tage so oft zu hören ist, dass sie in meinen Ohren schon wieder ein wenig wohlfeil klingt. Streit, da schwingt so herrlich mit, was und doch allen lieb und teuer ist.“ Wer streiten kann, setzt sich mit Andersdenkenden auseinander, hält die Meinungsfreiheit hoch. Wie sagte Ex-Kanzler Helmut Schmidt: „Eine Demokratie in der nicht gestritten wird, ist keine.“ Ein Satz, den sich…

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Eine lieblose Beziehung sollte man verlassen

Von einer Beziehung erwartet man das Paradies auf Erden: man hat sich in den anderen verliebt, um endlich all seine Bedürfnisse erfüllt zu bekommen. Michael Lehofer weiß: „Die Evolution hat die Verliebtheit vorgesehen, um Paarbeziehungen, die ja letztlich der Erhaltung der Art dienen, einen gehörigen Anschub gegeben.“ In der Phase der Differenzierung wird dagegen viel gestritten; man wirft dem Partner vorn, nicht so zu sein, wie man sich ihn vorgestellt hat. Es gibt allerdings auch Beziehungen, die im Dienste der Nachreifung stehen, denn Liebesbeziehungen eignen sich sehr für Nachreifungen. Denn…

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Menschen verändern sich ständig

Andreas Salcher schreibt: „Hermann Hesse entschlüsselt in seinem Gedicht „Stufen“, warum wir uns trotz unseres Beharrungsvermögens im Laufe des Lebens weit stärker verändern, als uns das selbst bewusst ist.“ Da sich Menschen aber freiwillig kaum aus ihrer Komfortzone herausbewegen, hilft der Weltgeist durch Krankheit, Jobverlust, Scheidung oder andere unerwartete äußere Einflüsse ein bisschen nach, um sie auf die nächste Stufe zu schubsen. Und siehe da, auf einmal muss man lieb gewonnene Gewohnheiten aufgeben, Risiken eingehen, Neues lernen. Interessanterweise schrieb Hermann Hesse „Stufen“ in seinem 63. Lebensjahr nach langer Krankheit und…

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Jugendliche wollen nicht wie ihre Eltern leben

Als neue Währung für Status gilt vor allem bei jungen Menschen zum Beispiel Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken, gemessen an der Anzahl der Likes und Followers. Insbesondere hoch qualifizierte junge Menschen leiden eher unter zu vielen als zu wenigen Wahlmöglichkeiten bezüglich ihrer Lebenspläne. In einem sind sie sich allerdings sicher: So wie ihre Eltern wollen sie auf keinen Fall leben. Andreas Salcher fügt hinzu: „Demgegenüber stehen junge Menschen, die keine Perspektiven für sich sehen können. Spätestens seit der Coronapandemie plagt sie die Ahnung, dass es das Leben nicht gut mit…

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Die Bewahrung des Lebens selbst ist ein Gut

Judith Butler schreibt: „Sigmund Freud wendet sich in seinen Überlegungen zur Kriegsverhütung schließlich Gedanken zu, die er in seinen Überlegungen zur Massenpsychologie noch nicht verfolgt hatte: dem Widerstand gegen nationalistische Euphorie und der „organischen“ Grundlage unserer menschlichen Natur.“ Und er kommt zum Schluss, dass die Kriegsneigung nur zweierlei entgegengesetzt werden kann: die Mobilisierung des „Eros als Gegenspieler“ und die Herstellung von Gefühlsbindungen durch Identifizierung. Eine Weiterentwicklung der Masse, so spekuliert Sigmund Freud zu diesem Zweck, ist vielleicht durch Erziehung und die Kultivierung von Gemeinschaftsgefühlen nicht-nationalistischer Art möglich. Ideal wäre, wenn…

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