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Die Entmachtung der Männer schreitet voran

Der Mann ist nicht mehr der Garant der sozialen Ordnung und die Frau nicht mehr sein launisches Beiwerk. Tobias Haberl stellt fest: „Die Zeiten, in denen eine männliche Monokultur Frauen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaften ausschließen konnte, sind vorbei.“ Nur die katholische Kirche wehrt sich noch gegen die allmähliche Entmachtung der Männer, aber die ist mit ihren zweitausend Jahren auch schon alt und nicht immer so beweglich. Von Google über Hollywood bis zur Jungen Union berichten Frauen über Diskriminierung und verkrustete Rollenklischees, nicht tuschelnd auf dem Frauenklo, sondern laut…

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Die Frage nach dem Lebenssinn ist uralt

„Glaubst du, das Leben verstanden zu haben?“ Da ist sie wieder, die Frage, die nach dem Banalen und dem Wichtigen fragt. Denn wenn man annimmt, das Leben verstanden zu haben, sollte man auch in der Lage sein, eine Antwort auf die Sinnfrage geben zu können – ganz egal wie diese ausfällt. Maren Urner weiß: „Die Frage nach einem möglichen Lebenssinn ist wohl so alt wie die Menschheit und philosophischer Natur. Eine Überprüfung der Frage „Ist das Leben sinnvoll?“ lässt sich kaum anhand von Daten durchführen.“ Anders aber die Frage nach…

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Emotionale Intelligenz ist ein Modebegriff

Es gibt ein breites Feld an Möglichkeiten, in der Interaktion mit anderen zu versagen. Heidi Kastner erklärt: „Für die Qualitäten, die in diesem Zusammenhang zum Tragen kommen, hat sich der Begriff der emotionalen Intelligenz eingebürgert.“ Dieser ist allerdings nicht unumstritten. Den Terminus führten zwei amerikanische Psychologen ein, John D. Mayer von der University of New Hampshire und Peter Salovey von der Yale University. Der Begriff schloss sich an Überlegungen an, die schon von David Wechsler aufgestellt worden waren. Schon dieser hatte von sozialer Intelligenz gesprochen, die Idee aber nicht weiterverfolgt.…

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In vielen Fällen scheitern Beziehungen

Jeder Mensch ist in einer Partnerschaft viel komplizierter als in sonstigen Beziehungen. Denn man sucht sich den Partner in der stillen Hoffnung aus, die frühkindlichen Muster wiederzufinden. Michael Lehofer weiß: „Wir wollen sie wiederfinden, damit wir das Leben von damals gut machen können. Wir sind davon getrieben, und endlich zu vervollkommnen. Das ist natürlich ein hoher impliziter Anspruch. Kein Wunder, dass Beziehungen nicht selten scheitern.“ Jede sogenannte Liebesbeziehung ist ein Science-Fiction-Film. Liebesbeziehungen haben etwas Traumhaftes. In ihnen stehen Raum und Zeit, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ungeordnet zueinander. Liebesbeziehungen haben immer…

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Rache soll der Gerechtigkeit Genüge tun

Reinhard Haller betont: „Von den pathologischen und bösen Motiven sind die das alltägliche Miteinander bestimmenden normalpsychologischen, durchgehenden Rachemotiven zu unterscheiden.“ Also alle jene, die bei jeder Vergeltungsaktion wirksam sind, zumindest im Hintergrund. Bei jeder Rache, egal, ob sie aus Neid, Hass oder Gekränktheit resultiert, sind die wesentlichen Motivationsfaktoren im Wiederherstellungsversuch des Selbstvertrauens sowie im Ausgleichsgedanken zu finden. Rache ist vielmehr ein primitiver Trieb denn ein humanes Bedürfnis – sie ist verbunden mit dem Verlangen nach Selbstwertstärkung und nach Gerechtigkeit. Daneben sind der Wunsch nach Bestrafung des Schädigers – dieser muss…

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Sucht ist heutzutage keine Sünde mehr

Die sogenannten Normalen verachteten früher Süchtige als Sünder. „Trinkerheilanstalten“ waren im 19. Jahrhundert eingerichtet worden, um die Alkohol-„Sünder“ zur Umkehr zu bewegen. Manfred Lütz weiß: „Die alte Verachtung, die Peinlichkeit der Krankheit, die Scham, das sind noch heute die wichtigsten Hemmungen, die Menschen daran hindern, zur eigenen Sucht zu stehen.“ Doch Sucht ist keine Sünde. Wer sich etwas darauf zugutehalten möchte, nicht süchtig zu sein, der sollte wissen, dass es sogar einen nicht unerheblichen Erbfaktor gibt, für den niemand verantwortlich ist. Außerdem kann jeder Mensch in eine tragische Situation geraten,…

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Grausamkeit will die Unversöhnlichkeit

Der französische Philosoph und Ethnologe Marcel Hénaff beschreibt die Grausamkeit als eine verdoppelte Gewalt. Nämlich als eine „Gewalt in der Gewalt“: „Sie setzt die Absicht voraus, den Gegner durch physischen Schmerz leiden zu lassen und ihn über den Sieg hinaus durch Erniedrigung in Verzweiflung zu stürzen. Die Grausamkeit zeigt den leidenschaftlichen Willen an, die Menschlichkeit des anderen zu vernichten. Wolfgang Müller-Funk erklärt: „Diese mit dieser spezifischen Form von Macht und Gewalt verbundenen Radikalität stellt für Hénaff die eigentliche hermeneutische Herausforderung dar.“ Für den Franzosen wählt die Grausamkeit die Unumkehrbarkeit. Sie…

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Narzissten missbrauchen Andere

In sich selbst verliebt zu sein, ist das möglich? Der Narzissmus ist ein psychologischer Befund. Er entwickelt sich, wenn er ein gewisses Übermaß erreicht, zu einer Persönlichkeitsstörung. Peter Trawny ergänzt: „Der Narzisst beginnt unter sich und seiner Selbsteinschätzung zu leiden. Er verschließt sich vor anderen Menschen, überhöht sich unmäßig und ist schmerzhaft anerkennungssüchtig.“ Narzissten bieten dann den anderen Menschen oft ein verführerisches Schauspiel an Freundlichkeit, so dass sie Aufmerksamkeit erzielen. Sie sind dann aber völlig unfähig, andere in ihrer Andersheit wahrzunehmen. Eine Konsequenz ist dann der Missbrauch der Anderen. Man…

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Essstörungen haben viele Ursachen

Komplexe Krankheitsbilder wie Störungen des Essverhaltens haben immer viele Ursachen, die zudem noch nicht bis ins Letzte bekannt sind. Reinhard Haller weiß jedoch: „Eine Kränkung kann aber Teilursache und eine kränkende Bemerkung Auslöser sein. Vornehmlich dann, wenn diese eine sensible Stelle trifft.“ Bei Ess-/Brech-Störungen ist dies vordergründig meist die Angst, dem heutigen Schönheitsideal nicht zu entsprechen oder die weibliche Rolle nicht erfüllen zu können. Oder zu wollen. Unbewusst lassen sich Selbstwertzweifel, Probleme bei der Identitätsfindung, Gefühle der Sinnlosigkeit, Lebensdefizite, aber auch Depressionen sowie nicht überwundene Kränkungen erkennen. Essstörungen sind, obwohl…

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Der Zweifel am eigenen Ich ist allgegenwärtig

Der Begriff des Stresses ist nichts anderes als ein Code dafür, dass man viele Menschen von klein auf vermisst, vergleicht und auf ihre Tauglichkeit, Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit hin prüft. Joachim Bauer stellt fest: „Die existenzielle Frage, die uns, dem modernen, entfremdeten Menschen heute den Schlaf raubt, ist nicht – die eigentlich wichtigste aller Fragen –, wer wir sind, sondern ob wir gut genug sind.“ Der Zweifel an der eigenen Person, der den Kern der Entfremdung ausmacht, trifft einen Menschen nicht nur von außen, er sitzt auch in seinem Inneren. Denn…

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