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Das Ressentiment entwertet alles

Max Scheler beschreibt laut Cynthia Fleury einen Umstand perfekt: Das Ressentiment bedient sich der Urteilskraft, um alles zu entwerten, was es dazu bringen könnte, sich zu reformieren und damit zu verschwinden. Das Ressentiment hat eine extrem starke Fähigkeit zur Selbsterhaltung. Ein erster Weg zur Entwicklung eines Gegenmittels gegen das Ressentiment ist der Begriff der gefühlten Gleichheit. Cynthia Fleury erklärt: „Die Struktur des Ressentiments ist egalitär: Es entsteht in dem Moment, in dem sich das Subjekt zwar als ungleich, aber vor allem als benachteiligt, weil gleich, empfindet.“ Sich ungleich zu fühlen…

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Die Rache ist eine besondere Form der Hoffnung

Beim Ressentiment handelt es sich oft um eine Nicht-Reaktion, um den Verzicht auf eine Reaktion. Man muss die Zeit „ausgesetzt“ haben, um besser und dauerhafter hassen zu können. Cynthia Fleury fügt hinzu: „Man muss sich diese ganz besondere Form von Hoffnung, die die Rache darstellt, zu eigen machen, auch hier eine verdorbene Hoffnung, deren belebende Kraft jedoch sehr heftig werden kann.“ Letztlich ist das Ressentiment nicht einfach eine Re-Aktion, sondern offenbart das wiederholte Durch- und Nachleben. Es ist nicht leicht, zwischen einer Definition des Ressentiments zu wählen, die es auf…

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Hass zählt zu den feindseligen Gefühlen

Hass, Ressentiment und Verachtung – dies sind typische Beispiele für feindselige Gefühle. Christoph Demmerling fügt hinzu: „Aufgrund ihres aversiven Charakters gelten feindselige Gefühle als Störenfriede, die man nicht gerne sieht am Tisch derjenigen, die sich für zivilisiert halten.“ Auf der politischen Bühne sind feindselige Gefühle, insbesondere der Hass, viel beredete Sorgenkinder. Hass lässt Menschen in den Krieg ziehen, und es handelt sich um ein Gefühl, welches zu unfassbaren Gräueltaten anstiften kann. Auch trägt Hass zur Zersetzung innerhalb sozialer Gefüge bei, in denen verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Wertvorstellungen oder unterschiedlichen religiösen…

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Groll raubt den Willen seine gute Richtung

Groll, das ist die Tatsache, gram sein zu wollen. Und man sieht, wie dieses Gramsein den Platz des Willens einnimmt, wie eine negative Energie an die Steller der positiven Lebensenergie tritt. Es tritt eine Verfälschung des Willens, oder vielmehr eine Hintertreibung des guten Willens ein. Dieses schlechte Objekt beraubt den Willen einer guten Richtung, wie es das Subjekt beraubt. Man muss defokussieren. Cynthia Fleury weiß: „Aber mit dem fortschreitenden Ressentiment wird die Unbestimmtheit größer und die Defokussierung schwieriger. Alles ist kontaminiert. Der Blick fällt auf das, was ihn umgibt, er…

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Das Ressentiment zehrt und bohrt

Max Scheler hat das Ressentiment 1912 in einem Essay mit großer Klarheit definiert. Er schreibt: „Es ist das wiederholte Durch- und Nachleben einer bestimmten emotionalen Antwortreaktion gegen einen anderen […], durch die jene Emotion eine gesteigerte Vertiefung und Einsenkung in das Zentrum der Persönlichkeit sowie eine damit einhergehende Entfernung von der Ausdrucks- und Handlungszone der Person erhält.“ Der Schlüsselbegriff, um die Dynamik des Ressentiments zu verstehen, ist für Cynthia Fleury das wiederholte Durch- und Nachleben. Dabei handelt es sich ihrer Meinung nach um etwas, das durchgekaut und wiedergekäut wird, übrigens…

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