Opfer erhalten soziale Wertschätzung
Wer sich glaubwürdig als Opfer gesellschaftlicher Unterdrückung zu repräsentieren vermag, darf mit besonderer sozialer Wertschätzung rechnen. Alexander Somek erläutert: „Ein Opfer verdient Aufmerksamkeit, Zuwendung und vielleicht sogar Unterstützung. Immerhin gehört es zum Opfersein, gelitten zu haben.“ Einem Opfer gebührt Kompensation oder wenigstens deren spiritueller Ersatz, die „Heilung“. Nicht zuletzt wegen der Leidzuschreibung begegnet man Opfern mit der Vermutung, sie hätten mit Widrigkeiten zu ringen oder mit ihnen einmal zu kämpfen gehabt. Ihre Widerstandskraft mag Bewunderung hervorrufen. Eine Person, die Opfer gewesen ist und es dennoch geschafft hat, als etwas zu…
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