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Diskussionen können ein Kampf sein

Auch verbal läuft das Spiel um den Status nicht immer gesittet ab. Diskussionen können ein Kampf sein. Mitja Back ergänzt: „Häufig ist gar nicht klar, was Wissen und was Meinung ist. Was die objektiv bessere Idee oder die zielführendere Lösung ist. Im Dschungel der Argumente orientieren wir und deswegen häufig an der Selbstsicherheit und Dominanz, mit der Menschen ihre Lösungsvorschläge vorbringen.“ Viele Menschen kennen Diskussionen in Gruppen, die sich immer mehr zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen zwei Egos zuspitzen. Die anderen Beteiligten verstummen und schauen etwas ungläubig zu. In diesen…

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Der Hassende will den Gehassten schädigen

Alle feindseligen Gefühle sind Ablehnungsgefühle, dies gilt auch für die scheinbar harmloseren Verwandten des Hasses wie Ärger, Ekel, Empörung, Neid, Verachtung, Wut und Zorn. Christoph Demmerling weiß: „Der Hass ist nicht deshalb ein so brisantes Gefühl, weil er eine Form der Ablehnung darstellt, sondern weil er – anders als aversive Gefühle wie Ekel, Wut oder Zorn – auf die Schädigung des Gehassten zielt.“ Darauf sind die Kräfte des Hassenden in konzentrierter Form gerichtet. Die mit dem Hass verbundenen destruktiven Energien und Impulse der Mobilisation scheinen ungleich größer als im Fall…

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Angst findet immer auf drei Ebenen statt

Ängstliche Gefühle sind ein fester und gesunder Bestandteil der menschlichen Gefühlsklaviatur. Allerdings sind sie derart unangenehm, dass die meisten Menschen sie am liebsten nie fühlen würden. Die Angst vor der Angst und die Vermeidung all der Umstände, in denen der empfindliche Alarmschaltkreis anspringen könnte, verstärkt das Problem. Franca Cerutti weiß: „Konkret gesagt: 15 bis 20 Prozent aller Menschen sind einmal in ihrem Leben von einer Angststörung betroffen, Frauen doppelt so häufig wie Männer.“ Angst findet immer auf drei Ebenen statt: Sie erfasst das Denken, beeinflusst das Verhalten und verändert das…

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Identität und Erinnerung sind eng verbunden

Das Alter ist auch die Zeit der Erinnerung. „Erinnerung ist die Gegenkraft zur Ohnmacht des Lebens“, so der Philosoph Emil Angehrn. Durch die Erinnerung wird das Vergangene durchschaubarer und verstehbarer. Barbara Schmitz ergänzt: „Uns bietet sich damit eine Möglichkeit, der vergangenen Zeit etwas entgegenzusetzen. Und die Erinnerung erlaubt uns zu verstehen, wer wir sind, wie wir die geworden sind, die wir sind.“ Die enge Verbindung zwischen Identität und Erinnerung wird im Alter besonders sichtbar. Der narrative Ansatz ist auch im Kontext von Generativität hilfreich. Das Erzählen der eigenen Lebensgeschichte, die…

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Es gibt ein „Metamodell der Sprache“

In der achtsamen Sprache geht man unter die Oberfläche, um in die Tiefe zu gelangen. Thomas W. Albrecht erklärt: „Wir sind neugierig, was sich hinter den gesagten Sätzen verbirgt, wie das Erlebte sich möglichst vollständig darstellt.“ Die Formulierung mancher Hinterfragung mag sprachlich etwas holprig klingen, das hat jedoch seinen guten Grund. Man will bei der Hinterfragung den Wortlaut der Aussage so umstellen, dass unter Verwendung derselben Worte eine Frage formuliert wird. Der Sprachgebrauch eines Gesprächspartners soll möglichst unverändert übernommen werden, denn andere Worte können für ihn eine andere Bedeutung haben…

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Kinder beklagen sich über ihre Eltern

Die meisten Menschen suchen Kontakte mit Personen, die ihnen gut tun und meiden Mitmenschen, die sie kränken. Wolfgang Schmidbauer weiß: „Kinder und Eltern verhalten sich oft gänzlich anders. Sie suchen, längst erwachsen und wirtschaftlich getrennt, immer noch nach Nähe und klagen über einen Mangel an Aufmerksamkeit.“ Sie weisen Geschenke zurück, die sie von anderen annehmen würden. Sie wollen verstanden werden. Der Gedanke, dass Eltern nicht nur körperliche Bedürfnisse befriedigen und die Kinder in der Anpassung an die gesellschaftliche Realität unterstützen, sondern sie verstehen und glücklich machen, hat durchaus zweischneidige Folgen.…

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Bedürfnisse verwandeln sich oft in Vorwürfe

Erwartungstypen sind Bedürfnisse, die zumindest teilweise unreflektiert in den tiefen Schichten des Bewusstseins eines Menschen schlummern. Erst der äußere Anstoß des Nicht-Erfüllens verlagert sie ins Bewusstsein. Diese Chance wird jedoch selten genutzt. Reinhard K. Sprenger stellt fest: „Wir haben in der Regel nicht gelernt, uns selbst über unsere Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen aufzuklären, noch haben wir gelernt, darüber zu sprechen. Deshalb lenken wir sie aggressiv nach außen.“ Wenn Menschen sprechen, dann im Modus der Anklage: Sie externalisieren. Das haben sie gelernt. Daher kommen ihre Bedürfnisse zumeist in grimmiger Form ans…

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Verschwörungstheorien sind meist irrational

Bei Verschwörungstheorien ist die asymmetrische und somit irrationale Gewichtung der Evidenz das bestimmende Prinzip. Philipp Sterzer ergänzt: „Ein weiteres Markenzeichen von Verschwörungstheorien ist, dass ihre Aussagen zwar plausibel erscheinen, tatsächlich aber meist in hohem Maße unwahrscheinlich sind.“ Überzeugungen sind dann epistemisch rational, wenn ihre Aussagen mit hoher Wahrscheinlichkeit wahr sind. Das trifft für die meisten Verschwörungstheorien nicht zu. Typischerweise gehen sie zum Beispiel von einem groß angelegten Komplott in einem weit – möglicherweise sogar weltweit – verzweigten Netz von Verschwörern aus, die über Jahre oder Jahrzehnte ihre dunklen Machenschaften treiben.…

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Eine Unterlassung schont das Selbstbild

Erstaunliche Effekte ergeben sich auch, wenn durch die Darstellung oder Unterschiede in der Entscheidungsarchitektur der Fokus entweder auf Handeln oder Unterlassen liegt. Armin Falk erklärt: „Wenn ich also eine Handlungsfolge aktiv durch eine Entscheidung herbeiführe oder dadurch, dass ich nicht eingreife und den Dingen einfach ihren Lauf lasse. Wir empfinden Unterlassungen in der Regel akzeptabler als aktive Handlungen, auch wenn die Folgen identisch sind.“ Viele Menschen glauben, dass sie aktiven Handlungen eindeutiger schlechte oder gute Intentionen unterstellen können im Vergleich zu einer Unterlassung. Denn bei einer Unterlassung kann es theoretisch…

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Narzissten ziehen hohe Empathiewerte an

Wenn narzisstische Menschen merken, dass sie weniger Aufmerksamkeit bekommen, können sie ungehalten werden. Turid Müller fügt hinzu: „Dann greifen sie eventuell zu immer extremeren Mitteln, um dir eine starke Reaktion zu entlocken. Wenn du befürchten musst, dass der Mensch an deiner Seite durch Rückzug so verärgert wird, dass du in Gefahr gerätst, dann brauchts du vielleicht wasserdichte Vorwände oder eine dezente Rückzugs-Strategie, die keinen Verdacht erregt.“ Es ist auch möglich, dass man merkt, dass man sofort da raus muss. Dann holt man sich fachkundige Hilfe und bringt sich in Sicherheit.…

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