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Resilienz hilft bei der Bewältigung von Krisen

Unter Resilienz versteht man die Widerstandsfähigkeit, die man braucht, um Ausnahmesituationen und Krisen zu bewältigen. Markus Hengstschläger fügt hinzu: „Eine Bewältigungsstrategie – Coping – beruht unter anderem darauf, in solchen Situationen auf stabile Ressourcen zurückgreifen zu können.“ Folglich kann man Resilienz in unsicheren Situationen dadurch unterstützen, dass man laufend parallel bewährte stabile Konzepte verfolgt, auf die man immer wieder zurückgreifen kann. Durch die Wechselwirkung zwischen dem erwünschten Fehlermachen und der Verarbeitungsmöglichkeit von Rückschlägen kommt ein Prozess in Gang, bei dem man Resilienz erlernen kann. Das Experimentieren erlaubt es dem Menschen,…

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Die Rache ist ein äußerst vielfältiges Gefühl

Die Rache ist ein ungemein vielfältiges, nicht völlig durchschaubares und nur in Teilbereichen zu begreifendes Gefühl. Dies trifft auch auf die ihr zugrunde liegenden Ursachen und Motive zu. Reinhard Haller erläutert: „Diese sind oft ganz klar zu erkennen. Manchmal bleiben sie zweifelhaft, manchmal diffus. Nicht selten enthalten sie neben vordergründigen auch verdrängte Komponenten.“ Zu unterscheiden sind – auch bei der Rache – die Motive von den Ursachen, welche die sichtbaren äußeren Faktoren erfassen. Im Gegensatz dazu betrifft die Motivation die innere Seite, also das, was die rächende Person psychisch antreibt…

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Die Sprache hat zwei Funktionen

Menschen sind die einzigen Säugetiere, die eine Sprache entwickelt haben und nutzen können. Thomas W. Albrecht stellt fest: „Die Bedeutung unserer Sprache kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Alles, was wir Menschen erreicht haben, ist mit dem Gebrauch der Sprache verbunden.“ Sprache benutzen Menschen auf zwei unterschiedliche Weisen. Erstens repräsentieren sie damit, was sie erleben. Sie denken, fantasieren und schlussfolgern. Sie führen Selbstgespräche, überlegen, machen Pläne, sortieren ihre Erfahrungen und bewerten diese. So entwickeln sie fortlaufend ein Modell ihres Erlebens, das auf den Wahrnehmungen ihrer Sinnesorgane beruht. Zweiten benutzen Menschen…

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Es gibt viele Arten von Narzissmus

Vor allem in der amerikanischen Selbsthilfeliteratur unterscheidet man inzwischen viele Spielarten des Narzissmus, die einzeln, abwechselnd oder auch in Mischformen auftreten können. Turid Müller möchte einige davon in aller Kürze skizzieren. Sie hat diejenigen ausgewählt, die sie für besonders verdeckt hält. Beispielsweise bedeutet „Gutartiger Narzissmus“: Die Betroffenen sind in der Jugend stecken geblieben und wirken etwas unreif. Trotzdem ist es möglich, viel Spaß mit ihnen zu haben. Turid Müller ergänzt: „Aber an dem Tag, an dem du versuchst, in die Tiefe zu gehen oder schwere Lebensthemen zu teilen, merkst du…

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Menschen wollen „von Bedeutung sein“

Wenn man annimmt, das Leben verstanden zu haben, sollte man auch in der Lage sein, eine Antwort auf die Sinnfrage geben zu können. Ganz egal, wie diese ausfällt. Maren Urner erläutert: „Die Frage nach einem möglichen Lebenssinn ist wohl so alt wie die Menschheit und philosophischer Natur. Eine Überprüfung der Frage „Ist das Leben sinnvoll?“ lässt sich kaum anhand von Daten durchführen.“ Anders aber die Frage nach einem sinnvollen oder bedeutsamen Leben. Dabei geht es um die Dinge, die Menschen am Sterbebett – insofern sie die Gelegenheit dazu haben –…

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Alternative Fakten dienen der Verschleierung

Manchen Menschen ist schon aufgefallen, dass diejenigen Dinge und Sacherhalte, die man mit wohlklingenden neuen Begrifflichkeiten benennt, ihre eigentliche Bedeutung verlieren. Heidi Kastner nennt Beispiele: „Aus „alten Personen“ wurden „reifere Personen“, ohne dass gleichzeitig alle an Lebensjahren Reichen auch durch Lebenserfahrung reifer geworden wären.“ „Bürgernahe“ Argumente dienen der populistischen Verblendung, Arbeitskräfte werden im Rahmen von Umstrukturierungen „freigesetzt“ und nicht mehr entlassen. Probleme ersetzt man durch Herausforderungen. Die Werbung verwandelt sich in eine „Kundeninformation“, gestiegene Preise nennt man „Preisanpassung“ und nicht Preiserhöhung. Gebäude reißt man nicht ab, sondern baut sie zurück…

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Probleme bei Paaren sind notwendig

Offensichtlich haben viele Paare miteinander Probleme. Diese Tatsache beurteilt man gewöhnlich als nachteilig. Michael Lehofer weiß: „In Wahrheit ist es aber notwendig, in Paarbeziehungen Probleme zu haben. Denn nur bei Problemen können wir reifen. Die Reifung bedeutet Wachstum und ist daher ein Lebenszeichen wie kein anderes.“ Wenn man in einer Paarbeziehung ein gravierendes Problem hat, hadert man gewöhnlich mit seinem Schicksal. Im Grunde poppt in diesem Zusammenhang aber meist nur ein bisher verdeckter Konflikt des Paares auf. Nicht das Konflikt ist das Problem, sondern die Weise, wie das Paar mit…

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Singles sind gesellschaftsfähig geworden

Singles, die anscheinend selbstbestimmt ihr Leben meistern, sind durchaus gesellschaftsfähig geworden. Andreas Salcher vermutet: „Im Geheimen werden sie oft sogar von in Familien lebenden Menschen bewundert, wenn Letztere gelegentlich davon träumen, aus der Enge ihrer Verpflichtungen auszubrechen.“ Es sei für Menschen immer gesund gewesen, das gute Alleinsein zu beherrschen, sagt der Psychotherapeut Dietrich Munz. Ein Erwachsener sollte es eine Weile mit sich selbst aushalten können, ohne sich zu ängstigen oder zu langweilen. Auch die Melancholie, die Menschen in einsamen Stunden manchmal überfällt, hat eine helle Seite, die es ihnen ermöglicht,…

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Die Psyche gewöhnt sich irgendwann an alles

Leute mit Höhenangst gehen eben nicht auf Fernsehtürme, Leute mit Aufzugsangst fahren nicht mit dem Lift, Leute mit Platzangst gehen nicht über große Plätze. Die Angst im Kopf hat bei vielen Menschen mit den Jahren weiter zugenommen und sich oft auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Manfred Lütz erklärt: „Die Methode, sich der Angst auslösenden Situation in sicherer Begleitung auszusetzen, rechnet mit der Eigenschaft der Psyche, sich irgendwann an alles zu gewöhnen.“ So nimmt der anfänglich angestiegene Angstpegel nach einigen Minuten ab und der Patient erlebt zum ersten Mal seit Langem…

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Destruktivität kann selbstzerstörerisch sein

Sigmund Freuds Überlegungen zur Destruktivität konzentrieren sich auf die Möglichkeit der Zerstörung anderer Leben. Insbesondere ist das im Krieg mit seiner waffentechnologischen Erweiterung menschlichem Zerstörungsfuror der Fall. Die Kriegsneurotiker durchlebten die seelischen Folgen des Krieges immer wieder. Sie erlaubten es Sigmund Freud darüber nachzudenken, wie sich Destruktion nicht nur gegen andere, sondern auch gegen einen selbst richtet. Judith Butler weiß: „In der Kriegsneurose setzen sich die Kriegsleiden als durch unerbittliche Wiederholdung geprägte traumatische Symptome fort.“ Man wird bombardiert, attackiert, belagert – alles Metaphern eines Krieges, der auf dem posttraumatischen Schauplatz…

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