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Angst kann das gesamte Leben vergiften

Wenn es darum geht, mehr Kontrolle über die eigenen Reflexe zu bekommen, ist eine gewisse Form der Aufmerksamkeit hilfreich. Das Leben der meisten Menschen wäre viel einfacher und angenehmer, wenn sie auf ihre unrealistischen, unpassenden, unangemessenen Ängste verzichten könnten. Heinz-Peter Röhr weiß: „Diese sind überflüssig, können aber das gesamte Leben vergiften.“ Fast jeder kennt die Situation, dass ihn ein mulmiges Gefühl beschleicht. Wenn man zum Beispiel auf einem hohen Turm steht, in einen tiefen Abgrund schaut, im Fernsehen eine dramatische Szene gezeigt wird, das Flugzeug rasant abhebt. Obwohl man sich…

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Das Glück trägt manchmal zu Erfolgen bei

Vor Jahren fragte Morgan Housel einmal den Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller: „Was wüssten sie gerne über Investitionsentscheidungen, die wir nicht wissen können?“ Er antwortet: „Welche Rolle das Glück bei Erfolgen spielt.“ Die Antwort gefällt Morgan Housel außerordentlich, denn tatsächlich glaubt niemand, Glück spiele bei finanziellen Erfolgen keine Rolle. Aber das Glück lässt sich so schlecht quantifizieren. Außerdem klingt es unhöflich, den Erfolg anderer Leute dem Glück zuzuschreiben. Deshalb lässt man diesen Faktor meistens unter den Tisch fallen. Erklärt man die Erfolge anderer mit schierem Glück, wirkt man neidisch und fies, wobei…

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Der Mensch verfügt über sechs primäre Sinne

Heute, in der Gegenwart, ist die mühevolle psychophysische Entwicklung des Menschen endlich abgeschlossen. Kevin Dutton stellt fest: „Wir Menschensind nun mit mindestens sechs primären Sinnen, ja wahrscheinlich noch erheblich mehr, ausgestattet.“ Fünf von ihnen – Sehen, Tasten, Riechen, Schmecken und Hören – dienen dazu, Vorgänge in der Außenwelt wahrzunehmen. Der sechste, die Propriozeption – Tiefensensibilität –, hat den Zweck, ein stabiles inneres Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Und zwar durch einen konstanten Strom koordinierter neutraler Informationen zu Körperbewegung und -lage. Von diesen sechs grundlegenden Sinnen ist das Sehen – das für 70 Prozent…

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Der Botenstoff Dopamin sorgt für Motivation

Viele Menschen wollen etwas bewirken, aktiv und eigenständig selbst etwas schaffen. Hans-Otto Thomashoff erklärt: „Auch dieses Grundbedürfnis verdanken wir der Arbeitsweise unseres Gehirns, und zwar seinen Motivations- und Belohnungssystem. Dieses neurobiologische System setzt spezielle Botenstoffe frei, die und dazu antreiben, eigenständig ein Ziel zu erreichen.“ Wohlgemerkt eigenständig, also aus eigener Kraft. Dazu zündet es in zwei Stufen. Am Anfang steht zur Motivation der Botenstoff Dopamin, der die Neugier und Aufmerksamkeit eines Menschen weckt und ihn anstachelt, ein angestrebtes Ziel zu erreichen. Dabei ist es völlig unerheblich, um was für ein…

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Vertrauen besitzt eine eigene Dynamik

Vertrauen ist kein Entweder-oder, es hat seine eigene Dynamik, die man am besten erfasst, wenn ihm Dauer gewährt wird, wenn es sich entwickeln und verändern kann. Martin Hartmann erklärt: „Der Blick auf das Vertrauen in Beziehungen hilft dabei, diese zeitliche Dimension des Vertrauens angemessen zu beschreiben.“ Die Literatur ist nicht ohne Grund der Ort, an dem die Dynamik des Vertrauens geradezu endlos thematisiert wird. Erzählungen eignen sich viel besser als Statistiken, um Vertrauen in seiner ganzen Komplexität zu verstehen. Menschen gewinnen ihre Vertrautheit mit dem Vertrauen in ihren Beziehungen. Aber…

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Schadenfreude ist eine passive Rache

Bei der passiven Form der Rache, der Schadenfreude, muss sich niemand exponieren, zumindest wenn sie heimlich empfunden wird. Reinhard Haller erklärt: „Man kann in der bequemen Rolle des Zuschauers seine Rachegelüste befriedigen. Schadenfreude kann ein stiller innerer Genuss sein, für andere gar nicht erkennbar, oder nach außen durch Häme, Spott und Hohn demonstriert werden.“ Das Unglück anderer, besonders von überlegenen und beneideten Personen, wird als Wohltat empfunden, drängt den eigenen Neid zurück und befriedigt das Gerechtigkeitsempfinden. Der Philosoph Arthur Schopenhauer (1788 – 1860) bezeichnete sie sogar als schlechtesten Zug der…

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Sensibilität ist bindend und trennend

Sensibilität ist für Svenja Flaßpöhler ein zweischneidiges Phänomen, denn sie ist nach außen und nach innen gerichtet. Sie ist bindend und trennend. Befreiend und unterdrückend. Svenja Flaßpöhler bringt es auf den Punkt: „Die Sensibilität trägt eine gewaltsame Seite in sich, was sich bereits in ihrer historischen Genese zeigt. Das Herausbilden von Sensibilität setzt nämlich Zwang voraus.“ In seinem berühmten Werk „Über den Prozess der Zivilisation“ (1939) zeichnet der Soziologe Norbert Elias ausdrücklich die Transformation des menschlichen Verhaltens nach. Dieses hat sich durch fortschreitende Disziplinierung zunehmend verfeinert und den Menschen für…

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Zuerst dominiert der Täter die Partnerschaft

Bei Tötungen des Intimpartners durch den ehemaligen Gatten oder Gefährten entwickelt sich der böse Gedanke aus dem Gefälle in der Täter-Opfer-Beziehung, nachdem sich die ursprünglich stabilen Kräfteverhältnisse in den emotionalen Beziehungen innerhalb einer Partnerschaft verändert haben. Reinhard Haller erläutert: „In der Regel nimmt der spätere Täter, meist der Mann, am Beginn der Beziehung die Position des Dominierenden ein, er ist seiner Partnerin überlegen, sorgt für das gemeinsame Einkommen und legt mit Selbstverständlichkeit die Regeln des Ehe- und Familienlebens fest.“ Hingegen passt sich das spätere Opfer lange Zeit an, ordnet sich…

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Der Mensch ist sensibel für das Böse

Das exklusive Interesse des Menschen für alarmierende Situationen und Katastrophen hat sich evolutiv durchgesetzt und seinen Vorfahren von Jägern und Sammlern das Überleben gesichert. Markus Hengstschläger erläutert: „Psychologen sprechen von „Negativity Bias“, wenn sie beschreiben, dass der Mensch sensibler für das Böse als für das Gute ist.“ „Availability Bias“ steht dafür, dass der Mensch glaubt, dass, wenn er ein Beispiel für etwas sieht oder nennen kann, das dann auch öfter auftritt, als es in Wirklichkeit der Fall ist. Und die Medien liefern die entsprechenden Bilder dazu, um ihre Klientel bei…

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Die Sozialen Medien verändern die Liebe

Alles in allem entsprechen die Möglichkeiten der Sozialen Medien der Organisation des Liebeslebens für eine flexiblere Zeitplanung und damit der Steigerung der individuellen Möglichkeiten. Peter Trawny schränkt ein: „Die Wahrheit dieser Möglichkeiten liegt in dem, was das Soziale Medium dann nicht leisten kann: in der leibhaftigen Begegnung.“ In ihr werden sich die uralten Kräfte der Liebe melden und die Unabhängigkeit der gematchten Partner kollabieren lassen. Oder es wird diese Begegnung nicht mehr geben. Die Kultur der Kommunikation hat sich in den letzten zwanzig, dreißig Jahren auf eine Weise verändert, die…

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