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Fehlende Zuneigung führt zu bösem Hass

Der Sadomasochismus ist als lustvoller Zerstörungstrieb zu interpretieren. Daneben zielen sadistische Intentionen auf die Bemächtigung des Sexualpartners, auf eine totale Verfügungsbereitschaft und das völlige Aufgeben seiner Eigenständigkeit ab. Reinhard Haller fügt hinzu: „Wenn man einem Menschen jene Zuneigung vorenthält, die er als Kind so gerne gehabt hätte, reagiert er später mit bösem Hass und manchmal mit tödlicher Wut.“ Die zum Bösen führenden Emotionen resultieren auch oft aus Vereinsamung. Die Instabilität sozialer Kontakte entspringt manchmal starken, aggressiv abgewehrten Bindungsängsten, die mit einer emotional gestörten Mutterbeziehung zu tun haben. Beziehungen konfrontieren solche…

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Vielleicht sind alle Menschen Rassisten

Manche Menschen können sich sehr gut an Gesichter erinnern, andere besonders gut an Namen, Julia Shaw kann weder das eine noch das andere. Es gibt einfach individuelle Unterschiede bei der Fähigkeit, Gesichter wiederzuerkennen. Nicht nur im Sinne des Erinnerns, sondern grundsätzlich in dem Vermögen, sich die Gesichtszüge einzuprägen. Die Fähigkeit, Gesichter wiederzuerkennen, fällt in die Zuständigkeit eines spezifischen Teils des Gehirns, das man fusiformes Gesichtsareal nennt. Es mag vielleicht allzu selbstverständlich klingen, aber wenn man glaubt, eine Person klar in Erinnerung zu haben, dann hat man auch ein hohes Maß…

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Liebe kann in Hass umschlagen

Der Hass ist ein nicht sehr weit erkundetes Gebiet. Prinzipiell steht er laut Peter Trawny auf der Seite des Bösen. Er scheint das reine Gegenteil der Liebe zu sein. Wenn man einem geliebten Menschen nur Gutes wünscht und tut, wünscht und tut man einem gehassten Menschen nur Schlechtes. Doch die Psychologie der Liebesbeziehungen weiß, dass es so einfach nicht ist. Zunächst wendet Peter Trawny gegen alle philosophischen und sonstigen Idealisierungen der Leibe folgendes ein: „In ihrer Praxis gibt es sehr häufig die Gelegenheit zu erleben, wie sich der Hass durchsetzt…

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Gewalttäter hatten oft eine beschissene Kindheit

Manche Soziologen präsentieren immer kompliziertere Modelle zur Entstehung des Rechtspopulismus. Dabei erwähnen sie kein einziges Mal die kindliche Sozialisation. Herbert Renz-Polster fragt: „Warum fällt es ihnen so schwer, den Faktor Kindheit zu berücksichtigen.“ In der Debatte über den Islamismus streiten sich viele Experten mit Vorliebe darum, ob nun der Koran die Gewaltbereitschaft fördere oder nicht. Dabei vergessen sie darzulegen, dass praktisch alle islamistischen Gewalttäter in zutiefst zerrütteten Familienverhältnissen aufgewachsen sind. Viele Forscher reden auch von der Radikalisierungskraft des Internets. Allerdings benennen sie dabei das Offensichtlich nicht gleich mit. Herbert Renz-Polster…

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Schuldgefühle sind unangenehm

Die Biologie hat die Menschheit wohl nur jene Gefühle vererben lassen, die grundsätzlich sinnvoll sind. Oder zumindest in der Steinzeit gut für die Menschen waren. Das wichtigste: Menschen strengen sich an, verinnerlichten Gesetzen zu folgen, damit sie sich eben nicht schuldig fühlen müssen. Helga Kernstock-Redl erläutert: „Denn weil Schuldgefühle so unangenehm sind, wollen wir instinktiv vermeiden, unrecht zu handeln.“ Diese Dynamik hat der Menschheit bei der Selbst- und Arterhaltung geholfen und wurde deshalb irgendwann zur emotionalen Standardausrüstung. Wer frei von Schuldgefühlen und zugleich als Teil einer Gruppe leben will, verinnerlicht…

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Junge Menschen brauchen Bezugspersonen

Das Selbst eines Menschen entwickelt sich nicht zu einem kreativen Akteur, wenn ihm kein Ausgangsmaterial zur Verfügung steht. Daher ist es von großer Bedeutung, dass Kinder und Jugendliche Wahrnehmungs- und Interpretationsstile von Bezugspersonen aufnehmen können. Die Bereicherung des eigenen Selbst durch andere Menschen, die als Modelle dienen oder Ansagen, Botschaften und Angebote vermitteln, bleibt zeitlebens von Bedeutung. Joachim Bauer weiß: „Sie dienen dem Selbst als Ausgangsbasis für eigene Kreativität.“ Durch Transfers von Eltern, Mentoren und Freunden entsteht eine reich gefüllte Innenwelt. Sie ist eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung für…

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Die Aggressionshemmung kann versagen

Zweifellos würde es in der Welt viel brutaler und gehässiger zugehen, wenn nicht die meisten Menschen recht gut mit Aggressionshemmungen ausgestattet wären. Aber ebenso klar ist, dass sie bei einigen Menschen nur schwach entwickelt. Selbst gut ausgeprägte Hemmungen können in bestimmten Situationen versagen. Hierfür kann es laut Hans-Peter Nolting verschiedene Gründe geben: „Ein in einer einzelnen Person liegender Grund ist die mangelnde Fähigkeit zur Selbstkontrolle, sei es etwa aufgrund einer Hirnschädigung, sei es, weil diese Fähigkeit in der Sozialisation nicht genügend gefördert wurde.“ In solchen Fällen handelt es sich um…

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Die Botschaft eines Lächelns erkennt jeder

Mit Humor kann man selbst in der größten Not seine Selbstachtung und Zuversicht verteidigen. Er kann zur letzten rettenden Lücke werden, wenn sämtliche andere Auswege verbaut und vernagelt erscheinen. Die Heiterkeit ist für die Zuversicht von großer Bedeutung. Es gibt schätzungsweise 7.000 verschiedene Sprachen auf der Welt. In vielen Ländern begreift man als Fremder weder die Schrift noch das gesprochene Wort. Ulrich Schnabel weiß: „Und doch gibt es eine Form der Kommunikation, die rund um den Globus verstanden wird – die Botschaft eines Lächelns.“ Und überall hat Freundlichkeit etwas Entwaffnendes.…

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Vieles ist dem Geist verborgen

Wenn Menschen das Gewicht vom äußeren auf den inneren Bereich des Bewusstseins verlagern, versinken sie in sich selbst. Und indem sie in sich selbst versinken, versinken sie auch in der Vergangenheit. David Gelernter erläutert: „Unser subjektives Ich ist ein Subjekt. Dieses befindet sich in der Zeit wie eine Straße oder ein Baum im Raum. Das Leben eines Menschen ist eine Art Dorf in der Zeit. Dazu gehören tausend kleine in die Zeitlandschaft gesprenkelten Gebäude, von denen die meisten in der frühen Kindheit entstanden.“ Jedes Leben enthält Augenblicke, die dem menschlichen…

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Der Narzissmus etabliert sich als Ideal

Die Zunahme des Narzissmus in jüngerer Zeit ist mitverantwortlich für die steigende Kränkbarkeit der modernen Gesellschaft. Denn die eigenen Bedürfnisse, das Durchsetzen der persönlichen Ansprüche und die Selbstdarstellung sind vor allem bei Jugendlichen extrem wichtig geworden. Reinhard Haller erläutert: „Epidemiologische Untersuchungen belegen ein starkes Ansteigen der sogenannten Narzissmusparameter. Globalisierung und Vernetzung fördern diese Entwicklung.“ Dabei hat sich der Raubtierkapitalismus etabliert und es kam zu Finanzcrashs infolge von Spekulationen mit Scheinwerten. Ebenso hat sich die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert und die Umwelt wurde auf Kosten zukünftiger Generationen zerstört. Selbst…

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