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Angst und Lust sind gleichstarke Emotionen

Wenn man auf jemanden wütend ist, urteilt die Wut, dass einem diese Person Unrecht getan hat. Die Wut zeigt dann eine propositionale Einstellung, also eine bestimmte innere Haltung zu einem Sachverhalt. Vor allem aber können Emotionen Wünsche auslösen und zum Tun bewegen. In jedem Menschenleben wechseln sich Phasen der Angst und der Lust ab. Rebekka Reinhard weiß: „Wo sich Angst und Lust treffen, entsteht ein vibrierender Schwebezustand; ein kitzliges Gefühl voller schillernder Widersprüchlichkeit.“ Angstlust ist die Bassline, die überall im Hintergrund wabert. Sie ist der emotionale Soundtrack einer Zeit, die…

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Wut und Hass können als Programm dienen

Seit einigen Jahren ist in den westlichen Gesellschaften, sowohl in der politischen Öffentlichkeit als auch im Internet, zu beobachten, wie Gruppen entstehen, die vor allem dadurch auffallen, dass sie tiefsitzende, chronische Gefühle der Unzufriedenheit, des Ärgers und der Wut mit sich herumtragen. Joachim Baur stellt fest: „Ihr Thema ist nicht etwa die konkrete Verbesserung der Verhältnisse. Ihr eigentliches Thema scheinen die in ihnen vorhandenen negativen Gefühle selbst zu sein.“ Affekte wie Wut und Aggression sind normalerweise Hilfsmittel und dienen dem Zweck, einem berechtigten Anliegen Gehör zu verschaffen. Für Menschen, die…

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Der Querulant sinnt oft auf Rache

Mit Ausnahme der Psychoanalyse, die zahlreiche Erkenntnisse zur Entstehung der Rache geliefert hat, haben fast alle psychologischen und sozialen Disziplinen das Racheproblem vernachlässigt. Bei der „Person des Rächers“ ist beispielsweise auf Persönlichkeitsbezüge und psychische Störungen zu achten, welche die Rache begünstigen oder die auf der anderen Seite hilfreich sein könnten, um sie zu überwinden. Reinhard Haller erklärt: „Mit stärkeren Rachebedürfnissen verbunden sind Persönlichkeitsvariablen wie erhöhte Kränkbarkeit, Verletzlichkeit, Sensibilität für Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, erhöhtes Aggressionspotenzial, eingeschränkte Fähigkeit zur Impulssteuerung, hintergründige Ängste vor Liebesentzug und Selbstwertgefühl sowie Narzissmus in all seinen Facetten.“…

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Der Narzisst ist von Neid zerfressen

Heinz Kohut ist ein aus Wien stammender amerikanischer Psychoanalytiker. Er vertritt die These, dass ein Narzisst nur dann befriedigt ist, wenn er den Kränkenden bis zur völligen Vernichtung entwerten kann. Der narzisstisch Gekränkte kann nicht ruhen, bis er den unscharf wahrgenommenen Beleidiger ausgelöscht hat. Denn dieser wagte es, ihm entgegenzutreten, nicht mit ihm übereinzustimmen oder ihn zu überstrahlen. Reinhard Haller weiß: „Hinter all dem steht als psychodynamische Triebkraft der Neid. Der Neid auf allen, denen es scheinbar besser geht oder die überlegen sind.“ Diese als höchst bedrohlich wahrgenommenen Konkurrenten können…

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Wut kann viel Leid erzeugen

Aristoteles, der sich durchaus bewusst war, welche Bedeutung Zorn im menschlichen Leben spielt. Er schrieb in seinem Werk „Politik“: „Jeder kann wütend werden, das ist einfach. Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer.“ Aus evolutionärer Sicht soll die Wut einem Menschen zwar nützen, aber häufig schadet sie ihm auch. Nicht nur wegen des psychischen Leidens, das Wut auslösen kann. Daneben auch wegen möglicher Auswirkungen auf die Beziehungen zu jenen Menschen, auf die der…

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