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Gefühle sind mentale Erlebnisse

Antonio Damasio definiert Gefühle wie folgt: „Gefühle sind mentale Erlebnisse, und sie sind definitionsgemäß bewusst. Wären sie es nicht, hätten wir keine unmittelbare Kenntnis von ihnen.“ Aber Gefühle unterscheiden sich in mehreren Punkten von anderen mentalen Erlebnissen. Erstens hat ihr Inhalt immer mit dem Körper des Lebewesens zu tun, in dem sie auftauchen. Gefühle spiegeln das Innere des Organismus – den Zustand der inneren Organe und Abläufe – wider. Bilder des Inneren entstehen unter anderen Bedingungen als solche, welche die Außenwelt abbilden. Zweitens ist die Wiedergabe des Inneren, das heißt…

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Strategien sind für den Erfolg extrem wichtig

Auf der persönlichen Ebene hat man dann Erfolg, wenn man die Ziele erreicht, die man sich selbst gesetzt hat. Und auch unternehmerisches Handeln kann dann als erfolgreich gelten, wenn man die Unternehmensziele erwirtschaftet. Das ist selbstverständlich plausibel, wirft für Markus Hengstschläger aber eine Reihe von Fragen auf. Wenn man sich in der Gegenwart Ziele setzt, die man dann in der Zukunft vielleicht auch erreicht, so setzt das voraus, dass man schon viel über die Zukunft gewusst hat. Es ist zweifelsohne ausgesprochen wichtig und richtig, sich für die bereits bekannten Anteile…

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Die eigenen Bedürfnisse zählen zuerst

Der Mensch neigt von Natur aus dazu, seine eigenen Bedürfnisse über das Wohl der Gemeinschaft zu stellen. In der politischen Wissenschaft ist das ein klassisches Problem. Man nennt es Allmende-Klemme und es spielt auch eine Rolle beim globalen Klimawandel. John Bargh weiß: „Meistens gelingt es den Menschen, Hintertürchen zu finden oder persönliche Unannehmlichkeiten zu umgehen.“ Daher ist es schwer, die Zukunft vorauszusagen oder zu gestalten. Vor allem wenn es das menschliche Verhalten betrifft, selbst – oder erst recht – wenn es wichtig ist, einen solchen Versuch zu unternehmen. Das gilt…

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Gestresste Kinder lernen nicht

Die Forschung über Autoritarismus hat die möglichen Schutzwirkungen von Bildung inzwischen ziemlich genau untersucht. Und auf den ersten Blick sehen die Befunde nicht einmal schlecht aus. Menschen mit höherem Bildungsgrad sind im Durchschnitt – wenn auch in eher bescheidenem Ausmaß – tatsächlich weniger rechtsautoritär geneigt. Herbert Renz-Polster fügt hinzu: „Insbesondere ein Universitätsstudium geht in manchen Ländern, auch in Deutschland, mit einer geringeren Neigung zu Vorurteilen und Ausgrenzung einher.“ Die Autoritarismusforscherin Susanne Rippl gibt schränkt ein: „Für sich allein reicht Bildung als Faktor zur Prävention gegenüber Vorurteilen nicht aus. Entscheidend seien…

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Schuldgefühle entstehen beim Brechen eines Gesetzes

Helga Kernstock-Redl behauptet, dass ein Schuldgefühl in einem Menschen immer dann entsteht, wenn er höchstpersönlich ein Gesetz gebrochen hat. Das ist der zentrale Schlüssel zum Verständnis, der übrigens eine der Türen zum Ausstieg öffnen kann. Diese übertretene Regel muss einem schon wichtig sein. Ein strenges Gesetz, an das zu halten man sich verpflichtet hat oder verpflichtet fühlt. Dabei handelt es sich um keinen simplen Wunsch, keine lose Vereinbarung und keinen bloßen Neujahrsvorsatz. Helga Kernstock-Redl weiß: „Von außen vorgegebene Gesetze erzeugen in uns nur dann Schuldgefühle, falls wie sie innerlich als…

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In der Erotik prallen Kultur und Körper zusammen

Wolfgang Schmidbauer kritisiert eine Konsumkultur, welche die Fantasie von Jugendlichen in materielle Bahnen lenkt. Es handelt sich um Störungen der Fantasie, die von der Gesellschaft nicht spiritualisiert, sondern materialisiert werden. Wolfgang Schmidbauer erinnert sich an ein Alterswerk des Kulturanthropologen Wilhelm Emil Mühlmann über „Die Metamorphose der Frau – Weiblicher Schamanismus und Dichtung“. Darin beschreibt er mit vielen Quellen, dass unter allen Umformungen durch die Hochkultur ein primär weiblicher Schamanismus fortlebt. Dessen zentrale Qualität ist die Verwandlung – in ein Tier, in einen Fluss, in einen Sturm oder in ein anderes…

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Der Mensch ist ein Werk von unbestimmter Gestalt

Wie findet der Mensch zu Freiheit und Würde, zu Individualität und Identität? Joachim Bauer antwortet wie folgt: „Dass wir den Rahmen verlassen dürfen, der uns durch unsere Herkunft gesetzt war, verdanken wir der Renaissance, der Reformation und der Aufklärung.“ Der florentinische Philosoph Giovanni Pico della Mirandola betrachtete den Menschen als „ein Werk von unbestimmter Gestalt“, dem das Recht und die Würde zusteht, selbst zu wählen, wie er sich verwirklichen will. Das war Ende des 15. Jahrhunderts eine Provokation und brachte ihm bei der mächtigen katholischen Kirche erheblichen Ärger ein. Die…

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Georg Milzner sucht nach einem neuen Selbst

Die Vorstellungen vom Selbst eines Menschen sind historisch gewachsen. Und genauso verändern sich auch in der Zukunft historisch. Georg Milzner beschäftigt sich mit der Frage, wie sich ein Selbst konstituieren könnte, das den Herausforderungen der Gegenwart entspricht. Die Entwicklung des Selbst hängt vor allem von den Verteilungen der Aufmerksamkeit ab. Georg Milzner weiß: „Wer von sich selbst nichts wissen will, der wird mit sich selbst auch nicht weit kommen.“ Deshalb wird es darauf ankommen, eine neue Vorstellung vom Selbst zu entwickeln. Es geht dabei um die Vorstellung von einem Selbst,…

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Der Mensch hat einen freien Willen

Biologische Systeme, also Lebewesen, unterziehen alle von außen und aus dem eigenen Inneren eintreffenden Reize einem Prozess der Verarbeitung und Bewertung. Erst danach reagieren sie mit einem Verhalten, einem als Selbstorganisation bezeichneten Vorgang. Joachim Bauer ergänzt: „Ein bewusst handelnder Akteur ist dafür nicht erforderlich. Akteur ist das biologische System als Ganzes. Im Falle des Menschen spielt sich ein Teil der biologischen Selbstorganisation auf einer Bühne ab, die wir Bewusstsein nennen.“ Im Bewusstsein können sowohl von innen, vom eigenen Körper her, als auch von außen eintreffende Reize Gegenstand der persönlichen Reflexion…

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Einige Grundgefühle sind angeboren

Die Bedeutung von Emotionen und Affekten für das menschliche Verhalten hat man lange unterschätzt. Verstand und Intelligenz galten als höchste Stufe der menschlichen Entwicklung. Dagegen sind Gefühle als unbestimmt, unbeschreibbar und unkalkulierbar abgetan worden. Reinhard Haller stellt fest: „Diese auch in der kriminologischen Wissenschaft verbreitete Meinung hat sich in den letzten Jahren völlig verändert.“ Man hat erkannt, dass Emotionen das Wesen eines Menschen ganz entscheidend bestimmen. Sie sind überlebenswichtig und es gibt auch so etwas wie eine emotionale Intelligenz. Die Wissenschaft geht davon aus, dass verschiedene Grundgefühle angeboren sind. Jedes…

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