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Hitler und Stalin waren nicht psychisch krank

Einmal sollte Manfred Lütz in einer Fernsehsendung zum Thema „Hitler und die Frauen“ Stellung nehmen. Er regte jedoch an, lieber einen Historiker oder vielleicht einen Romancier zu interviewen, denn Adolf Hitler war ja nicht psychisch krank. Manfred Lütz erläutert: „Adolf Hitler war eine monströse Erscheinung, maßlos in seinem Hass, in seiner Aggression, in seinem Vernichtungswillen. Aber psychisch krank war er nicht.“ Zu behaupten, Adolf Hitler sei krank gewesen, banalisiert das Entsetzliche der historischen Katastrophe, die dieser Mensch zu verantworten hat. Es gibt für das Böse, das Hitler getan hat, aber…

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Vor den Erfolgen stehen meist Verluste

Erst mit zunehmender Erfahrung können Menschen lernen, eine der fundamentalen Lebensweisheiten zu verstehen. Der Zyklus des Auf und Ab ist nicht ihr Feind, selbst wenn sie dieser zwangsläufig immer wieder nach unten führt. Andreas Salcher erklärt: „Das Übel kommt von den Blockierungen. Gerade in der Phase des Abschwungs findet die Entwicklung, vor allem die so notwendige spirituelle Entwicklung, statt.“ Wer die Erfolge seines Lebens reflektiert, wird feststellen, dass er davor fast immer Verluste erleiden musste. Diese haben ihn zur Auseinandersetzung mit sich selbst gezwungen. Im mittleren Erwachsenenalter beginnt man zu…

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Die Emotionen lenken das Wollen

Die Emotionen bestimmen die menschlichen Grundeinstellungen gegenüber Personen und Handlungen. Sie lenken das Wollen und haben höchsten Einfluss auf das Verhalten. Der Ursprung der Emotionen ist in einem der ältesten Teile des Gehirns gelegen, dem sogenannten limbischen System. Reinhard Haller weiß: „Sie sind für unser Menschsein so wichtig, dass sie vom reinen Verstand gar nicht getrennt werden können.“ Bereits Friedrich Nietzsche hat dies in einer Zeit lange vor der hochwissenschaftlichen Hirnforschung erkannt. Der Philosoph sagt: „Hinter den Gefühlen stehen die Urteile und Wertschätzungen.“ Der komplexe Prozess der Emotionen läuft auf…

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Das Selbst ist ein lebendiger Akteur

Kurz nach der Geburt ist das Selbst eines Menschen noch nicht vorhanden. Es ist noch im Körpergefühl des Kindes verborgen. Joachim Bauer erklärt: „Erst mit der postnatal voranschreitenden biologischen Reifung des Stirnhirns kommt es zur Abspeicherung erster Eindrücke eines Selbst.“ Das menschliche Selbst ist nicht auf seine rezeptiven Eigenschaften beschränkt. Es entwickelt sich – im wahrsten Sinne des Wortes von Kindesbeinen an – auch zu einem lebendigen Akteur. Kaum ist es in seinen Grundstrukturen etabliert, beginnt es, seine Wahrnehmung und an die eigene Person herangetragene Angebote zu bewerten. Es geht…

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Liebesentzug führt zu Kränkungen

Blickt man auf den psychologischen Hintergrund des destruktiven Charakters von Kränkungen, handelt es sich immer um Liebesentzug oder Liebeszurückweisung. Leidet ein Kind unter Liebesmangel, unter fehlender Zuwendung, Zärtlichkeit und Zeit seiner Bezugspersonen, reagiert es irritiert und letztlich gekränkt. Reinhard Haller fügt hinzu: „Die menschliche Urangst, zu wenig geliebt zu sein, führt zu erhöhtem Verlangen nach positiver Reaktion und zu anhaltender Verunsicherung in diesem Bereich. Auch nach der Kindheit, während des ganzen Lebens.“ Umgekehrt können sich Kränkungen auch aus zurückgewiesener Liebe entwickeln. Findet das Bedürfnis nach positiver Zuwendung keinen Abnehmer, ist…

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Jeder Augenblick ist unwiederbringlich

Ein Mensch sollte ein Bewusstsein davon haben, dass jeder Augenblick unwiederbringlich ist. Und auch die Person selbst ist in diesem Augenblick ganz und gar unwiederbringlich. Das Selbst ist als Ereignis zu betrachten, welches das Erleben von Identität aus dem geschichtlichen Leben herauslöst. Alles, was ein Mensch ist, ist jetzt. „Alles Bewusstsein“, hat Johann Gottlieb Fichte geschrieben, sei „bedingt durch das unmittelbare Bewusstsein unserer selbst“. Johann Gottlieb Fichte war von der Vorstellung bestimmt, dass sich ein Mensch jederzeit unmittelbar durch Präsenz zu erfahren vermag. Georg Milzner ergänzt: „Und zwar auch und…

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Trauer und Zorn sind nur schwer zu unterscheiden

Auch wenn die „Trauer“ herkömmlicherweise nicht unter die reaktiven Haltungen gerechnet wird, liegt sie doch dem Zorn so nahe. Deshalb geht Martha Nussbaum zunächst darauf ein, worin sie sich von ihm unterscheidet. Die Trauer ist genau wie der Zorn auf einen entstandenen Schaden oder Verlust gerichtet. Martha Nussbaum schreibt: „Dieser Verlust ist schmerzhaft. Und in diesem Schmerz besteht die zentrale Ähnlichkeit zwischen den beiden Emotionen. Die Trauer aber konzentriert sich auf eine Ereignis. Bei dem kann es sich um eine von einer Person begangene Tat handeln, aber auch um ein…

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Bewusstsein und Gedächtnis bilden den Geist

Der bewusste Geist und das Gedächtnis haben jeweils eigene Funktionen, aber für die Funktionsfähigkeit des Ganzen ist entscheidend, wie sie zusammenwirken. Wenn ein Mensch denkt, taucht er immerzu in Erinnerungen hinab. David Gelernter erläutert: „Rückgriffe auf das Gedächtnis sind ein Teil des Denkens.“ Zwischen Wahrnehmung und Erinnerungsvermögen findet ein ständiger Austausch statt. Aber wie funktioniert das Erinnern? Ein äußeres Ereignis oder ein Gedanke kann als Stichwort für eine Erinnerung dienen und dafür sorgen, dass man sich erinnert. Freie Assoziationen können oberflächlich sein oder tief gehen. Häufig führt die flache Variante…

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Der Geist ist zuständig für Assoziationen

Die Assoziation wurde als Kerneigenschaft des Geistes angesehen, seit die frühesten Philosophen zu verstehen versuchten, wie die Menschen ticken. Julia Shaw erklärt: „Die sogenannten Assoziationsgesetze beruhen auf einem Konzept Platons. Aristoteles schrieb sie im Jahr 300 vor Christus offiziell als Gesetze fest.“ Er sah sie als Prinzipien an, die jeglichem Lernen zugrunde liegen. Wobei Lernen natürlich ein Prozess der Erinnerung ist. Aristoteles beschreibt in seiner Schrift „Gedächtnis und Erinnerung“ vier Assoziationsgesetze. Das erste ist das Gesetz der Ähnlichkeit – das Erleben oder Erinnern eines Objekts ruft die Erinnerung an Dinge…

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Es gibt verschiedene Schuldarten

Für Helga Kernstock-Redl gibt es bei näherer Betrachtung unterschiedliche Schuldarten. Die „Moral-Schuld“ ist eine Frage der Ehre. Gute Menschen tun dies oder jenes nicht. Daneben steht die konventionelle oder „Regel-Schuld“. In einem Umfeld gelten diese, im anderen andere soziale Regeln. Schon früh unterscheiden Kinder diese beiden Schuldarten. Sie bewerten die Moral-Schuld völlig anders als eine bloße Regel-Schuld. Für allergrößte Verwirrung sorgt jedoch die dritte Form, die „Ursachen-Schuld“. Helga Kernstock-Redl weiß: „Schuldgefühle und die dahinter stehenden Regeln können eingeredet werden. Sei es manipulativ oder mit guter Absicht. Manches ist ein simples…

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