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Nahgeschichte ermöglicht Selbstbefragung

Dem Praktischen, das man sich nicht ausgesucht hat, widmet Valentin Groebner eine Nahgeschichte: „Man könnte sie auch eine Geschichte in Zeitlupe nennen: einen Gegenwartsgegenstand in verlangsamter Wiederholung ansehen.“ In diesem Modus – „noch einmal, aber ganz langsam“ – sieht das Alltägliche und vermeintlich Vertraute plötzlich erstaunlich fremd aus. Nahgeschichte mag nach Nacktschnecke klingen. Wie diese ist sie etwas glitschig und klebrig. Der Mensch haftet an dem, was ihn eigentlich anödet, anheimelnd nah. Aber Nahgeschichte ermöglicht Selbstbefragung. Die meisten Menschen wissen über das banale Alltägliche sehr viel weniger, als es ihnen…

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Das Selbst ist ein lebendiger Akteur

Kurz nach der Geburt ist das Selbst eines Menschen noch nicht vorhanden. Es ist noch im Körpergefühl des Kindes verborgen. Joachim Bauer erklärt: „Erst mit der postnatal voranschreitenden biologischen Reifung des Stirnhirns kommt es zur Abspeicherung erster Eindrücke eines Selbst.“ Das menschliche Selbst ist nicht auf seine rezeptiven Eigenschaften beschränkt. Es entwickelt sich – im wahrsten Sinne des Wortes von Kindesbeinen an – auch zu einem lebendigen Akteur. Kaum ist es in seinen Grundstrukturen etabliert, beginnt es, seine Wahrnehmung und an die eigene Person herangetragene Angebote zu bewerten. Es geht…

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