Nahgeschichte ermöglicht Selbstbefragung

Dem Praktischen, das man sich nicht ausgesucht hat, widmet Valentin Groebner eine Nahgeschichte: „Man könnte sie auch eine Geschichte in Zeitlupe nennen: einen Gegenwartsgegenstand in verlangsamter Wiederholung ansehen.“ In diesem Modus – „noch einmal, aber ganz langsam“ – sieht das Alltägliche und vermeintlich Vertraute plötzlich erstaunlich fremd aus. Nahgeschichte mag nach Nacktschnecke klingen. Wie diese ist sie etwas glitschig und klebrig. Der Mensch haftet an dem, was ihn eigentlich anödet, anheimelnd nah. Aber Nahgeschichte ermöglicht Selbstbefragung. Die meisten Menschen wissen über das banale Alltägliche sehr viel weniger, als es ihnen…

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