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In jedem Alter kann man Neues lernen

Die Weichenstellungen für die drei Themen Lernen, körperliche Gesundheit und seelische Zufriedenheit werden früh gestellt und beeinflussen das ganze Leben eines Menschen. Es gibt die faszinierenden Möglichkeiten, in jedem Alter zum lernenden Menschen zu werden. Vom Geografieunterricht sind Andreas Salcher nur zwei interessante Dinge in Erinnerung geblieben: „Dass in Boston die berühmteste Universität der Welt steht. Und dass durch Südamerika der längste Fluss der Welt fließt, der Amazonas.“ Harvard und der Amazonas lösten in seiner Fantasie jedenfalls großartige Bilder aus, und er beschloss schon auf der Schulbank, beide einmal Wirklichkeit…

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Selbstbeherrschung dämpft die Destruktion

Die Aufgabe, die sich Sigmund Freud in seinen Arbeiten zur Gruppenpsychologie stellt, liegt darin, die Widerstandskraft des kritischen Vermögens zu stärken. Judith Butler stellt fest: „Liebe wird gelegentlich als Gegenkraft zur Destruktion betrachtet, an anderen Stellen scheint es dieses so wichtige „kritische Vermögen“ zu sein.“ In seiner Abhandlung „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ von 1921 beschreibt das „kritische Vermögen“ Überlegung und Reflexion in unterschiedlichen Formen, während es in „Das Ich und das Es“ aus dem Folgejahr mit dem Über-Ich als grausamer Instanz gegenüber dem Ich in Verbindung gebracht wird. Schließlich wird das…

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Die völlige Fremdbestimmung führt zu Apathie

Die Erkenntnis, dass Fremdbestimmung in der Arbeit Menschen stressen und letztlich erschöpfen kann, ist schon lange bekannt. Andreas Salcher nennt ein Beispiel: „Im Fall der Fließbandarbeit sind die Mitarbeiter in fast allen Dimensionen der Arbeit fremdbestimmt. Der Arbeitsbeginn, die Pausen und das Ende werden exakt durch die Zeiterfassungssysteme vorgegeben, der Arbeitsrhythmus ist machinengesteuert. Diese völlig Fremdbestimmung führt durch den Gewöhnungseffekt jedoch meist eher zur Apathie als zur Erschöpfung. In der griechischen Mythologie ist unnütze Arbeit ohne Sinn eine der grausamsten Strafen. In seinem Buch „Der Mythos des Sisyphos“ schreibt Albert…

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Menschen stecken voller Widersprüche

Rebekka Reinhard weiß: „Menschen sind nicht von Umwelt und Genetik allein bestimmt, und sie sind auch keine Algorithmen. Sie agieren nicht vorhersagbar wie eine Turing-Maschine. Menschen treffen eigene Entscheidungen.“ Sie können tun – und „nicht tun“. Sie verspüren Angst und Lust – und Angstlust. Sie haben mehr oder weniger vernünftige Gründe für ihre Lebensentscheidungen – oder sie entscheiden mit dem Herzen. Und sie besitzen ein moralisches Empfinden, das ihnen den Unterschied zwischen Würde und Würdelosigkeit vermittelt. Das singulär-plurale Lebewesen namens Mensch ist ein ewiges „work in progress“, nie auf ein…

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Jeder sollte die eigenen Fähigkeiten kennen

Welche Assoziationen verbinden die meisten Menschen mit dem Wort „Begrenzung“? Höchstwahrscheinlich sind es negative Begriffe. Shunmyo Masuno versucht jedoch, das Wort positiv zu betrachten: „Es ist zum Beispiel wichtig, die eigenen Fähigkeiten zu kennen, wenn es darum geht, Arbeit zu verrichten.“ Doch erstaunlich viele Menschen sind sich dessen nicht bewusst. Wenn sie ein Jobangebot erhalten, sind sie bereit, es anzunehmen, unabhängig davon, wie gut sie für die jeweilige Stelle geeignet sind. Ein Mensch kann allerdings nur im Rahmen seiner Fähigkeiten arbeiten. Wenn die Anforderungen der Stelle darüber hinausgehen, wird man…

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Keiner hat ein Recht auf schnelles Glück

Würde jeder Mensch „eudaimonia“ – sprich Glückseligkeit – statt schnelles Glück anpeilen, gäbe es weniger Neid, weniger Streit, weniger Hass, weniger tödliche Waffen, weniger Unglück. Langsames Glück würde sich konstant vermehren, bis hin zum Weltfrieden. Rebekka Reinhard weiß: „So verlockend diese Aussicht ist, so schwer fällt es dem Menschen, ihr zu folgen. Denn der Mensch ist ungeduldig. Und ziemlich borniert. Seit den Punischen Kriegen hat er wenig dazugelernt.“ Der Mensch glaubt allen Ernstes, er habe ein Recht auf schnelles Glück – und könne zwischendurch mal eben so tun, als sei…

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Negative Emotionen verschärfen Konflikte

Wenn es knistert und kracht, sind die Betroffenen ja in der Regel erregt, zumindest emotional stark engagiert. Zu den Gefühlen, die dann hochkommen, zählen Wut, Entrüstung, Trauer, Empörung, Niedergeschlagenheit, Verzweiflung und Scham. Ruft ein Mensch diese Emotionen auf, ist er „mitten drin“. Und da die spätmoderne Gesellschaft dem Ideal des intensiven Lebens nachjagt, gelten Gefühle als gut und „authentisch“. Dann ist es nicht weit bis zu der Bemerkung, Gefühle hätten eine „überwältigt“. Reinhard K. Sprenger erklärt: „Wenn man zum Beispiel im Streit laut wird oder weint. Wir verweisen auf die…

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Narzissten wollen bewundert werden

Narzissten beobachten sehr genau, wie sie auf andere Menschen wirken. In gewisser Weise tun das natürlich alle. Der Mensch ist ein soziales Tier. Mitja Back erläutert: „Zufriedenheit und Erfolg im Leben ist von Beziehungen mit anderen Menschen abhängig. Für uns ist es sehr wichtig, dass andere Menschen und als wertvolles Mitglied der Gemeinschaft sehen und unsere Leistungen wertschätzen.“ Deshalb haben sich in der Menschheitsgeschichte Fähigkeiten entwickelt, die einem Individuum dabei helfen, seinen „sozialen Wert“ zu erkennen. Dabei handelt es sich um empfindliche Messgeräte im Kopf, die überwachen, wie gut es…

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Groll raubt den Willen seine gute Richtung

Groll, das ist die Tatsache, gram sein zu wollen. Und man sieht, wie dieses Gramsein den Platz des Willens einnimmt, wie eine negative Energie an die Steller der positiven Lebensenergie tritt. Es tritt eine Verfälschung des Willens, oder vielmehr eine Hintertreibung des guten Willens ein. Dieses schlechte Objekt beraubt den Willen einer guten Richtung, wie es das Subjekt beraubt. Man muss defokussieren. Cynthia Fleury weiß: „Aber mit dem fortschreitenden Ressentiment wird die Unbestimmtheit größer und die Defokussierung schwieriger. Alles ist kontaminiert. Der Blick fällt auf das, was ihn umgibt, er…

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Hassende empfinden Selbstbestätigung

Der Hass ist weniger irrational als vielmehr strategisch. Feinde können sich auf Augenhöhe begegnen, als Konkurrenten, die sich im Kampf um ein Gut wechselseitig sogar achten. Konrad Paul Liessmann weiß: „Hassende jedoch wollen nicht kämpfen, sie wollen beseitigen. Darin finden sie ihre Lust, ihre Genugtuung und ihre Selbstbestätigung.“ Oder, wie es der Philosoph Günther Anders formulierte: „Durch den Hass auf den anderen – auf den Feind oder Nebenbuhler – und durch deren effektive Auslöschung bestätigt man sein eigenes Dasein.“ Laut Baruch de Spinoza handelt es sich bei Liebe und Hass…

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