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Destruktivität ist eine starke Kraft

Sigmund Freud entwickelte seine Idee des Gewissens in „Das Unbehagen in der Kultur“. Dabei zeigt er, wie sich Destruktivität gegen das eigene Selbst wenden kann. Da man seine eigene Destruktivität nicht vollständig ausschalten kann, entfesselt sie ihre Wirksamkeit als Über-Ich umso stärker. Judith Butler fügt hinzu: „Je nachdrücklicher das Über-Ich dem mörderischen Impuls zu entsagen strebt, desto grausamer wird der psychische Mechanismus.“ In diesem Moment sind Aggression und Gewalt verboten. Aber weder sind sie vernichtet noch ausgeschaltet, da sie weiterhin ein aktives Leben gegen das Ego führen. Sigmund Freud wirft…

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Sensibilität ist bindend und trennend

Sensibilität ist für Svenja Flaßpöhler ein zweischneidiges Phänomen, denn sie ist nach außen und nach innen gerichtet. Sie ist bindend und trennend. Befreiend und unterdrückend. Svenja Flaßpöhler bringt es auf den Punkt: „Die Sensibilität trägt eine gewaltsame Seite in sich, was sich bereits in ihrer historischen Genese zeigt. Das Herausbilden von Sensibilität setzt nämlich Zwang voraus.“ In seinem berühmten Werk „Über den Prozess der Zivilisation“ (1939) zeichnet der Soziologe Norbert Elias ausdrücklich die Transformation des menschlichen Verhaltens nach. Dieses hat sich durch fortschreitende Disziplinierung zunehmend verfeinert und den Menschen für…

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Das Über-Ich nimmt an der Figur des Vaters Maß

Das Über-Ich steuert die moralische Bestimmung des Individuums nicht von außen, sondern entspringt einer subjektiven Idealisierung mit ambivalenten Bezügen. Prägend steht dabei im Hintergrund die Figur des Vaters, an dem das Über-Ich Maß nimmt. Peter-André Alt erläutert: „Im Laufe des Erwachsenwerdens löst es sich von dieser konkreten Bindung, beim Jungen durch die Überwindung des Ödipus-Komplexes, beim Mädchen durch die Suche nach einer neuen männlichen Bezugsperson, auf die sich das Liebesbegehren richtet.“ Auch das Über-Ich bleibt im Bann libidinöser Kräfte, weil die Idealisierungsarbeit, der es seine Existenz verdankt, das Resultat einer…

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Das Ich wird von den Mächten des Unbewussten beherrscht

Während das Ich als steuernde Instanz auf Ordnung und Organisation ausgerichtet ist, bleibt das Es unberechenbar. Der Trieb ist materialistisch und auf Verbrauch ausgerichtet. Er unterliegt weder einer sittlichen noch einer rationalen Lenkung. Sigmund Freud schreibt: „Selbstverständlich kennt das Es keine Wertungen, kein Gut und Böse, keine Moral.“ Dem Es kann man nur in Vergleichen nahekommen, denn es ist eigentlich unbenennbar, sofern es sich nicht in Träumen oder Neurosen meldet. Peter-André Alt ergänzt: „Aus diesem Grund repräsentiert es auch kein „Unbewusstes“ – einen bis heute häufige Fehlbenennung, die Sigmund Freud…

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Philipp Hübl stellt Sigmund Freuds Modell der Psyche vor

Sigmund Freuds Modell zufolge besteht die Psyche, also der Geist eines Menschen, aus drei Teilen, nämlich erstens aus dem Ich, also dem Bewusstsein, zweitens aus dem Es, in dem sich die Triebe befinden, und drittens dem Über-Ich, in dem Normen gespeichert sind, in Form von Geboten und Verboten zunächst der Eltern und später der Gesellschaft. Philipp Hübl konkretisiert: „Das Bewusstsein hat also, Freud zufolge, drei Zugänge. Erstens erhält es Informationen durch die Wahrnehmung, zweitens Wünsche aus dem Es und drittens Warnungen vom Über-Ich, und zwar vermittelt über das Gewissen, wenn…

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