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In der Arbeit kann sich das Selbst kaum mehr finden

Die Arbeit kann ein bedeutender Faktor der Selbstfindung sein. Viele Jobs der Gegenwart haben hierfür allerdings nichts anzubieten. Georg Milzner erläutert: „Sie sind so funktionalisiert, dass sie leicht von Computern gemacht werden können. Was mit einem Großteil von Jobs mit einiger Sicherheit ja auch passiert. Und so ist es sinnvoll, die tiefe Befriedigung weniger in einem Job zu suchen als in einer Tätigkeit, die nicht zwangsläufig Geld einbringen muss.“ Auf Karl Marx geht die Idee zurück, dass Arbeit den Menschen von sich selbst entfremden kann. Er stellte dafür den ursprünglich…

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Der Dreißiger ist für viele Menschen eine Bruchlinie

Der indische Prinz Siddhartha soll 29 Jahre alt gewesen sein, als er sein bisheriges Leben in Reichtum und Sinnesfreuden hinter sich ließ. Er machte sich auf den entbehrungsreichen Weg der Suche nach der Erkenntnis. An dessen Ende setzte er den Buddhismus in die Welt. Ingeborg Bachmanns eher düsterer Zyklus über einen Menschen, der auf sein Leben als Ganzes zurückschaut, heißt wohl nicht zufällig „Das dreißigste Jahr“. Andreas Salcher erklärt: „Der Dreißiger ist für viele Menschen eine Bruchlinie, ob diese schon mit 29, 30 oder erst mit 33 aufreißt, ist dabei…

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Anderen zu helfen scheint angeboren zu sein

Im Alltag kommen sich die Menschen ständig zu Hilfe. Man hat nichts davon, und es reicht einem in der Regel ein Blick des Dankeschöns als Gegengabe. Heinz Bude fragt: „Warum tun wir das, obwohl nichts passieren würde, wenn wir achtlos wären?“ Das sind einfach zivilisatorische Selbstverständlichkeiten, die man überall findet. Normalerweise wirken alltägliche Hilfen so, wie sie erscheinen: als Signal zwischenmenschlicher Aufmerksamkeit und als freundliche Unterstützung in den Mühen des Alltags. Der Evolutionsanthropologe Michael Tomasello ist der Auffassung, dass diese Art des Helfens angeboren und nicht anerzogen ist. Er führt…

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Selbst eine gute Ehe ist vor Untreue nicht sicher

Der Satz „Eine glückliche Ehe ist die beste Absicherung gegen Untreue“ ist für Shirley P. Glass ein Präventions-Mythos. Trotz gegenteiliger Forschungsergebnisse halten auch viele Therapeuten Affären für ein unmissverständliches Zeichen dafür, dass eine Ehe gestört ist. Eignen Studien zufolge sagten fast die Hälfte der Befragten: „Außereheliche Aktivitäten treten in glücklichen Ehen auf und sind nicht notwendigerweise ein Symptom unglücklicher Ehen.“ Wenn Menschen heiraten, bringen sie laut Shirley P. Glass beinahe mythische Annahmen mit in die Verbindung, einschließlich dieser: „ Wenn wir uns lieben, wirst du mich nicht betrügen; wenn wir…

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Es gibt eine negative und eine positive Freiheit

Um herauszufinden, ob man etwas tun muss oder ob man nur glaubt, dass man es müsste, ist es sehr hilfreich, die Freiheit in zwei Sorten, zwei Teile oder besser gesagt in zwei einzelne Schritte zu zerlegen: in die positive und die negative Freiheit. Anja Förster und Peter Kreuz erklären: „Diese Unterscheidung geht auf den politischen Philosophen Isaiah Berlin zurück. Die negative Freiheit ist laut Berlin der Zustand, in dem die eigene persönliche Entfaltung nicht von anderen Menschen, Institutionen oder Ideologien und den von ihnen ausgehenden Zwängen begrenzt oder sogar verhindert…

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Es gibt kein Bewusstsein ohne Selbstbewusstsein

Eine der bemerkenswerten Tatsachen des Bewusstseins besteht laut Markus Gabriel darin, dass man eigentlich nicht wirklich bestreiten kann, dass man bewusst ist. Diese Unhintergehbarkeit des Bewusstseins verbirgt sich hinter dem wohl bekanntesten Satz der neuzeitlichen Philosophie. Nämlich René Descartes` unendlich oft zitiertem: „Ich denke, also bin ich.“ In seinen „Meditationen über die erste Philosophie“ drückt er diesen Gedanken folgendermaßen aus: „Denken? Hier liegt es: Das Denken ist`s, es allein kann von mir nicht getrennt werden. Wie lange aber? Nun, solange ich denke. Denn vielleicht könnte es sogar geschehen, dass ich,…

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Das Selbstkonzept beinhaltet das Wissen über das eigene Selbst

Unter dem Begriff „Selbstkonzept“ wird in der Psychologie das Wissen einer Person über sich selbst zusammengefasst. Es bezeichnet die geordnete Menge aller im Gedächtnis gespeicherten selbstbezogenen Kognitionen. Ernst-Dieter Lantermann erläutert: „Ein zentraler Aspekt dieses Selbstwissens ist die „Selbstwirksamkeitsüberzeugung“ – die Erwartung, Hoffnung oder Sorge einer Person, über Handlungen und Ressourcen zu verfügen, die sie dazu befähigen, in selbstbestimmter Weise ihre Ziele zu erreichen und ihre Bedürfnisse zu befriedigen.“ Der Lernpsychologe Albert Bandura hat dieses Konzept, dessen Auswirkungen auf individuelles Erleben und Verhalten in den verschiedensten Lebenszusammenhängen nachgewiesen wurden, in die…

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In der Pubertät verhalten sich Jugendliche wie Aliens

Die Pubertät bricht im wahrsten Sinne des Wortes bei Mädchen und Jungen über Nacht herein. Andreas Salcher erläutert: „Wir selbst verstehen diesen gewaltigen körperlichen und psychosozialen Prozess erst im Rückblick, wenn wir erwachsen sind. Als Pubertierende sind wir Kinder, die sich zu jungen Menschen transformieren.“ Die Mädchen und Jungen entwickeln sich von durch ihre Eltern behüteten, aber auch kontrollierten Kindern zu selbstbestimmten eigenen Persönlichkeiten. Das ist ein ständiges Wandeln auf einem engen Pfad, an dessen Ende das Erwachsensein als ersehntes Ziel immer wieder kurz sichtbar wird, um im nächsten Augenblick…

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Das Selbst ist schwer zu definieren

Es ist sehr leicht in einer multistimulierten, vielfach vernetzten, überinformierten Welt den Bezug zu sich selbst zu verlieren. Dabei können verschiedene Ebenen betroffen sein. Wer ist das aber eigentlich, wir „selbst“? Georg Milzner erläutert: „Den Begriff Selbst zu definieren fällt selbst erfahrenen und wissenschaftlich gut ausgebildeten Psychologen nicht leicht. Und zwar, weil es schon eine Vielzahl mehr oder weniger diffuser Definitionen davon gibt, was das Selbst denn wohl ist.“ Ja es scheint sich sogar eine regelrechte Aufgabe damit zu verbinden, diese ominöse Instanz ausfindig zu machen. Ungefähr so, als hätte…

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Die Online-Welt schenkt ein Gefühl der Verbundenheit

Die meisten Menschen lieben die Online-Welt, weil sie ihnen ein ständiges Gefühl der Verbundenheit schenkt. Sie gibt ihnen Zugang zu einem beinahe unbegrenzten Informationsfluss über die Welt. Außerdem bietet sie ihnen ein Forum, das ihnen erlaubt, augenblicklich ihre Erlebnisse und ihre Empfindungen mit anderen Menschen zu teilen. Julia Shaw stellt fest: „Durch diesen Prozess der ständigen Mitteilung sind unsere Erinnerungen Teil einer sozialen Landschaft geworden, zu einem sozialen Bewusstseinsstrom, den wir formen und der uns formt.“ Viele Menschen neigen dazu, beim ersten Anzeichen eines potenziell wichtigen Geschehens ihre Smartphones zu…

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