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Moralische Urteile beruhen häufig auf dem Bauchgefühl

Einerseits ist es wichtig, auf die die eigenen Gefühle zu achten und sie grundsätzlich ernst zu nehmen. Andererseits ist man manchmal wesentlich stärker von Emotionen beeinflusst als man denkt. Der Sozialpsychologe Jonathan Haidt hat beispielsweise gezeigt, dass die eigenen moralischen Urteile häufiger auf „Bauchgefühlen“ beruhen, auch wenn man glaubt, sich höchst rational mit einem Thema auseinandergesetzt zu haben. Jonathan Haidt beschreibt verschiedene Basismotive, die dem moralischen Empfinden von Menschen zugrunde liegen. Judith Glück kennt sie: „Auf der einen Seite sind das Motive wie Fürsorge für Schwächere und das Bedürfnis nach…

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Ein neun Monate altes Baby ist genial

Eine Art menschlicher Sprache entstand vermutlich vor mindestens 100.000 Jahren durch eine evolutionäre Weiterentwicklung des Gehirns, des Brustkorbs und des Vokaltrakts. Timothy Garton Ash erklärt: „Eine hoch entwickelte Fähigkeit zur Kommunikation unter Verwendung von Sprache und abstraktem Denken unterscheidet den Menschen von seinen nächsten Verwandten, den Schimpansen und Bonobos.“ Der britische Tierfilmer und Naturforscher David Attenborough antwortete auf die Frage, was seiner Ansicht nach das erstaunlichste Geschöpf auf Erden sein: „Das einzige Geschöpf, bei dem mir vor Staunen so der Mund offen stehen bleibt, dass ich mich fast nicht losreißen…

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Die Suche nach Glückseligkeit kann befriedigend sein

Der Neurobiologe und Psychiater Joachim Bauer hat in seinem Buch „Selbststeuerung“ gezeigt, wie wichtig eine durchgehaltene Aufmerksamkeit für eine befriedigende Lebensführung ist. Dazu zählen auch das Zurückstellen kurzfristiger Befriedigungen und letzten Endes auch das, was Sigmund Freud den „Triebverzicht“ genannt hat. Diese Einschätzung hält auch Georg Milzner für richtig, allerdings mit Einschränkungen. Seiner Meinung nach hängt nämlich alles davon ab, was man unter einer befriedigenden Lebensführung versteht. Joachim Bauer ist beispielsweise seinen eigenen Ausführungen nach einem „eudaimonischen“ Leben verpflichtet. Der Begriff „eudaimonia“ spielt sowohl in der antiken Philosophie als auch…

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Jeder Mensch trägt Gutes und Böses in sich

Wie können, so fragen sich viele Menschen, das Gute und das Böse, das Normale und das Abartige in einer Person vereint sein und in unmittelbarer Form nebeneinander existieren? Reinhard Hallers Antwort lautet: „In jedem Menschen ist das Gute und Böse vorhanden und kann je nach Veranlagung, Erziehungseinflüssen, Lebenserfahrungen und äußeren Umständen in der einen oder anderen Form manifest werden.“ Sofern psychische Krankheiten keine Rolle spielen, muss der Mensch die Fähigkeit zur Spaltung in „ganz gut“ und „ganz böse“, in „normal“ und „abnormal“ besitzen. Und er muss imstande sein, mit diesem…

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Die Freiheit ist etwas besonders Menschliches

Menschsein heißt, sich verändern zu können. Von diesem Satz geht Zuversicht und Hoffnung aus. Ahnungen von einem anderen Leben werden durch ihn wach. Warum können sich Menschen verändern? Weil, so Viktor Frankl, der Mensch frei ist. Zwar nicht frei von seinen biologischen, psychologischen oder soziologischen Bedingungen, nicht frei von den Einflüssen der Erziehung, nicht frei von den Einflüssen der Welt, in der ein Mensch lebt. Frei aber zur Stellungnahme allem gegenüber, was sein Leben begrenzt … Für Uwe Böschemeyer bedeutet dies folgendes: „Ich habe bestimmte Gene, aber ich kann auf…

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Theophrast zählt zu den Gründern der abendländischen Psychologie

Die Sammlung „Charaktere“ von Theophrast wird gerne als Bibel der westlichen Psychologie gehandelt. Die dreißig Charakterbilder, die Theophrasts Typologie umfasst, sind literarische Kleinode in moralphilosophischer Tradition. Natürlich war Sokrates, die Sophisten, Diogenes und manche anderen Philosophen allesamt auch Psychologen. Dies trifft auch auf die alten Tragödiendichter vor ihnen zu. Die ethische Frage, wie der Mensch sein und sich verhalten soll, nimmt ihren Ausgang von der Frage, was und wie er ist. Genauso sind die Ethiken des Aristoteles und seine Rhetorik zugleich psychologische Schriften. Ganz neu ist bei Theophrast nicht einmal…

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In seinen Entscheidungen ist der Mensch frei

Die Einflussnahme auf die Überzeugungen, die Menschen zur Frage des freien Willens haben, hat reale Auswirkungen auf das Verhalten der Betroffenen. Joachim Bauer erläutert: „Diese Auswirkungen zeigen sich vor allem dort, wo der freie Wille gefragt wäre. Personen, denen man erfolgreich suggeriert, dass es so etwas wie einen freien Willen gar nicht gebe, lassen nachfolgend eine deutlich reduzierte Selbstkontrolle erkennen. Sie verhalten sich, falls sie die Möglichkeit dazu haben, deutlich unmoralischer.“ Nicht an die Existenz eines freien Willens zu glauben, macht offenbar locker. Es kann für das menschliche Zusammenleben aber…

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Emotionen sind Weckrufe des Körpers

Menschen betrachten es oftmals als selbstverständlich, dass ein einzelner einen so ungeheuren Einfluss auf so viele andere nehmen kann. Tali Sharot schreibt: „Eine Idee kann, in Gestalt einer Rede, eines Songs oder einer Geschichte, Denken und Handeln von Millionen verändern.“ Aber wenn man innehält und darüber nachdenkt, ist es doch eine außerordentliche menschliche Fähigkeit, Ideen von einem Geist zum nächsten übermitteln zu können. Eine leidenschaftliche Rede zum Beispiel fesselt per definitionem die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer. Sie provoziert darüber hinaus bei allen Zuhörern ähnliche Reaktionen. Und das ungeachtet der Persönlichkeit und…

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Narzissten glauben an ihre eigene Grandiosität

Der griechische Jüngling Narziss sah sein Spiegelbild im Wasser und war so entzückt, dass er sich in sich selbst verliebte. Nach dieser Geschichte aus der griechischen Mythologie prägte Sigmund Freud den Begriff des Narzissmus. Dieser Persönlichkeitszug steht gleichzeitig in Verbindung mit einer hohen Aggressivität. Hans-Peter Nolting erklärt: „Ähnlich wie die Psychopathen glauben die Narzissten an die eigene Grandiosität: Ich bin ein ganz besonderer Mensch und anderen überlegen. Doch anders als bei Psychopathen hat ihre Aggressivität stärker einen ärgerlich-empfindlichen Charakter.“ Besonders aggressiv reagieren Narzissten nämlich auf Bedrohungen ihres Selbstbildes. Dies zeigt…

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Eltern können Weisheit bei ihren Kindern fördern

Ein ganz wichtiger Faktor für die Entwicklung von Weisheit ist laut Judith Glück der Einfluss durch andere Menschen. Sie meint hier in erster Linie Mentoren. Das sind weise Menschen, an denen man sich orientieren und von denen man lernen kann. Judith Glück ist davon überzeugt, dass man aus der Bekanntschaft mit solchen Menschen ungeheuer viel lernen kann. Aber auch die „ganz normalen“ Menschen im persönlichen Umfeld können Quellen von Weisheit sein. Wenn sie einem die Möglichkeit geben, sich mit ihrem Erleben zu beschäftigen und auseinanderzusetzen. Manchmal wird Judith Glück gefragt,…

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