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Menschen ändern sehr selten ihre eigene Meinung

Der Hang des Menschen, Beweise zu ignorieren, die nicht zu seiner Sicht der Dinge passen, kann persönliche Beziehungen belasten. Dies gilt auch für die Politik, was schon alarmierend genug ist. Der menschliche Verstand scheint äußerst gerne Dinge zu übernehmen, die seinen liebgewordenen Ansichten entgegenkommen. Thali Sharot erklärt: „Auf der einen Seite ist wohlbekannt, dass Menschen in extremer Weise sozialen Einflüssen ausgesetzt sind. Wir unterwerfen uns Trends und ahmen andere nach. Dies geschieht oftmals unbewusst. Auf der anderen Seite zeigt sich, dass es sehr schwer ist, Menschen dazu zu bringen, eine…

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Lehrer erkennen selten Hochbegabte

Begabte Kinder sind ein bisschen anders. Das österreichische Schulsystem hat sich schon immer schwer getan, Hochbegabte zu erkennen. Wie schwer tut es sich erst, die Talente von normal begabten Kindern zu entdecken. Andreas Salcher kritisiert: „Eines der größten Defizite unserer Lehrerausbildung ist die Tatsache, dass zukünftige Lehrer über das Erkennen von Begabungen wenig bis gar nichts lernen.“ Wissenschaftler haben den Zusammenhang zwischen richtiger Förderung von Hochbegabung und dem daraus resultierenden Lebenserfolg untersucht. Die Ergebnisse machen deutlich, dass ein hohes Begabungspotential allein nicht ausreicht, sondern dass sehr wohl eine kompetent fördernde…

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Die Sexualität ist nicht mehr schambesetzt

Von Beginn des 20. Jahrhunderts an lieferten die visuellen Brachen wie Kino und Werbung Bilder schöner sexueller Körper. Die lösten bei Betrachtern Begehren aus. Eva Illouz stellt fest: „Durch die visuelle Kultur entwickelte sich die Sexualität zu einem sichtbaren Merkmal des Selbst.“ Sie war kein verborgener Teil der eigenen Innerlichkeit mehr und auch keine schambesetzte Identität, die nur in der Privatsphäre der psychoanalytischen Praxis offenbart werden konnte. Es handelte sich jetzt um eine visuelle Darbietung, der sichtbare Konsumgegenstände statt sündiger Gedanken und Begierden innewohnten. Eine solche Sexualität war durch modische…

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Niemand kann sich Kränkungen entziehen

Da Kränkungen soziale Mechanismen und Interaktionen sind, gehören sie wegen ihres fließenden Charakters zunächst zu den psychischen Reaktionen und nicht zu den Persönlichkeitsstörungen. Reinhard Haller weiß: „Kränkung hat mehr mit änderbarem Verhalten als mit fixiertem Charakter zu tun.“ Allerdings kann die Struktur der Persönlichkeit durchaus Züge aufweisen, die vermehrt zu Kränkungen der Mitmenschen führen oder besonders verletzungsanfällig machen. So wird beispielsweise die Wesensart wenig feinfühliger, rücksichtsloser und grober Menschen für andere eher kränkend sein. Dagegen sind weiche, sensible oder harmoniebedürftige Personen viel leichter selbst zu verletzen. Ihre erhöhte Vulnerabilität kann…

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Weise Menschen akzeptieren ihre Stärken und Schwächen

Offenheit ist eine Ressource, die in vielerlei Hinsicht für die Weisheit förderlich ist. Sie beeinflusst, was ein Mensch erlebt, wie er damit umgeht und was er daraus lernt. Judith Glück weiß: „Offener Menschen lernen aus ihren Erfahrungen vor allem, dass es immer noch viel zu sehen und zu lernen gibt.“ Weise Menschen gehen grundsätzlich davon aus, dass die Veränderungen, die in ihrem Leben unvermeidlich sind, etwas Gutes sind. Und dass sie das Potential haben, sie etwas zu lehren, was sie zu besseren Menschen macht. Egal wie schwierig die Umstände gerade…

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Ein gelingendes Leben gibt dem Dasein einen Sinn

Was macht ein gelingendes Leben aus? Was braucht es, dass ein Mensch das Gefühl hat, sein Leben sei in irgendeiner Weise gelungen und sinnvoll? Ulrich Schnabel meint: „Über diese Fragen denken wir vielleicht selten konkret und zielgerichtet nach. Und doch liegen sie letztlich all unseren Vorstellungen und Überzeugungen zugrunde und sind der heimliche Antriebsmotor unseres Tätigseins.“ Bis weit ins Mittelalter hinein beschäftigte die Frage eines gelingenden Lebens die Menschen eher wenig. Warum? Weil Religion und Tradition eine für alle gültige Antwort vorgaben. Der Sinn des Lebens bestand demnach – stark…

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Es gibt auch ein Lügen durch Schweigen

Verantwortlich sind Menschen nicht nur für das, was sie tun, sondern auch für das, was sie unterlassen. Dafür wollen aber die wenigsten Verantwortung übernehmen. Als Beispiel nennt Reinhard K. Sprenger das Thema „Ehrlichkeit“. Vielen Menschen ist sie wichtig und gilt als wesentliche Voraussetzung für vertrauensvolles Zusammenleben. Sie meinen damit aber meistens eine Haltung, die etwa mit „Du sollst nicht lügen!“ zu umschreiben wäre. Reinhard K. Sprenger präzisiert: „Das meint: Informationen nicht willkürlich zum eigenen Vorteil manipulieren, Tatsachen nicht bewusst falsch darstellen, auf Fragen nach bestem Wissen und Gewissen antworten.“ Das…

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Die Konsumgesellschaft schadet der Psyche

Mit der Massenproduktion im Industriezeitalter hat auch eine seelische Deformation begonnen. Wolfgang Schmidbauer weiß: „Arbeit verliert an Wert und Würde, wenn sie allein dem schnellen Nutzen dienen muss und Menschen ebenso wie Waren austauschbare Glieder einer Produktionskette werden.“ Der persönliche Bezug zu den Dingen geht dabei verloren. Es ist ein Teufelskreis. Je weniger Bindung sich zu den der Mode unterworfenen Massenprodukten entwickelt, desto schneller werden sie ersetzt. Das strahlt wiederum aus in die emotionalen Beziehungen. Es herrscht ein anonymes Geschehen von Produktion und Vertrieb, in dem kalt kalkuliert wird, wie…

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Stimmungen sind Emotionen

Emotionen oder Stimmungen können die Macht haben, Erinnerungen ans Licht zu holen. Sie wirken wie Stichwörter: Wenn sich ein Gefühl, dass man jetzt erlebt, mit einem Gefühl überschneidet, das im Gedächtnis gespeichert oder mit einer im Gedächtnis gespeicherten Erinnerung verknüpft ist, dann kann man diese Erinnerung abrufen. David Gelernter fügt hinzu: „Die gemeinsamen Inhalte von Stichwort und Gedächtnisinhalt sorgen dafür, dass es zur Erinnerung kommt. Auch ein Gefühl, an das wir nur denken, ohne es aber zu erleben, kann ein solches auslösendes Stichwort sein.“ Wenn man nicht wenigstens einen Aspekt…

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Psychopathen sind oft clever und geistig gesund

Im Jahr 1833 formulierte James Prichard eine frühe Version dessen, was Psychologen inzwischen Psychopathie nennt. Er verwendete die Bezeichnung „moralisches Irresein“. Menschen, bei denen diese Diagnose zutrifft, treffen schlechte moralische Entscheidungen. Sie wiesen aber keine Mängel in puncto Intelligenz oder psychische Gesundheit auf. Julia Shaw weiß: „Auch Psychopathen sind oft clever und geistig gesund und tun Dinge, die nach allgemeiner Auffassung unmoralisch sind.“ Heutzutage hat die am häufigsten verwendete Definition der Psychopathie die Form einer Checkliste – der revidierten Psychopathie-Checkliste (PCL-R). Die erste Psychopathie-Checkliste stammt vom kanadischen Psychologen Sir Robert…

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