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Das Markenselbst prägt die Begegnung

Die visuelle Bewertung prägt die romantische Begegnung und ist eine ihrer Grundvoraussetzungen. Eva Illouz erläutert: „Aber angesichts der Tatsache, dass die Menschen nicht mit ihrem Selbst, sondern mit ihrem Markenselbst aufeinandertreffen – dem besten Erscheinungsbild, das sie nach außen kehren –, prägt auch die nichtvisuelle Bewertung persönlicher Eigenschaften ihre Begegnung. Insbesondere wenn sie feststellen wollen, ob sie in Fragen des Geschmacks und Lebensstils und in ihren psychischen Dimensionen zueinander passen.“ Bedingt durch den Einfluss von Internet-Dating-Sites nimmt eine solche Bewertung zunehmend die Form eines Vorstellungsgesprächs an, das wie sein visuelles…

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Die moderne Frau ist im Markt angesiedelt

Die Konsumkultur hat die Ontologie der Sexualität in ein Theater des Selbst verwandelt, eine durch Konsumobjekte vermittelte sichtbare, öffentliche Darbietung. Eva Illouz erläutert: „Galt in der bürgerlichen Sexualität noch das Prinzip des Schlafzimmergeheimnisses, so ist die Sexualität heute eine sichtbare Eigenschaft des Selbst.“ Diese reguliert ein skopisches Konsumregime. Weiblichkeit ist beispielsweise eine visuelle Darbietung eine einem von Männern kontrollierten Markt, die sich an den männlichen Blick richtet und die Männer konsumieren. Die traditionelle weibliche Sexualität tauschte man gegen Geld und Macht der Männer ein. Die moderne Frau dagegen ist in…

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Sexyness ist das Resultat neuer Ideologien

Der sexuelle Körper steht im Mittelpunkt der weitverbreiteten Faszination durch Sex und alles sexuelle Explizite in Print- und Rundfunkmedien. Laut Walter Benjamin zirkuliert das Sexualobjekt in vielen Versionen seiner selbst in einer Konsumkultur, die das Bewerben und Verkaufen von Gütern erotisiert. „Sexyness“ ist das Resultat neuer Ideologien der Sexualität als einer Warenform und das Selbst als eines Bilds. Eva Illouz ergänzt: „Sexyness lebt von Konsumgegenständen, mit denen der sexuelle Körper enthüllt, zur Schau gestellt und betont wird. Sie deutet auf den begehrenswerten nackten Körper, den konsumierbare Kleidungsstücke zu erkennen geben…

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Die Sexualität ist heute Teil der Ökonomie

Wie kommt es, dass die sexuelle Herrschaft von Männern über Frauen trotz bescheidener, aber bedeutsamer Gleichheitsgewinne tief verwurzelt und weit verbreitet geblieben ist? Eva Illouz erklärt: „Die sexuelle Herrschaft manifestiert sich natürlich in Form von männlicher Gewalt. Sie zeigt sich aber auch in diffuseren, schwer fassbaren und vageren Prozessen der Abwertung von Frauen.“ Die Sexualität befördert heute wie am Fließband neue Konsumgepflogenheiten und technologische Praktiken. „Sexuelle Praktiken und Interaktionen sind Teil der Ökonomie geworden“, wie Adam Green zu Recht feststellt. Das sexuelle Objekt, von Sigmund Freud als ein Bündel unbewusster…

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Niemand sollte auf der Strecke bleiben

Was sollte Politik leisten und was kann sie überhaupt leisten? Diese Fragen versucht Hans-Otto Thomashoff zu beantworten. Aus Sicht der Bürger sollte Politik effizient sein, sie sollte sich im Dienst der Allgemeinheit bestimmte Ziele setzen und diese konsequent verfolgen. Ihr Hauptziel sollte darin bestehen, mit Weitblick die Weichen zu stellen, die es den Bürgern ermöglicht, ihren eigenen Lebensentwurf zu entfalten. Dazu gehören essenzielle Grundfreiheiten und ein gegebenenfalls notwendiges Sicherheitsnetz. Die Politik sollte die Regeln für das Wirtschaftsgeschehen so vorgeben, dass sich einerseits die wirtschaftliche Dynamik des Marktes entfalten kann. Andererseits…

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Die Konsumgesellschaft schadet der Psyche

Mit der Massenproduktion im Industriezeitalter hat auch eine seelische Deformation begonnen. Wolfgang Schmidbauer weiß: „Arbeit verliert an Wert und Würde, wenn sie allein dem schnellen Nutzen dienen muss und Menschen ebenso wie Waren austauschbare Glieder einer Produktionskette werden.“ Der persönliche Bezug zu den Dingen geht dabei verloren. Es ist ein Teufelskreis. Je weniger Bindung sich zu den der Mode unterworfenen Massenprodukten entwickelt, desto schneller werden sie ersetzt. Das strahlt wiederum aus in die emotionalen Beziehungen. Es herrscht ein anonymes Geschehen von Produktion und Vertrieb, in dem kalt kalkuliert wird, wie…

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