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Ein schnelles Nein überspielt die Unsicherheit

Viele Menschen sagen zwar nein, aber tun es nicht gern. Sie fühlen sich genauso unsicher, wie diejenigen, die dann schlussendlich doch Ja zu allem sagen. Manchmal kommt das Nein schnell und immer ein bisschen schroff beim Gegenüber an. Tanja Baum erklärt: „Ganz so, als wolle man es nur schnell hinter sich bringen. Nur nicht überreden lassen. Ganz schnell raus mit dem Nein, dann fragt der andere hoffentlich nicht mehr nach.“ Das schnelle Nein soll die eigene Unsicherheit überspielen helfen. Andere Personen wiederum haben keinerlei Probleme damit, in aller Deutlichkeit ein…

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Das Selbst entsteht durch Resonanz

Die stärkste Droge für den Menschen ist der andere Mensch. Joachim Bauer erläutert: „Die enormen Wirkungen, die Menschen auf andere haben, zeigen sich nicht nur im Privatleben, sondern auch im öffentlichen Raum. Zudem in den Medien und ganz besonders in den sozialen Netzwerken.“ Die Wirkungen, die von anderen Menschen ausgehen können, werden in den meisten Fällen nicht bemerkt. Denn die wechselseitige zwischenmenschliche Beeinflussung geht in der Regel sublim, schleichend und unmerklich vonstatten. Viele nehmen erst dann wahr, dass Einflüsse, die von Mitmenschen ausgehen, das eigene Selbst tatsächlich verändern, wenn sie…

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Die Gefühle beeinflussen den Geist

Wenn ein Mensch verletzt ist und Scherzen hat, kann er etwas dagegen tun. Ganz gleich, was die Ursache der Verletzung ist oder wie sich der Schmerz im Einzelnen anfühlt. Antonio Damasio fügt hinzu: „Das Spektrum der Situationen, die beim Menschen Leid verursachen können, umfasst nicht nur körperliche Wunden. Sondern sie umfasst auch die Verletztheit, die wir empfinden, wenn wir einen geliebten Menschen verloren oder eine Demütigung erlitten haben.“ Die Fülle derartiger Erinnerungen erhält das Leiden aufrecht und verstärkt es zugleich. Das Gedächtnis trägt dazu bei, dass ein Mensch die Situation…

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Wut kann viel Leid erzeugen

Aristoteles, der sich durchaus bewusst war, welche Bedeutung Zorn im menschlichen Leben spielt. Er schrieb in seinem Werk „Politik“: „Jeder kann wütend werden, das ist einfach. Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer.“ Aus evolutionärer Sicht soll die Wut einem Menschen zwar nützen, aber häufig schadet sie ihm auch. Nicht nur wegen des psychischen Leidens, das Wut auslösen kann. Daneben auch wegen möglicher Auswirkungen auf die Beziehungen zu jenen Menschen, auf die der…

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Die Wohlstandsverwahrlosung breitet sich aus

Auch Kinder aus wohlhabenden Verhältnissen können sehr arm sein – innerlich arm. Es fehlt ihnen an Zuwendung durch die Eltern, an Zeiten, in denen ihnen einfach nur zugehört wird, an Interesse an ihrem Leben, Fühlen und Denken und vor allem mangelt es ihnen an Zuneigung. Eltern, die keine Zeit für ihre Kinder haben, versuchen das häufig durch materielles Verwöhnen auszugleichen. Klaus Biedermann weiß: „Oft leben Kinder, die unter Wohlstandsverwahrlosung leiden, in einer nach außen hin intakten Familie. In dieser herrscht jedoch schon das große Schweigen zwischen den Eltern.“ Typische Verwöhnfallen…

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Erregung erhöht die Leistung des Gedächtnisses

Wenn ein Forscher sagt, eine Versuchsperson sei erregt, dann meint er, das Herzfrequenz, Schwitzen, Pupillendilatation und andere physiologische Indikatoren relativ zum Ruhezustand erhöht sind. Und es hat sich laut Julia Shaw gezeigt, dass das Erregungsniveau eines Menschen eine große Rolle für seine Fähigkeit spielt, Erinnerungen zu verschlüsseln, zu speichern und abzurufen. Eine Steigerung der Erregung geht zugleich mit einer Erhöhung der Gedächtnisleistung einher. Das ist stimmig. Denn wenn man an seine lebhaftesten Erinnerungen zurückdenkt, geht es meist um emotionale Ereignisse. Nun ist die Versuchung groß, vorschnell den Schluss zu ziehen,…

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Jeder Mensch kann sich von seinem Besitz lösen

Niemand ist von Natur aus unfähig, Dinge wegzuwerfen. Viele Menschen glauben nur, sie könnten nicht loslassen. Psychologen nennen das „erlernte Hilflosigkeit“. Eine Person hat in der Vergangenheit wiederholt versucht, sich von Dingen zu trennen, und glaubt jetzt, sie könnte das nicht. Fumio Sasaki weiß aber: „Doch jeder kann sich von Besitz lösen, man muss sich nur der Gründe bewusst werde, warum man bisher daran scheiterte. Es liegt nicht an Ihrer Natur, weshalb Sie auch keinerlei Schuld tragen. Sie kennen es einfach nicht, sich von Besitz zu trennen, Sie haben sich…

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Der Begriff „Familie“ ist out

Paul Verhaeghe setzt den Begriff „Familie“ in Anführungszeichen, um damit zu zeigen, dass dieses Wort kaum noch seine traditionelle Bedeutung besitzt. In der Vergangenheit offenbarte der Blick auf die Familie häufig einen leicht gelangweilten Vater, eine stolze Mutter und einige Kinder. Heute ist die traditionelle Familie im Aussterben begriffen. Patchwork-Familien aller Art und Alleinerziehende dominieren das Geschehen. Außerdem ist die Scheidungsrate extrem hoch und man schließt immer weniger Ehen. Das hat verschiedene Gründe, die zu einem großen Teil mit dem Schwinden des Patriarchats und der dazugehörigen verpflichtenden Erwartungen zu tun…

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Das Berufsleben ist gefährlich

Die interaktionistische Sozialisation fokussiert sich auf das symbolische Gespür, die Positionierung, die Balance der Identität und die Kompetenz der Handlungen. Zudem erklärt sie, wer welche Fäden im beruflichen Umfeld zieht und wer Freund und wer Gegenspieler ist. Je besser Optimisten das wissen, desto klüger können sie agieren, um Probleme zu lösen oder ihnen auszuweichen. Optimisten sind sich auch der Dynamik innerhalb von Teams bewusst. Jens Weidner weiß: „Das Berufsleben ist voller gefährlicher Interaktionen, die man durchschauen sollte. Dazu zählt auch die „Illusion der Alternativen“, die auch privat genutzt wird, um…

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Ein Baby ahmt die Gesten der Mutter nach

In den ersten Lebenswochen wenden sich ein Neugeborenes und seine Bezugsperson einander sehr intensiv zu. Sie haben häufig Blickkontakt, lächeln einander an und ahmen gegenseitig ihre Gesten nach. Matthew B. Crawford fügt hinzu: „Etwa im Alter von sechs Monaten beginnt der Säugling, seine Aufmerksamkeit über die Bezugsperson hinaus zu erweitern und auf dieselben Gegenstände wie diese Person zu richten, indem er ihrem Blick folgt.“ Bald darauf beginnt das Baby, den Blick seiner Bezugsperson „zu prüfen“, wenn seine anfängliche Blickverfolgung nicht zu einem Gegenstand führt, der hinreichend beachtenswert erscheint. Die Fähigkeit…

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