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In der Pubertät verhalten sich Jugendliche wie Aliens

Die Pubertät bricht im wahrsten Sinne des Wortes bei Mädchen und Jungen über Nacht herein. Andreas Salcher erläutert: „Wir selbst verstehen diesen gewaltigen körperlichen und psychosozialen Prozess erst im Rückblick, wenn wir erwachsen sind. Als Pubertierende sind wir Kinder, die sich zu jungen Menschen transformieren.“ Die Mädchen und Jungen entwickeln sich von durch ihre Eltern behüteten, aber auch kontrollierten Kindern zu selbstbestimmten eigenen Persönlichkeiten. Das ist ein ständiges Wandeln auf einem engen Pfad, an dessen Ende das Erwachsensein als ersehntes Ziel immer wieder kurz sichtbar wird, um im nächsten Augenblick…

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Das Selbst ist schwer zu definieren

Es ist sehr leicht in einer multistimulierten, vielfach vernetzten, überinformierten Welt den Bezug zu sich selbst zu verlieren. Dabei können verschiedene Ebenen betroffen sein. Wer ist das aber eigentlich, wir „selbst“? Georg Milzner erläutert: „Den Begriff Selbst zu definieren fällt selbst erfahrenen und wissenschaftlich gut ausgebildeten Psychologen nicht leicht. Und zwar, weil es schon eine Vielzahl mehr oder weniger diffuser Definitionen davon gibt, was das Selbst denn wohl ist.“ Ja es scheint sich sogar eine regelrechte Aufgabe damit zu verbinden, diese ominöse Instanz ausfindig zu machen. Ungefähr so, als hätte…

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Die Online-Welt schenkt ein Gefühl der Verbundenheit

Die meisten Menschen lieben die Online-Welt, weil sie ihnen ein ständiges Gefühl der Verbundenheit schenkt. Sie gibt ihnen Zugang zu einem beinahe unbegrenzten Informationsfluss über die Welt. Außerdem bietet sie ihnen ein Forum, das ihnen erlaubt, augenblicklich ihre Erlebnisse und ihre Empfindungen mit anderen Menschen zu teilen. Julia Shaw stellt fest: „Durch diesen Prozess der ständigen Mitteilung sind unsere Erinnerungen Teil einer sozialen Landschaft geworden, zu einem sozialen Bewusstseinsstrom, den wir formen und der uns formt.“ Viele Menschen neigen dazu, beim ersten Anzeichen eines potenziell wichtigen Geschehens ihre Smartphones zu…

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Moralische Urteile beruhen häufig auf dem Bauchgefühl

Einerseits ist es wichtig, auf die die eigenen Gefühle zu achten und sie grundsätzlich ernst zu nehmen. Andererseits ist man manchmal wesentlich stärker von Emotionen beeinflusst als man denkt. Der Sozialpsychologe Jonathan Haidt hat beispielsweise gezeigt, dass die eigenen moralischen Urteile häufiger auf „Bauchgefühlen“ beruhen, auch wenn man glaubt, sich höchst rational mit einem Thema auseinandergesetzt zu haben. Jonathan Haidt beschreibt verschiedene Basismotive, die dem moralischen Empfinden von Menschen zugrunde liegen. Judith Glück kennt sie: „Auf der einen Seite sind das Motive wie Fürsorge für Schwächere und das Bedürfnis nach…

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Ein neun Monate altes Baby ist genial

Eine Art menschlicher Sprache entstand vermutlich vor mindestens 100.000 Jahren durch eine evolutionäre Weiterentwicklung des Gehirns, des Brustkorbs und des Vokaltrakts. Timothy Garton Ash erklärt: „Eine hoch entwickelte Fähigkeit zur Kommunikation unter Verwendung von Sprache und abstraktem Denken unterscheidet den Menschen von seinen nächsten Verwandten, den Schimpansen und Bonobos.“ Der britische Tierfilmer und Naturforscher David Attenborough antwortete auf die Frage, was seiner Ansicht nach das erstaunlichste Geschöpf auf Erden sein: „Das einzige Geschöpf, bei dem mir vor Staunen so der Mund offen stehen bleibt, dass ich mich fast nicht losreißen…

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Die Suche nach Glückseligkeit kann befriedigend sein

Der Neurobiologe und Psychiater Joachim Bauer hat in seinem Buch „Selbststeuerung“ gezeigt, wie wichtig eine durchgehaltene Aufmerksamkeit für eine befriedigende Lebensführung ist. Dazu zählen auch das Zurückstellen kurzfristiger Befriedigungen und letzten Endes auch das, was Sigmund Freud den „Triebverzicht“ genannt hat. Diese Einschätzung hält auch Georg Milzner für richtig, allerdings mit Einschränkungen. Seiner Meinung nach hängt nämlich alles davon ab, was man unter einer befriedigenden Lebensführung versteht. Joachim Bauer ist beispielsweise seinen eigenen Ausführungen nach einem „eudaimonischen“ Leben verpflichtet. Der Begriff „eudaimonia“ spielt sowohl in der antiken Philosophie als auch…

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Jeder Mensch trägt Gutes und Böses in sich

Wie können, so fragen sich viele Menschen, das Gute und das Böse, das Normale und das Abartige in einer Person vereint sein und in unmittelbarer Form nebeneinander existieren? Reinhard Hallers Antwort lautet: „In jedem Menschen ist das Gute und Böse vorhanden und kann je nach Veranlagung, Erziehungseinflüssen, Lebenserfahrungen und äußeren Umständen in der einen oder anderen Form manifest werden.“ Sofern psychische Krankheiten keine Rolle spielen, muss der Mensch die Fähigkeit zur Spaltung in „ganz gut“ und „ganz böse“, in „normal“ und „abnormal“ besitzen. Und er muss imstande sein, mit diesem…

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Die Freiheit ist etwas besonders Menschliches

Menschsein heißt, sich verändern zu können. Von diesem Satz geht Zuversicht und Hoffnung aus. Ahnungen von einem anderen Leben werden durch ihn wach. Warum können sich Menschen verändern? Weil, so Viktor Frankl, der Mensch frei ist. Zwar nicht frei von seinen biologischen, psychologischen oder soziologischen Bedingungen, nicht frei von den Einflüssen der Erziehung, nicht frei von den Einflüssen der Welt, in der ein Mensch lebt. Frei aber zur Stellungnahme allem gegenüber, was sein Leben begrenzt … Für Uwe Böschemeyer bedeutet dies folgendes: „Ich habe bestimmte Gene, aber ich kann auf…

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Theophrast zählt zu den Gründern der abendländischen Psychologie

Die Sammlung „Charaktere“ von Theophrast wird gerne als Bibel der westlichen Psychologie gehandelt. Die dreißig Charakterbilder, die Theophrasts Typologie umfasst, sind literarische Kleinode in moralphilosophischer Tradition. Natürlich war Sokrates, die Sophisten, Diogenes und manche anderen Philosophen allesamt auch Psychologen. Dies trifft auch auf die alten Tragödiendichter vor ihnen zu. Die ethische Frage, wie der Mensch sein und sich verhalten soll, nimmt ihren Ausgang von der Frage, was und wie er ist. Genauso sind die Ethiken des Aristoteles und seine Rhetorik zugleich psychologische Schriften. Ganz neu ist bei Theophrast nicht einmal…

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In seinen Entscheidungen ist der Mensch frei

Die Einflussnahme auf die Überzeugungen, die Menschen zur Frage des freien Willens haben, hat reale Auswirkungen auf das Verhalten der Betroffenen. Joachim Bauer erläutert: „Diese Auswirkungen zeigen sich vor allem dort, wo der freie Wille gefragt wäre. Personen, denen man erfolgreich suggeriert, dass es so etwas wie einen freien Willen gar nicht gebe, lassen nachfolgend eine deutlich reduzierte Selbstkontrolle erkennen. Sie verhalten sich, falls sie die Möglichkeit dazu haben, deutlich unmoralischer.“ Nicht an die Existenz eines freien Willens zu glauben, macht offenbar locker. Es kann für das menschliche Zusammenleben aber…

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