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Der Weise findet das Glück in sich selbst

Das Glück hängt für den Weisen nicht hauptsächlich von den stets zufälligen Ereignissen der äußeren Welt ab. Sondern es wird bestimmt durch die Harmonie seiner inneren Welt. Frédéric Lenoir erklärt: „Er ist glücklich, weil er Frieden oder Freude in sich selbst hat finden können.“ Anstatt die Welt seinen Wünschen unterordnen zu wollen, bemüht sich der Weise um die Veränderung seiner selbst. Erst durch diese Umkehrung wird das Glück möglich. Am Glücklichsein hindert die Menschen nicht die Wirklichkeit, sondern die Vorstellung, die sie sich von ihr machen. Ein und dieselbe Wirklichkeit…

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Der Blödsinn ist zur Seuche mutiert

Blödsinn kann durchaus etwas Erfreuliches sein. Der rheinische Karneval zum Beispiel feiert den Blödsinn. Erwachsene Menschen verhalten sich kindisch und albern. Und sie lieben das. Manfred Lütz erläutert: „Die üblichen Kontrollen fallen weg. Das Kind im Manne kann sich genauso austoben wie alle anderen Kinder. Man sieht das Leben von einer ganz anderen Seite.“ Es gibt Leute, die behaupten, Rheinländer seien nur in der sogenannten fünften Jahreszeit, im Karneval, sie selbst. Den Rest des Jahres würden sie sich bloß verstellen und als normal verkleiden, um die anderen nicht zu irritieren.…

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Moderner Sex kennt keinen klaren Kurs

Ungewissheit meint nicht die Unklarheit, die damit verbunden ist, dass Worte mehr als eine Bedeutung haben können und die Absichten von Akteuren nicht immer durchsichtig sind. Eva Illouz erklärt: „Der erste Umstand kann unterhaltsam sein, während der zweite normalerweise keine Angst auslöst.“ Ungewissheit rührt vielmehr daher, dass die Grundlagen einer Interaktion nicht als selbstverständlich gelten können. Deshalb muss sich jeder die Definition einer Situation selbst zusammenreimen. Denn die Verhaltensregeln für Interaktionen sind unklar, obwohl die Akteure Klarheit anstreben. Ungewissheit hat damit direkte psychische Auswirkungen, die von Scham, Unbehagen und Verlegenheit…

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Die Trias des Schreckens ist gnadenlos

Zu den schwerwiegendsten Verbrechen, die heute nichts an Aktualität verloren haben, zählen Amok, Terror und Massaker. Die Begriffe überschneiden sich klar und werden meist unscharf gebraucht, obwohl sie sich erheblich unterscheiden. Reinhard Haller stellt fest: „Deshalb ist eine exakte Differenzierung der drei Unterformen dieser Trias des Schreckens erforderlich.“ Als Faustregel gilt, dass Amoktäter in vielen Fällen schwere psychische Störungen aufweisen, wohingegen Terroristen an keinen Behinderungen oder psychotischen Erkrankungen leiden. Bei Massakristen ist als auffälligster Befund meist nur deren psychische Unauffälligkeit zu finden. Unter Amok wird nach einer WHO-Definition eine plötzliche,…

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Die Lust auf Sex kann völlig erlöschen

Von wenigen Ausnahmen abgesehen nimmt das sexuelle Begehren in einer Partnerschaft spätestens nach drei Jahren rapide ab. Andreas Salcher fügt hinzu: „Kommen Kinder dazu, besteht die Gefahr, dass die Lust auf Sex mit dem Partner völlig erlischt. Obwohl man einander nach wie vor liebt, spielt Sex nur mehr eine untergeordnete Rolle in der Beziehung.“ Dabei geht es nicht darum, wie oft man im Monat Sex miteinander hat, sondern um das Begehren an sich. Sexualtherpeuten beschäftigen sich schon seit Langem mit der scheinbar unlösbaren Frage, wie sich lustvolle Sexualität mit einem…

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Das Begehren besitzt eine vitale Macht

Das Begehren ist eine Essenz des Menschen. Die Macht des Begehrens ist so groß, dass es sein gesamtes Inneres mobilisieren kann, um einen endgültigen Verhaltenswandel zu erreichen. Frédéric Lenoir weiß: „Dabei spielt die Vernunft eine wesentliche Rolle, denn durch sie können wir unsere Handlungen erhellen, lenken und neu ausrichten. Doch ohne die vitale Macht unseres Begehrens bleiben Entscheidungen, uns verändern zu wollen, nur gar zu oft fromme Wünsche.“ Wenn Menschen Gefangene einer Begierde oder Verhaltensweise sind, die sie unglücklich machen oder unter denen sie leiden, hat der Verstand die Aufgabe,…

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Nötige Konflikte sollte man nicht vermeiden

Es gibt nötige und unnötige Konflikte. Reinhard K. Sprenger erläutert: „Nötig sind Konflikte, in die Sie mit allem Elan einsteigen sollten. Wo Sie nicht die Faust in der Tasche ballen, sondern das Herz auf der Zunge tragen sollten.“ In solchen Fällen wäre Toleranz pure Verantwortungslosigkeit und jede Relativierung falsch. Zum beispiel wenn ein Paar um den richtigen Weg kämpft, den es miteinander gehen will. Oder wenn man sieht, dass das langfristige Überleben dem kurzfristen Vorteil geopfert wird. Ebenso ist ein Konflikt notwendig, wenn man Zurückhaltung als Zustimmung bewerten könnte. Oder…

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Selbsterfahrung ist generell erstrebenswert

Von einem Therapeuten erwartet man, dass er über Selbsterfahrung verfügt. Denn man geht davon aus, dass jemand, der eine solche Tätigkeit ausübt, sich selbst kennen sollte. Man könnte nun die Frage stellen, ob Selbsterfahrung nicht generell erstrebenswert ist. Nicht im organisierten, klinischen Ausbildungssinn. Aber doch so, dass erfülltes Leben etwas damit zu tun hat, die Zonen der eigenen Person immer weiter auszuloten. Georg Milzner erklärt: „Denn Selbsterfahrung zu sammeln ist etwas anderes, als bloß Erfahrungen zu machen. Selbsterfahrung meint jene Kategorie von Erlebnissen, in denen ich etwas über mich erfahre,…

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Der Ehrgeiz ist eine große Seelenpein

Ehrgeiz, dieses stolze Gebilde oder trockene Dürsten nach Auszeichnung, ist für Robert Burton eine große Seelenpein, die sich aus Neid, Stolz und Begehrlichkeit zusammensetzt. Jemand hat einmal gesagt, dabei handelt es sich um eine ritterliche Verrücktheit und schmackhaftes Gift. Ambrosius redet von einem seelischen Krebsleiden und einer verborgenen Pest und Bernhard von einer schleichenden Vergiftung. Ehrgeiz gilt ihm als Vater des Neids und Mutter der Heuchelei, als Mottenfraß des Heiligen und Ursache des Wahnsinns, der alles quält und in Unruhe versetzt, dessen er habhaft werden kann. Seneca nennt ihn eine…

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Gustave Le Bon analysiert die Massen

Die erste wissenschaftliche, in ihren Grundzügen bis heute gültige Theorie zum kollektiven Verhalten stammt vom französischen Soziologen Gustave Le Bon. Reinhard Haller konkretisiert: „In seinem 1895 veröffentlichten Hauptwerk „Psychologie der Massen“ versucht er, das landläufig bekannte Phänomen des oft irreal erscheinenden Verhaltens von Menschenansammlungen wissenschaftlich zu fundieren.“ In der Anonymität der Menschenmenge fühlt sich der Einzelne geschützt, gibt seinen individuellen Willen auf und unterliegt den ansteckenden Gefühlen der Masse. Daraus entwickelt sich eine eigene Dynamik, die irrationales Handeln intendiert, etwa panisches Agieren bei geringen Auslösern. Gustave Le Bon, der die…

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