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Sadomasochisten prägen totalitäre Gesellschaften

Erich Fromm, der führende psychoanalytische Denker der Frankfurter Schule, legte dar, das Aufkommen des Faschismus hänge mit Sadomasochismus zusammen. In seinem Aufsatz „Sozialpsychologische Aspekte“ stellt er eine Unterscheidung zwischen dem „revolutionären“ und „masochistischen“ Charakter her. Stuart Jeffries erläutert: „Ersterer verfügt über Ich-Stärke und nimmt sein Schicksal selbst in die Hand, während sich letzterer seinem Los unterwirft und sein Schicksal an eine höhere Macht abgibt.“ Erich Fromm folgte Sigmund Freud darin, Sadismus und Masochismus als zwei Seiten ein und derselben Medaille zu sehen. Der Sadist wendet sich gegen jene, die Zeichen…

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Mentoren sind Gold wert

Zu den wichtigen Komponenten eines Lernerfolgs zählt die Bereitschaft zur Nachahmung. Erfolgreiche Vorbilder geben Orientierung in Fragen, welche die Zukunft betreffen. Denn sie können auf Erfahrungen in der Vergangenheit zurückgreifen, über die man selbst nicht verfügt. Jens Weidner weiß: „Jeder, der bei seinem Aufstieg Mentoren an seiner Seite hatte, weiß: Mentoren sind Gold wert. Denn an ihnen kann man sich orientieren, sie öffnen Türen, sie weisen die Richtung und sie warnen vor Fallstricken.“ Im Gegenzug wünschen sich viele Mentoren, dass man ein bisschen so wird wie sie, ein wenig geklont,…

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Narzissten sind oft arrogant und streitsüchtig

Laut der amerikanischen Sozialpsychologen Sara Konrath und ihrer Kollegen halten sich einige Individuen für großartige, besondere Menschen, die von anderen bewundert und geachtet werden sollten. Solche Menschen werden oft als Narzissten bezeichnet. Die narzisstische Persönlichkeit wird charakterisiert durch ein überhöhtes Selbstbild, Grandiosität, Ichbezogenheit, Eitelkeit und Selbstgefälligkeit. Menschen, die Narzissten sind, betrachten Narzissmus nicht als negative Eigenschaft. Sie glauben, dass sie anderen Leuten überlegen sind, und haben kein Problem damit, dies öffentlich zu äußern. Julia Shaw fügt hinzu: „Die Narzissten selbst mögen zwar glauben, dass sie großartig sind, doch andere stimmen…

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Viele Menschen leiden unter Angststörungen

Wenn Angst sich zu einer Krankheit entwickelt, spricht man in der Psychologie von einer Angststörung. Mit dieser Art von Erkrankung haben sehr viele Menschen mindestens einmal im Laufe ihres Lebens zu tun. Georg Pieper ergänzt: „Angststörungen zählen zu den am häufigsten auftretenden psychischen Erkrankungen.“ Rund jeder Sechste ist im Laufe eines Jahres von krankhafter Angst betroffen, ergab eine Studie des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2013, darunter mehr Frauen als Männer. Wie man inzwischen weiß, sind Angststörungen jedoch gut behandelbar. Von Flugangst haben die meisten Menschen vermutlich schon etwas gehört. Dabei…

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Das Stockholm-Syndrom kann jeden treffen

Evolutionspsychologen neigen dazu, das Stockholm-Syndrom als Verhaltensphänomen zu betrachten, das sich in der früheren Geschichte der Menschheit herausbildete. Die Standarderklärung für die Ursprünge dieses Verhaltens lautet folgendermaßen: In frühen Gesellschaften der Jäger und Sammler kämpften einzelne Stämme gegeneinander um einen beschränkten Bestand an Nahrung, was häufig zu Konflikten zwischen einzelnen Clans führte. Eyal Winter ergänzt: „Dabei kam es nicht selten vor, dass Männer weibliche Mitglieder rivalisierender Stämme entführten. Die natürliche Selektion begünstigte Frauen, die sich in das neue gesellschaftliche Umfeld integrierten; sie überlebten und gebaren ihren Entführern sogar Kinder.“ Frauen,…

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Die Kreativität besteht aus fünf Phasen

Im eigentlichen Sinne versteht man unter Kreativität etwas ganz Besonderes. Die beiden Psychologen Mihály Csíkszentmihályi und Rustin Wolfe definieren damit die Fähigkeit, etwas Originelles zu erschaffen, das gleichzeitig einen Nutzen mit sich bringt. Holger Volland fügt hinzu: „Es bedeutet also, schöpferisch tätig zu sein. Wir unterscheiden zwischen kreativen Ergebnissen, kreativen Fähigkeiten und dem kreativen Prozess.“ Und darin sind Maschinen nicht einheitlich gut. Zu den Fähigkeiten, die mit Kreativität unbedingt einhergehen, zählt die Wissenschaft Problembewusstsein, Ideenreichtum, Flexibilität im Denken, Improvisation, Anpassung einer Lösung an die Realität und Unverwechselbarkeit einer Idee. Können…

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Junge Menschen sehen wenig Sinn im Leben

Umfragen zeigen, dass rund ein Drittel der Deutschen keinen tieferen Sinn in ihrem Dasein zu entdecken vermag. Besonders ausgeprägt ist die Ratlosigkeit unter jungen Menschen. Ulrich Schnabel ergänzt: „Fast 50 Prozent von ihnen geben an, ihr Leben nicht als sinnerfüllt zu erfahren. Zugleich sagen sie, die Frage nach dem Sinn sei ihnen weitgehend egal.“ „Existenziell indifferent“ nennt die Psychologin Tatjana Schnell diese Gruppe von Menschen. Kennzeichnend für sie sei das Gefühl, wenig Kontrolle über das eigene Leben zu haben. Zugleich zeigen sie wenig Leidenschaft und Engagement, sowohl für ihre eigenen…

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Jaques Lacan entmystifiziert die Zentralität des Ichs

Was den französischen Psychiater und Psychoanalytiker Jacques Lacan betrifft, so steht am Anfang seiner Psychoanalyse die tiefgründige Reflexion über Narziss. Sowohl Sigmund Freud als auch Jacques Lacan wollten die angebliche Zentralität und Konsistenz des Ichs entmystifizieren sowie jede überschwängliche Schwärmerei, die im Ich alle Triebe und Leidenschaften erschöpft. Isabella Guanzini erklärt: „Wenn die fundamentalistische Leidenschaft für die Identität das Ich zum Kondensationspunkt für jedes Interesse und jede Form von Kult macht, wird das subjektive Leben paranoid und zwanghaft.“ Es wird unfähig, die Präsenz von Alterität in sich selbst und außerhalb…

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Die Angst vor dem Terror ist weit verbreitet

Die Angst sitzt in den Köpfen vieler Menschen und hat sich, teilweise unbemerkt, in ihren Alltag geschlichen. Auch wenn sie sich dessen manchmal gar nicht bewusst sind oder es sogar abstreiten: Sie schlägt sich in ihrem Lebensgefühl, ihrem Verhalten und ihren Entscheidungen nieder. Georg Pieper fügt hinzu: „Wir bewegen uns nicht mehr so frei und unbeschwert, wie wir es bislang gewohnt waren.“ Veränderungen in der Lebensgestaltung und im Verhalten der Menschen beobachtet Georg Pieper besonders deutlich im Zusammenhang mit der Angst vor islamistischen Terror. Vieles, was vormals für Freiheit, Lebensfreude,…

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Richard E. Nisbett denkt über das Denken nach

Der psychologischen Forschung verdankt die Menschheit drei zentrale Erkenntnisse über die Funktionsweisen des menschlichen Geistes. Diese verändern das Denken über die Art, wie man denkt. Richard E. Nisbett erklärt: „Die erste Erkenntnis lautet, dass unser Verständnis der Welt immer mit einer Deutung einhergeht – mit Folgerung und Interpretation.“ Die Bewertungen von Menschen und Situationen, ja sogar die Wahrnehmung der physikalischen Welt beruhen stets auf gespeichertem Wissen und verborgenen geistigen Prozessen und spiegeln die Realität nie direkt wieder. Sobald man begreift, wie umfassend das menschliche Weltverständnis von Schlussfolgerungen geprägt ist, wird…

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