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Die Trias des Schreckens ist gnadenlos

Zu den schwerwiegendsten Verbrechen, die heute nichts an Aktualität verloren haben, zählen Amok, Terror und Massaker. Die Begriffe überschneiden sich klar und werden meist unscharf gebraucht, obwohl sie sich erheblich unterscheiden. Reinhard Haller stellt fest: „Deshalb ist eine exakte Differenzierung der drei Unterformen dieser Trias des Schreckens erforderlich.“ Als Faustregel gilt, dass Amoktäter in vielen Fällen schwere psychische Störungen aufweisen, wohingegen Terroristen an keinen Behinderungen oder psychotischen Erkrankungen leiden. Bei Massakristen ist als auffälligster Befund meist nur deren psychische Unauffälligkeit zu finden. Unter Amok wird nach einer WHO-Definition eine plötzliche,…

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Die Lust auf Sex kann völlig erlöschen

Von wenigen Ausnahmen abgesehen nimmt das sexuelle Begehren in einer Partnerschaft spätestens nach drei Jahren rapide ab. Andreas Salcher fügt hinzu: „Kommen Kinder dazu, besteht die Gefahr, dass die Lust auf Sex mit dem Partner völlig erlischt. Obwohl man einander nach wie vor liebt, spielt Sex nur mehr eine untergeordnete Rolle in der Beziehung.“ Dabei geht es nicht darum, wie oft man im Monat Sex miteinander hat, sondern um das Begehren an sich. Sexualtherpeuten beschäftigen sich schon seit Langem mit der scheinbar unlösbaren Frage, wie sich lustvolle Sexualität mit einem…

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Das Begehren besitzt eine vitale Macht

Das Begehren ist eine Essenz des Menschen. Die Macht des Begehrens ist so groß, dass es sein gesamtes Inneres mobilisieren kann, um einen endgültigen Verhaltenswandel zu erreichen. Frédéric Lenoir weiß: „Dabei spielt die Vernunft eine wesentliche Rolle, denn durch sie können wir unsere Handlungen erhellen, lenken und neu ausrichten. Doch ohne die vitale Macht unseres Begehrens bleiben Entscheidungen, uns verändern zu wollen, nur gar zu oft fromme Wünsche.“ Wenn Menschen Gefangene einer Begierde oder Verhaltensweise sind, die sie unglücklich machen oder unter denen sie leiden, hat der Verstand die Aufgabe,…

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Nötige Konflikte sollte man nicht vermeiden

Es gibt nötige und unnötige Konflikte. Reinhard K. Sprenger erläutert: „Nötig sind Konflikte, in die Sie mit allem Elan einsteigen sollten. Wo Sie nicht die Faust in der Tasche ballen, sondern das Herz auf der Zunge tragen sollten.“ In solchen Fällen wäre Toleranz pure Verantwortungslosigkeit und jede Relativierung falsch. Zum beispiel wenn ein Paar um den richtigen Weg kämpft, den es miteinander gehen will. Oder wenn man sieht, dass das langfristige Überleben dem kurzfristen Vorteil geopfert wird. Ebenso ist ein Konflikt notwendig, wenn man Zurückhaltung als Zustimmung bewerten könnte. Oder…

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Selbsterfahrung ist generell erstrebenswert

Von einem Therapeuten erwartet man, dass er über Selbsterfahrung verfügt. Denn man geht davon aus, dass jemand, der eine solche Tätigkeit ausübt, sich selbst kennen sollte. Man könnte nun die Frage stellen, ob Selbsterfahrung nicht generell erstrebenswert ist. Nicht im organisierten, klinischen Ausbildungssinn. Aber doch so, dass erfülltes Leben etwas damit zu tun hat, die Zonen der eigenen Person immer weiter auszuloten. Georg Milzner erklärt: „Denn Selbsterfahrung zu sammeln ist etwas anderes, als bloß Erfahrungen zu machen. Selbsterfahrung meint jene Kategorie von Erlebnissen, in denen ich etwas über mich erfahre,…

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Der Ehrgeiz ist eine große Seelenpein

Ehrgeiz, dieses stolze Gebilde oder trockene Dürsten nach Auszeichnung, ist für Robert Burton eine große Seelenpein, die sich aus Neid, Stolz und Begehrlichkeit zusammensetzt. Jemand hat einmal gesagt, dabei handelt es sich um eine ritterliche Verrücktheit und schmackhaftes Gift. Ambrosius redet von einem seelischen Krebsleiden und einer verborgenen Pest und Bernhard von einer schleichenden Vergiftung. Ehrgeiz gilt ihm als Vater des Neids und Mutter der Heuchelei, als Mottenfraß des Heiligen und Ursache des Wahnsinns, der alles quält und in Unruhe versetzt, dessen er habhaft werden kann. Seneca nennt ihn eine…

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Gustave Le Bon analysiert die Massen

Die erste wissenschaftliche, in ihren Grundzügen bis heute gültige Theorie zum kollektiven Verhalten stammt vom französischen Soziologen Gustave Le Bon. Reinhard Haller konkretisiert: „In seinem 1895 veröffentlichten Hauptwerk „Psychologie der Massen“ versucht er, das landläufig bekannte Phänomen des oft irreal erscheinenden Verhaltens von Menschenansammlungen wissenschaftlich zu fundieren.“ In der Anonymität der Menschenmenge fühlt sich der Einzelne geschützt, gibt seinen individuellen Willen auf und unterliegt den ansteckenden Gefühlen der Masse. Daraus entwickelt sich eine eigene Dynamik, die irrationales Handeln intendiert, etwa panisches Agieren bei geringen Auslösern. Gustave Le Bon, der die…

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Wilhelm Reich baute den Orgonakkumulator

Der in Österreich geborene, unkonventionelle psychoanalytische Theoretiker und Marxist Wilhelm Reich gelangte in Amerika als ein Prophet der sexuellen Befreiung zu großem Ruhm. In „The Invasion of Compulsory Sex-Morality schreibt er: „Eine sexuelle Revolution ist auf dem Vormarsch, und keine Macht der Erde wird sie aufhalten können.“ Während der 1930er Jahre hatten Mitglieder der Frankfurter Schule, auch Herbert Marcuse und Erich Fromm, Wilhelm Reichs Schriften gelesen. Und die im Zusammenhang damit entstandene Darstellung des Faschismus war auch tatsächlich von Wilhelm Reichs Buch „Massenpsychologie des Faschismus“ beeinflusst. Wilhelm Reich ging 1939…

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Talente brauchen eine individuelle Förderung

Unzweifelhaft hat eine Gesellschaft sehr wohl Einfluss darauf, welchen Stellenwert bestimmte Talente haben und wie man besonders günstige Bedingungen für sie schafft. Österreich und Deutschland sind daher gut beraten, die individuelle Förderung von Talenten auf möglichst vielen, heute vielleicht auch gar nicht erkannten Gebieten zur nationalen Priorität zu machen. Andreas Salcher rät: „Es sollte uns zu denken geben, welchen Stellenwert Singapur seinen Lehrern zukommen lässt und welche Ergebnisse dieser erst 1965 gegründete Staat damit schon erzielt hat.“ Singapur, das keinerlei natürliche Rohstoffe oder Anbauflächen besitzt, hat erkannt, was der wichtigste…

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Lieblosigkeit macht Menschen unglücklich

Das tiefe Wissen einer Kultur offenbart sich in den Worten, die von den dort lebenden Menschen für die von ihnen wahrgenommenen Phänomene gefunden worden sind. „Lieblosigkeit“ ist so ein besonderes Wort. Gerald Hüther weiß: „Lieblosigkeit macht Menschen unglücklich, zerstört Beziehungen, untergräbt Vertrauen und, ja, macht eben auch krank.“ Über viele Generationen hinweg haben die Vorfahren der heute lebenden Menschen das immer wieder beobachtet. Irgendwann haben sie dann diesen einen, alles umfassenden Begriff der „Lieblosigkeit“ gefunden. Das ist interessant. Aber wirklich spannend wird es, wenn man nun nach einem Begriff sucht,…

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