Allgemein 

Viele Menschen wollen immer dasselbe tun

Viele Menschen wollen in ihrem Leben einfach nichts ändern, sondern immer mehr desselben tun. Sie wollen auch dann noch an Verhaltensweisen festhalten, die irgendwann einmal sinnvoll waren, wenn sie vielleicht sogar schon wissen, dass das nicht mehr der richtige Ansatz sein kann. Markus Hengstschläger ergänzt: „Wir sind viel zu sehr in dem verankert, was wir kennen. Der Homo sapiens neigt sogar dazu, eine Variante, die sich einmal als bestmögliche herausgestellt hat, als die für immer einzig mögliche beizubehalten.“ Das könnte einer der Gründe sein, warum man vorwiegend für die Vorhersehbarkeit…

Read More
Allgemein 

Selbstvertrauen braucht das richtige Maß

Viele Menschen stellen sich das Selbstvertrauen wie eine Wippe vor. Adam Grant erläutert: „Gewinnen wir zu viel Selbstvertrauen, werden wir arrogant. Verlieren wir zu viel Selbstvertrauen, werden wir kleinlaut. Unsere Angst in puncto Demut ist, dass wir uns schließlich selbst gering schätzen.“ Man will die Wippe in Balance halten und sucht nach dem gerade richtigen Maß an Selbstvertrauen. Vor Kurzem hat Adam Grant jedoch gelernt, dass das die falsche Herangehensweise ist. Demut wird oft missverstanden. Sie hat nichts mit geringem Selbstvertrauen zu tun. Eine der lateinischen Wurzeln von „Demut“ bedeutet…

Read More
Allgemein 

Seneca war der Erzieher des Tyrannen Nero

Wenn es um das Thema „Grausamkeit“ geht, dann ist bis zum heutigen Tag Lucius Annaeus Seneca (4 v. Chr. – 65 n. Chr.) ein einschlägiger Schriftsteller. Die historische Erfahrung, die Werken wie „De clementia“ oder „De ira“ zugrunde liegt, ist die Zeit der Herrschaft Kaiser Neros. Dieser hat im kulturellen Gedächtnis des Okzidents einen bleibenden Platz in der historischen Galerie der Tyrannen. Wolfgang Müller-Funk stellt fest: „Senecas Leben und Denken ist von der Figur und der Allgegenwart eines tyrannischen Herrschers bestimmt und überschattet. Auf Initiative von Neros Mutter aus der…

Read More
Allgemein 

Männer haben Lust am Untergang

„Frauen sind Gemälde, Männer sind Probleme“, hat Oscar Wilde mal geschrieben. Für Tobias Haberl sind Männer Gemälde und Frauen Problemlöser, wie wissen wie man Kalkreste aus dem Wasserkocher bekommt: Männer haben immer ein bisschen Lust am Untergang. Männer ziehen sich in Wälder zurück, wenn sie die Menschheit nicht mehr ertragen (Henry David Thoreau).“ Sie tapezieren die Wände ihres Schlafzimmers mit Kork, legen sich ins Bett und schreiben einen Jahrhundertroman (Marcel Proust). Oder sie gehen auf den Champs-Élysées spazieren und werden von einem herunterfallenden Ast erschlagen (Ödön von Horváth). Frauen sind…

Read More
Allgemein 

Alleinsein und Einsamkeit unterscheiden sich

Alleinsein und Einsamkeit sind zwei Gefühle, die man leicht verwechseln kann. Andreas Salcher erläutert: „Ein Mensch ist allein, wenn kein anderer um ihn herum ist. Ein Mensch ist einsam, wenn er die Anwesenheit anderer Menschen schmerzlich vermisst.“ Viele, die ständig beruflich und in der Familie unter Menschen sind, sehen sich sogar nach mehr Zeit für sich selbst. Nach Einsamkeit sehnt sich niemand. Im Laufe jedes Lebens gibt es unabhängig vom Lebensalter Augenblicke einer tief empfundenen Einsamkeit. Es geht um einen subjektiv empfundenen Mangel an sozialen Kontakten oder die Sehnsucht nach…

Read More
Allgemein 

Die Ausrede des Unwissens zieht oft nicht

Ein Vehikel, wie Menschen ihr Selbstbild vor moralischen Selbstzweifeln schützen können, ist die Behauptung oder Überzeugung, dass sie etwas nicht gewusst haben. Armin Falk erläutert: „Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts. Eine tolle Geschichte, die wir uns und anderen immer wieder von Neuem erzählen. Und die wir ebenso oft von anderen hören.“ Und es stimmt ja auch; Wie kann man jemanden für etwas verantwortlich machen, wenn der Betroffene nichts wissen konnte? Das Problem für die Moral ist, dass diese Ausrede oft nicht zieht. Die exkulpierende Wirkmacht des Unwissens…

Read More
Allgemein 

Die Identität bleibt stets schützenswert

Zugehörigkeit gibt einem Menschen das Gefühl, Teil von Gemeinschaften zu sein. Thomas W. Albrecht nennt Beispiele: „Dazu zählen deine Familie, dein berufliches Umfeld, dein Sportverein, deine Nachbarn und deine Mitmenschen, die Gesellschaft, in der du lebst und die gesamte Menschheit.“ Es bettet das Individuum mit seiner Identität in etwas ein, es gibt ihm einen Rahmen, in dem es mit seiner Identität Sinn stiftet. Es gibt die Antwort auf die Frage: „Für wen bin ich da?“ Die Spiritualität bezieht sich auf das Gefühl, Teil eines größeren, über die Gemeinschaft hinausgehenden Systems…

Read More
Allgemein 

Zwanghafte Destruktivität mündet in Krieg

Sigmund Freud ging es in seiner Schrift „Das Unbehagen in der Kultur“ unter anderem um die Frage, wie der furchtbaren Destruktivität, wie er sie im Ersten Weltkrieg beobachten konnte und wie er sie für die 1930er Jahre in noch größerem Ausmaß befürchtete, etwas entgegensetzt werden kann. Für Sigmund Freud sind die von Gruppen gegenüber sich selbst angeführten bewussten Gründe für ihr Handeln nicht identisch mit ihren handlungsleitenden Beweggründen. Judith Butler erläutert: „Daher muss das Nachdenken über die mögliche Vermeidung von Zerstörungen anderes bieten als bloß für das rationale Denken annehmbare…

Read More
Allgemein 

Die Dunkelziffer beim Narzissmus ist hoch

Fest steht: Narzissmus gab es immer schon. Zur Häufigkeit narzisstischer Störungen gibt es unterschiedliche Untersuchungsergebnisse. Die Zahlen schwanken zwischen circa unter 1 und 8 Prozent; manche Schätzungen liegen sogar weit höher. Turid Müller stellt fest: „Doch wie häufig Narzissmus tatsächlich ist, lässt sich nur schwer ermitteln – auch wegen der Unklarheit in der Begriffsbestimmung und der fehleranfälligen diagnostischen Tools.“ Es ist möglich, dass die Häufigkeit unterschätzt wird. Wenn diagnostische Fehlerquellen ausgeschlossen würden, könnten die Zahlen deutlich höher liegen. Schwierig ist außerdem die hohe Dunkelziffer. Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitsstörungen sind –…

Read More
Allgemein 

Die Aggression ist eine Urkraft

Der wichtigste Antrieb des Hasses, gleichsam sein Motor, ist die Aggression. Reinhard Haller weiß: „Diese dem Angriff oder der Verteidigung dienende Verhaltensweise ist ein in Mensch und Tier biologisch tief verankertes Verhaltensmuster.“ Aggressives Verhalten ist abhängig von genetischen und zerebralen Faktoren, von der Wirkung der Hormone und Neurotransmitter, von psychischen Zuständen und kognitiven, also verstandesmäßigen Motiven. Aber auch stammes- und kulturgeschichtliche oder gruppensoziologische Aspekte sowie persönliche Erfahrungen und Einstellungen sind bedeutend. Aggression entsteht als Reaktion auf Frustrationen und physikalische oder psychosoziale Unterdrückung und wird durch entsprechende Reize und Situationen ausgelöst.…

Read More