Allgemein 

Die Identität bleibt stets schützenswert

Zugehörigkeit gibt einem Menschen das Gefühl, Teil von Gemeinschaften zu sein. Thomas W. Albrecht nennt Beispiele: „Dazu zählen deine Familie, dein berufliches Umfeld, dein Sportverein, deine Nachbarn und deine Mitmenschen, die Gesellschaft, in der du lebst und die gesamte Menschheit.“ Es bettet das Individuum mit seiner Identität in etwas ein, es gibt ihm einen Rahmen, in dem es mit seiner Identität Sinn stiftet. Es gibt die Antwort auf die Frage: „Für wen bin ich da?“ Die Spiritualität bezieht sich auf das Gefühl, Teil eines größeren, über die Gemeinschaft hinausgehenden Systems zu sein – einem System, das umfassend ist. Spiritualität gibt die Antwort auf die Fragen: „Um was geht es mir wirklich?“, „Was ist der Sinn meines Lebens?“ Thomas W. Albrecht ist Experte für Kommunikation und Rhetorik.

Die Identität muss man vom Verhalten strikt trennen

Die Identität eines Menschen, seine Fähigkeiten und sein Verhalten sind strikt voneinander zu trennen. Durch achtsame Sprache will man diese Trennung sicherstellen. Man will erreichen, dass, wenn man negative Kritik anbringt, dass sich diese Kritik ausschließlich auf das Verhalten einer Person bezieht. Thomas W. Albrecht betont: „Die Identität des Menschen und damit sein Würde bleiben stets schützenswert.“ Jeder sollte sich bewusst darüber sein, dass Angriffe auf die Identität eines Menschen erhebliche emotionale und mentale Auswirkungen auf diesen Menschen haben können.

Glaubt jemand zum Beispiel, ein Versager zu sein, weil ihm vieles nicht gelingt, wie er es gern möchte, manifestiert der Satz „Ich bin ein Versager!“ seine Identität. Thomas W. Albrecht rät: „Besser ist, sich selbst aufzumuntern.“ Das könnte beispielsweise wie folgt aussehen: „Ich bin ein wertvoller Mensch. Allen Menschen passieren Fehler und Missgeschicke. Ich überlege, was mir in meinem Leben schon alles gelungen ist und lerne daraus, wie ich das Gelingen wiederholen kann.“

Menschen bekommen Feedback auf ihr Verhalten

Möchte man ein Feedback auf gutes und passendes Verhalten geben, sollte man die Identität seines Gegenübers ansprechen. Statt zu sagen „Du hast kreative Fähigkeiten“ sagt man: „Du bist ein kreativer Mensch.“ Mit Umformulierungen dieser Art versetzt man Menschen in die Lage, ihre Ressourcen stärker als bisher zu nutzen. Wo Menschen agieren, passieren Fehler. Das ist unumstritten. Jedoch ist der Begriff „Fehler“ vielleicht nicht ganz korrekt. Thomas W. Albrecht erläutert: „Es gibt keine Fehler, was wir bekommen, sind Feedbacks in Form von Ergebnissen, von Resultaten. Feedbacks auf unser Verhalten.“

Die Umgebung eines Menschen, dazu gehören Mensch und Natur, reagiert auf das eigene Verhalten und zeigt ihrerseits eine Antwort, ebenfalls in Form eines Verhaltens. Dieses Verhalten entspricht nicht immer dem Erwarteten oder dem Gewünschten. Wer sich mit achtsamer Sprache beschäftigt, stellt sich diese zwei Fragen: „Wie geht man mit diesem Feedback am besten um?“ „Wie kann man erreichen, dass man das Feedback erhält, das man sich wünscht?“ Quelle: „Die besondere Kraft der achtsamen Sprache“ von Thomas W. Albrecht

Von Hans Klumbies

Related posts

Leave a Comment