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Einige Grundgefühle sind angeboren

Die Bedeutung von Emotionen und Affekten für das menschliche Verhalten hat man lange unterschätzt. Verstand und Intelligenz galten als höchste Stufe der menschlichen Entwicklung. Dagegen sind Gefühle als unbestimmt, unbeschreibbar und unkalkulierbar abgetan worden. Reinhard Haller stellt fest: „Diese auch in der kriminologischen Wissenschaft verbreitete Meinung hat sich in den letzten Jahren völlig verändert.“ Man hat erkannt, dass Emotionen das Wesen eines Menschen ganz entscheidend bestimmen. Sie sind überlebenswichtig und es gibt auch so etwas wie eine emotionale Intelligenz. Die Wissenschaft geht davon aus, dass verschiedene Grundgefühle angeboren sind. Jedes…

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Emotionen sind automatische Verhaltensmuster

Die Angst ist vermutlich die typischste aller Emotionen. Manche Forscher unterscheiden terminologisch zwischen „Emotion“ und „Gefühl“, aber in der Alltagssprache sind diese Ausdrücke meist austauschbar. Philipp Hübl erläutert: „Weil wir im Deutschen das Wort „Gefühl“ allerdings auch für Körperempfindungen wie Schmerz oder Kälte verwenden oder für motorische Fähigkeiten wie das Ballgefühl, muss man sich vergegenwärtigen, dass Emotionen eine besondere Klasse unserer Gefühle, oder allgemeiner: unserer mentalen Zustände, darstellen.“ Neben der Angst gibt es natürlich noch andere Emotionen wie Wut, Traurigkeit, Freude, Ekel, Scham, Gewissensbisse, Neid, Eifersucht oder Hoffnung. Fast jede…

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Groll oder Hass führt zur Rache

Racheakte verüben Menschen aus aggressiven Emotionen unterschiedlicher Färbung und Intensität. Hans-Peter Nolting erklärt: „Man ist verärgert, ist wütend, ist empört, empfindet Groll oder gar unbändigen Hass – ausgelöst durch ein Verhalten, das der Rächer zumindest als Provokation, nicht selten aber als Demütigung und Kränkung auffasst.“ Das Selbstwertgefühl ist eine besonders empfindliche Stelle des menschlichen Seelenlebens. So sehr die Emotionen „im Bauch“ zu rumoren scheinen – der Kopf spielt hier eine entscheidende Rolle. Es kommt nämlich immer darauf an, wie man den auslösenden Anlass interpretiert, insbesondere, wie man ihn sich erklärt.…

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Moralische Urteile beruhen häufig auf dem Bauchgefühl

Einerseits ist es wichtig, auf die die eigenen Gefühle zu achten und sie grundsätzlich ernst zu nehmen. Andererseits ist man manchmal wesentlich stärker von Emotionen beeinflusst als man denkt. Der Sozialpsychologe Jonathan Haidt hat beispielsweise gezeigt, dass die eigenen moralischen Urteile häufiger auf „Bauchgefühlen“ beruhen, auch wenn man glaubt, sich höchst rational mit einem Thema auseinandergesetzt zu haben. Jonathan Haidt beschreibt verschiedene Basismotive, die dem moralischen Empfinden von Menschen zugrunde liegen. Judith Glück kennt sie: „Auf der einen Seite sind das Motive wie Fürsorge für Schwächere und das Bedürfnis nach…

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Emotionen sind Weckrufe des Körpers

Menschen betrachten es oftmals als selbstverständlich, dass ein einzelner einen so ungeheuren Einfluss auf so viele andere nehmen kann. Tali Sharot schreibt: „Eine Idee kann, in Gestalt einer Rede, eines Songs oder einer Geschichte, Denken und Handeln von Millionen verändern.“ Aber wenn man innehält und darüber nachdenkt, ist es doch eine außerordentliche menschliche Fähigkeit, Ideen von einem Geist zum nächsten übermitteln zu können. Eine leidenschaftliche Rede zum Beispiel fesselt per definitionem die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer. Sie provoziert darüber hinaus bei allen Zuhörern ähnliche Reaktionen. Und das ungeachtet der Persönlichkeit und…

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Gefühle müssen glaubwürdig sein

Durch Liebe und Bewunderung kann man anderen Menschen bekunden, dass man ihnen zur Seite steht und für sie da ist. So kann man deren Verhalten einem selbst gegenüber positiv beeinflussen. Eyal Winter erklärt: „Gefühle müssen glaubwürdig sein. Zumindest in einem gewissen Maß, wenn sie uns dabei helfen sollen, glaubhafte Bindungen einzugehen.“ Manche Menschen können Emotionen überzeugend „schauspielern“. Doch statistisch kommt dies in der Allgemeinbevölkerung eher selten vor. Wenn alle Menschen ihre Emotionen vollkommen vortäuschen könnten, bestünde überhaupt nie ein Grund, ernsthaft auf die Gefühlsreaktionen anderer einzugehen. Es gäbe dann keinen…

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Blockierte Emotionen sind etwas ganz Normales

Sigmund Freud entdeckte, dass ein Gefühl aufkommen und dann verdrängt werden kann. Menschen äußern in einem solchen Fall ihre Emotion nicht, sie spüren sie nie und könnten es als blockiertes Gefühl bezeichnen. Verhindert, schwelend und unvollendet gleicht die Emotion einer Zündschnur, die im Geist immer weiter glimmt. Es ist eine nicht aufgelöste Dissonanz. David Gelernter erklärt: „Ein blockiertes oder verhindertes Gefühl findet immer einen Weg, sich Ausdruck zu verschaffen.“ Eine Emotion muss ablaufen wie eine körperliche Aktion. Die meisten Gefühle werden in dem Augenblick, in dem sie aufkommen oder unmittelbar…

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Der Geist wandelt sich jeden Tag

Viele Denker halten den Geist für eine Art riesige antike Tempelanlage, die seit kurzem irgendwo in einer Wüste ausgegraben wird. Aber diese Vorstellung ist falsch. David Gelernter erklärt: „Der Geist wandelt sich ständig, regelmäßig und auf vorhersagbare Weise. Wie er langsam Gestalt annimmt, erkennt man nur dann, wenn man aus großer Höhe auf ihn hinunterblickt.“ Zunächst einmal muss man die räumliche und zeitliche Gesamtform dessen kennen, womit man es zu tun hat, den Aufbau und Gesetzmäßigkeiten, nach denen Veränderungen vor sich gehen. Alle wichtigen Merkmale verändern sich gemeinsam. Die Rolle…

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Das Ungeborene spürt die Emotionen der Mutter

Bereits während der Schwangerschaft beginnt für das Kind im Mutterleib die emotionale Schule des Lebens. Das Ungeborene fühlt, ob die Mutter Glück und Zufriedenheit oder aber Ärger empfindet. Es spürt, ob es gewollt ist oder nicht, ob die Mutter unter emotionaler Belastung steht oder ob sie sich auf das Kind freut. Klaus Biedermann ergänzt: „Es weiß, ob es auf dieser Welt willkommen ist. Die Ängste der Mutter fühlt es ebenso wie ihre Hoffnungen. Da es eine Einheit mit seiner Mutter bildet, werden ihre Gefühle zu seinen eigenen. Dieser Umstand ist…

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Stimmungen sind Emotionen

Emotionen oder Stimmungen können die Macht haben, Erinnerungen ans Licht zu holen. Sie wirken wie Stichwörter: Wenn sich ein Gefühl, dass man jetzt erlebt, mit einem Gefühl überschneidet, das im Gedächtnis gespeichert oder mit einer im Gedächtnis gespeicherten Erinnerung verknüpft ist, dann kann man diese Erinnerung abrufen. David Gelernter fügt hinzu: „Die gemeinsamen Inhalte von Stichwort und Gedächtnisinhalt sorgen dafür, dass es zur Erinnerung kommt. Auch ein Gefühl, an das wir nur denken, ohne es aber zu erleben, kann ein solches auslösendes Stichwort sein.“ Wenn man nicht wenigstens einen Aspekt…

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