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Unzählige Fragen bestimmen den Alltag

Sich selbst, den eigenen Tonus und das, womit man zu tun hat, zunächst einmal kennenzulernen, bevor man es zu verbessern sucht, ist der erste wesentliche Schritt in Richtung Gelassenheit. Es gibt unzählige Fragen, über die man jeden Tag stolpern kann. Und natürlich wird man nicht allen nachgehen können. Aber sich die eigenen Fragen permanent vom Leib halten zu wollen, ist ebenfalls ziemlich anstrengend. Ina Schmidt erläutert: „Denn eben darum geht es: mitten im Alltag, mitten in der Hektik der eigenen To-dos nach mehr Gelassenheit zu streben und nicht in der…

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Moral und Identität sind eng verbunden

Der schottische Philosoph David Hume schrieb 1738 in seinem „Traktat über die Menschliche Natur“ folgendes: „Die Vernunft ist nur ein Sklave der Affekte und soll es sein. Sie darf niemals eine andere Funktion beanspruchen als die, denselben zu dienen und zu gehorchen.“ Moralische Themen lassen die meisten Menschen nicht kalt. Immer wenn es um Werte geht, fühlen sich manche Zeitgenossen dazu aufgerufen, wütende Leserbriefe und Rezensionen zu schreiben oder einen Shitstorm auf Twitter zu starten. Von Hasskommentaren einmal ganz abgesehen. Philipp Hübl ergänzt: „Je mehr es bei Themen um Moral…

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Die Verfeinerung der Liebe erfordert viel Zeit

In einem von Herzen kommenden Brief teilt der deutsche Dichter Reiner Maria Rilke seinem Freund Friedrich seine jüngste Schlussfolgerung über die Funktionsweise der Liebe mit: „Da habe ich immer und immer wieder erfahren, dass es kaum etwas Schwereres gibt, als sich lieb haben. Dass das Arbeit ist, Tagelohn, Friedrich, Tagelohn. Weiß Gott, es gibt kein anderes Wort dafür.“ Der Hirnforscher und Neurowissenschaftler Giovanni Frazzetto ergänzt: „Vertraulichkeit ist kein unabänderliches Talent, sondern eher eine Reise. Wie andere Fertigkeiten vervollkommnet sie sich durch Versuch und Irrtum. Intimität und Nähe bedeuten das Aufführen,…

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Lachen tötet die Furcht

Der Lachende gibt für einen Augenblick Kontrolle ab. Doch dieser Kontrollverlust weckt positive Emotionen. Er schwächt einen Menschen nicht, sondern stärkt ihn. Ulrich Schnabel weiß: „Solange in einer Gesellschaft noch viel gelacht wird, kann die Angst sie nicht zerstören.“ Deshalb schöpfen karnevalistische Kulturen wie Parodien und Komödien häufig aus der Angst. Sie verspotten, was Befürchtungen weckt, verkehren das Erschreckende ins Groteske. Gerade heute, in der angespannten Weltlage, sei daher eine heitere Haltung angemessen, argumentiert auch der ZEIT-Politikredakteur Gero von Randow: „Das Leben ist eben keineswegs nur dort zum Lachen, wo…

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Die Emotionen lenken das Wollen

Die Emotionen bestimmen die menschlichen Grundeinstellungen gegenüber Personen und Handlungen. Sie lenken das Wollen und haben höchsten Einfluss auf das Verhalten. Der Ursprung der Emotionen ist in einem der ältesten Teile des Gehirns gelegen, dem sogenannten limbischen System. Reinhard Haller weiß: „Sie sind für unser Menschsein so wichtig, dass sie vom reinen Verstand gar nicht getrennt werden können.“ Bereits Friedrich Nietzsche hat dies in einer Zeit lange vor der hochwissenschaftlichen Hirnforschung erkannt. Der Philosoph sagt: „Hinter den Gefühlen stehen die Urteile und Wertschätzungen.“ Der komplexe Prozess der Emotionen läuft auf…

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Emotionen erweisen sich als ansteckend

Sehr wertvoll sind Verbündete eines Menschen, die dasselbe Ziel haben und ihn auf dem Weg dorthin begleiten und unterstützen. Ulrich Schnabel weiß: „Kaum etwas prägt uns stärker als das Verhalten und die Stimmung der Menschen in unserer Umgebung. Deren Emotionen können sich sogar als regelrecht ansteckend erweisen.“ Daher gibt es eine einfache Strategie, um Zuversicht zu entwickeln. Man umgibt sich mit zuversichtlichen Menschen, denn deren Haltung wird automatisch auf die eigene Persönlichkeit abfärben. Auch bei der Überwindung von Depression und Verzweiflung sind wohlwollende Mitmenschen von unschätzbarem Wert. Dazu zählt Ulrich…

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Einige Grundgefühle sind angeboren

Die Bedeutung von Emotionen und Affekten für das menschliche Verhalten hat man lange unterschätzt. Verstand und Intelligenz galten als höchste Stufe der menschlichen Entwicklung. Dagegen sind Gefühle als unbestimmt, unbeschreibbar und unkalkulierbar abgetan worden. Reinhard Haller stellt fest: „Diese auch in der kriminologischen Wissenschaft verbreitete Meinung hat sich in den letzten Jahren völlig verändert.“ Man hat erkannt, dass Emotionen das Wesen eines Menschen ganz entscheidend bestimmen. Sie sind überlebenswichtig und es gibt auch so etwas wie eine emotionale Intelligenz. Die Wissenschaft geht davon aus, dass verschiedene Grundgefühle angeboren sind. Jedes…

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Emotionen sind automatische Verhaltensmuster

Die Angst ist vermutlich die typischste aller Emotionen. Manche Forscher unterscheiden terminologisch zwischen „Emotion“ und „Gefühl“, aber in der Alltagssprache sind diese Ausdrücke meist austauschbar. Philipp Hübl erläutert: „Weil wir im Deutschen das Wort „Gefühl“ allerdings auch für Körperempfindungen wie Schmerz oder Kälte verwenden oder für motorische Fähigkeiten wie das Ballgefühl, muss man sich vergegenwärtigen, dass Emotionen eine besondere Klasse unserer Gefühle, oder allgemeiner: unserer mentalen Zustände, darstellen.“ Neben der Angst gibt es natürlich noch andere Emotionen wie Wut, Traurigkeit, Freude, Ekel, Scham, Gewissensbisse, Neid, Eifersucht oder Hoffnung. Fast jede…

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Groll oder Hass führt zur Rache

Racheakte verüben Menschen aus aggressiven Emotionen unterschiedlicher Färbung und Intensität. Hans-Peter Nolting erklärt: „Man ist verärgert, ist wütend, ist empört, empfindet Groll oder gar unbändigen Hass – ausgelöst durch ein Verhalten, das der Rächer zumindest als Provokation, nicht selten aber als Demütigung und Kränkung auffasst.“ Das Selbstwertgefühl ist eine besonders empfindliche Stelle des menschlichen Seelenlebens. So sehr die Emotionen „im Bauch“ zu rumoren scheinen – der Kopf spielt hier eine entscheidende Rolle. Es kommt nämlich immer darauf an, wie man den auslösenden Anlass interpretiert, insbesondere, wie man ihn sich erklärt.…

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Moralische Urteile beruhen häufig auf dem Bauchgefühl

Einerseits ist es wichtig, auf die die eigenen Gefühle zu achten und sie grundsätzlich ernst zu nehmen. Andererseits ist man manchmal wesentlich stärker von Emotionen beeinflusst als man denkt. Der Sozialpsychologe Jonathan Haidt hat beispielsweise gezeigt, dass die eigenen moralischen Urteile häufiger auf „Bauchgefühlen“ beruhen, auch wenn man glaubt, sich höchst rational mit einem Thema auseinandergesetzt zu haben. Jonathan Haidt beschreibt verschiedene Basismotive, die dem moralischen Empfinden von Menschen zugrunde liegen. Judith Glück kennt sie: „Auf der einen Seite sind das Motive wie Fürsorge für Schwächere und das Bedürfnis nach…

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