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Der Hype um das eigene Kind ist gewaltig

Ein gebetsmühlenartiger Satz werdender Großeltern lautet: „Eine Geburt ist das Natürlichste der Welt.“ Viele werdende Mütter verlieren in ihrer Orientierungslosigkeit jedoch das Vertrauen in ihre Eltern und orientieren sich noch stärker an dem, was sie im Internet recherchieren. Manche Eltern entscheiden sich schließlich für eine private Klinik, in der das Kind das Licht der Welt erblicken soll. Rüdiger Maas erklärt: „Es muss einfach alles perfekt sein, schließlich soll die Geburt das schönste Ereignis in ihrem Leben werden. Schöner als der erste Kuss, die Abiturfeier oder der 1000. Follower auf Instagram.“…

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Die Natur braucht menschliche Empathie

Es ist zwingend und dringend, dass die Menschheit zu einer empathischen Beziehung zurückkehrt, die den Homo sapiens einst mit der Natur verband. Joachim Bauer betont: „Die Gesundheit der Erde, also ihre ökologische Verfassung, und die Gesundheit des Menschen hängen zusammen. Wir haben nicht nur aufgehört zu fühlen, was die Welt fühlt. Viele Menschen sind auch mit sich selbst nicht mehr in Kontakt.“ Zwar leben in unseren Breiten immer mehr Menschen immer länger. Die meisten Patienten berichten Joachim Bauer und seinen Kollegen aber seit Jahren, dass sie sich durchs Leben getrieben…

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Der Mensch kann denken und handeln

Empirische Messungen belegen, dass jeder bewussten Handlung eines Menschen Hirnaktivitäten vorausgehen, in denen die Handlung bereits festgelegt ist. Paul Kirchhof erläutert: „Das Gehirn leite die Willenshandlungen ein, bevor dem Menschen die Handlungsabsicht bewusst werde. Der Mensch steuere seine Handlungen nicht bewusst, ihm würde nur eine unbewusst eingeleitete Entscheidung bewusst werden.“ Er handle ähnlich wie bei einem „epileptischen Anfall“, der nicht als Handlung aus freiem Willen gelte. Der Mensch habe allenfalls die Möglichkeit, seine Vorherbestimmtheit im Nachhinein ähnlich einem Veto-Recht zu kontrollieren. Diese Experimente veranlassen die Frage, ob die Handlungen des…

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Die positive Psychologie erlebt einen Boom

Der Soziologe Andreas Reckwitz steht auf der Seite der Evolution. Svenja Flaßpöhler erläutert: „So begrüßt er ausdrücklich die zunehmende Sensibilisierung der Gesellschaft und weist allerdings darauf hin, dass diese verfeinerte Wahrnehmung nicht nur positive, sondern auch ambivalente und negative Gefühle hervorbringt.“ Genau diese unangenehmen Gefühle wollen viele Menschen nicht mehr akzeptieren. Andreas Reckwitz verweist zudem auf problematische Konjunktur der positiven Psychologie: „Sensibilität ja, aber bitte nur verknüpft mit positiven Gefühlen! Sensibilität ja, aber als Sinn für wohlgestaltete ästhetische Formen, als Sinn für rücksichtsvolles Miteinander, als Sinn für die Gestaltung des…

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Die sanften Aufschieber sind am kreativsten

Die ständigen Aufschieber von Tätigkeiten sind irgendwann von sich und dem Leben enttäuscht, nicht weil sie nichts erreichen, sondern weil sie gar nie anfangen. Andreas Salcher stellt fest: „Sie werden zu Zuschauern in ihrem eigenen Leben.“ Es gibt einen spannenden Zusammenhang zwischen Aufschieben und Kreativität. Der Hardcore-Aufschieber findet meist deshalb zu keiner großartigen Lösung, weil er am Schluss von der Panik, überhaupt nicht fertig zu werden, aufgefressen wird. Doch auch die Schnellstarter gehren selten zu den Kreativsten, weil sie sich mit den ersten, naheliegenden Lösungen zufriedengeben und sich daraufhin in…

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Die Seele ist ein Raum der Energien

Was die Seele ist, ist umstritten. Wilhelm Schmids Vorschlag ist, sie als Raum der Energien zu verstehen, von denen Menschen belebt und bewegt werden: „In Form von Gefühlen wühlen sich innere Landschaften auf.“ Auf den Wegen zueinander hin und voneinander weg ist immer wieder dieses schwierige Gelände zu durchqueren. Der Weg der Vernunft, der Gefühle hintansetzt, scheint nur ein schmaler Pfad zu sein. Weit häufiger sind Menschen auf den asphaltierten Straßen angenehmer Gefühle unterwegs. Diese können jedoch unvermittelt in unangenehme, steinige Wege übergehen, die zu Fuß begangen werden müssen und…

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Hass ist die dunkelste Leidenschaft

Reinhard Haller weiß: „Nur wenn es gelingt, dem Hass in psychologischem Sinne eine fassbare Gestalt zu verleihen, frei von blickverfälschenden emotionalen Verzerrungen, wird es einigermaßen möglich sein, ihn zu durchschauen.“ Es gilt, dem Hass durch Transparenz seinen Schrecken, aber auch seine Faszination zu nehmen und ihn durch radikale Entblätterung angreifbar zu machen. Mit emotionalen Methoden wie Nachfühlen, Nachempfinden oder psychologischem Verstehen stößt man bei dieser dunklen Leidenschaft zunächst nämlich an Grenzen. Um den Hass allerdings zu überwinden, sind dann doch wieder positive emotionale Kräfte erforderlich, ja unverzichtbar. Denn nur wenn…

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Achtsamkeit ist eine wunderbare Kraft

Die eigene Präsenz ist das Wichtigste und Wertvollste, was man anderen Menschen entgegenbringen kann. Präsenz, Gegenwärtigkeit und die damit verbundene Ausstrahlung bezeichnet Thomas W. Albrecht als Achtsamkeit: „Achtsamkeit ist eine wunderbare Kraft, die sich mittels Sprache ausdrückt. Achtsame Sprache wiederum ist der Schlüssel zur Transformation, zur Veränderung des eigenen Lebens und des Lebens deiner Mitmenschen.“ Thomas W. Albrecht hat von dem Executive Coach Stewart Emery gelernt, dass er in seinem Leben nur einen Menschen zu führen hat, und zwar sich selbst. Positive oder negative Emotionen haben jeweils ganz unterschiedliche Auswirkungen…

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Gute Gefühle erzeugen kluge Entscheidungen

Eine zentrale Frage ist für Maren Urner, unter welchen Bedingungen Menschen ein gutes und zufriedenstellendes Leben führen können. Bei der Positiven Psychologie geht es im Kern darum, Faktoren zu identifizieren, die glückliche und gesunde Menschen auszeichnen. Maren Urner stellt fest: „Stress, Angst und das Gefühl von Machtlosigkeit sind keine guten Berater. Wenn wir uns hingegen sicher, befähigt und gut fühlen, sind wir in der Lage, clevere und weise Entscheidungen zu treffen.“ Es sind ebendiese Gefühle, die Menschen lösungs- und zukunftsorientiert denken und handeln lassen. Außerdem fällt es ihnen leichter, Gewohnheiten…

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Ambiguitätstoleranz ist östliches Denken

Wenn jemand zum Beispiel anderen Menschen hilft, tut er diesen etwas Gutes – aber auch sich selbst, weil er sich selbst gefallen oder besser fühlen will. Reinhard K. Sprenger fügt hinzu: „Manchmal, und da wird oft übersehen, schwächt Hilfe auch – wenn der andere es alleine schaffen könnte, wenn Hilfe zudringlich wird, wenn Hilfe gleichsam ihr Gebrauchtwerden erzeugt.“ Ambiguitätstoleranz bedeutet, Kontexte zu sehen, sich bezogen auf diese korrekt zu verhalten, also Gleichheit und Verschiedenheit gleichermaßen ernst zu nehmen: hier so, dort anders. Ambiguitätstoleranz übernimmt Verantwortung für beide Seiten – im…

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