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Gefühle sind schneller als der Verstand

Gefühle haben eine besondere Macht. Ein aktueller Gefühlszustand hat einen entscheidenden Einfluss auf so essentielle Fragen wie die Gesamteinschätzung des eigenen Lebens. Hans-Otto Thomashoff ergänzt: „Die aktuelle Stimmungslage beeinflusst unser Urteil, denn alles, was an Eindrücken auf uns einwirkt, wird immer auf der Basis unserer gespeicherten Erfahrungen emotional bewertet.“ Gefühle dienen der raschen Reaktion, sind schneller als der Verstand, der ja gegebenenfalls den aus einem Gefühl entspringenden Handlungsimpuls hemmen kann. Gefühle sollen Menschen dabei helfen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, sind also wichtige Vereinfachungshilfen. Doch zugleich sind sie fehleranfällig. Aus…

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Die Mordlust besiegt die Vernunft

Judith Butler betont: „Sigmund Freud war ganz und gar nicht überzeugt, dass die Vernunft mörderische Wünsche im Zaum halten kann. Und er äußerte diese Bemerkung, als die Welt am Rand eines neuen Krieges stand.“ Es ist dabei deutlich, wie sich ein bestimmtes zirkuläres Denken zum Instrument der Aggression verwandelt, ganz gleich, ob man diese Aggression wünscht oder fürchtet. Angesichts der Realität destruktiver Triebe war ethische Strenge für Sigmund Freud unabdingbar. Zugleich fragt er sich, ob sie ausreicht. In „Das Unbehagen in der Kultur“ bemerkt Freud zum Über-Ich in seiner ethischen…

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Die Seele ist ein Raum der Energien

Was die Seele ist, ist umstritten. Wilhelm Schmids Vorschlag ist, sie als Raum der Energien zu verstehen, von denen Menschen belebt und bewegt werden: „In Form von Gefühlen wühlen sich innere Landschaften auf.“ Auf den Wegen zueinander hin und voneinander weg ist immer wieder dieses schwierige Gelände zu durchqueren. Der Weg der Vernunft, der Gefühle hintansetzt, scheint nur ein schmaler Pfad zu sein. Weit häufiger sind Menschen auf den asphaltierten Straßen angenehmer Gefühle unterwegs. Diese können jedoch unvermittelt in unangenehme, steinige Wege übergehen, die zu Fuß begangen werden müssen und…

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Der Geist bewegt sich zwischen Vernunft und Traum

Jeden Tag bewegt sich ein Mensch durch ein Kontinuum körperlicher Zustände abwärts. Von einem ausgeruhten, relativ hellwachen Zustand über Müdigkeit und Schlafbedürfnis bis hin zu Schlaf und Träumen. Diesem Spektrum der körperlichen Zustände entspricht ein Spektrum des Geistes, der Qualitäten des Bewusstseins. David Gelernter erklärt: „Im oberen Teil des Spektrums konzentrieren wir uns auf die Außenwelt, auf Abstraktion und Vernunft. Wenn wir uns allmählich von Aufmerksamkeit über Entspanntheit und Müdigkeit bis zur Schläfrigkeit, Abwesenheit und dem Einschlafen bewegen, nimmt unsere mentale Konzentration immer weiter ab.“ Am Ende brennt die menschliche…

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