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Burn-out ist nicht gleich Depression

Es gibt drei Merkmale eines Burn-out-Syndroms. Erstens zählt dazu ein chronisch emotionaler Erschöpfungszustand, der sich auch durch einige Tage Erholung nicht bessert. Das zweite Merkmal ist ein bei den Betroffenen nicht überwindbarer Widerwillen gegen die Arbeit oder gegen die Menschen, für die man beruflich tätig ist. Dieser Zustand bessert sich auch nicht durch größte Willensanstrengung. Und drittens verminderte Arbeitseffizienz trotz vermehrtem Arbeitseinsatz. Joachim Bauer weiß: „Die wichtigsten Merkmale einer Depression sind Verlust des Selbstwertgefühls, Antriebsverlust, Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen, Schlafstörungen mit morgendlichem Früherwachen und Lebensüberdruss.“ Burn-out und Depression sollten unterschieden werden,…

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Der Ehrgeiz ist eine große Seelenpein

Ehrgeiz, dieses stolze Gebilde oder trockene Dürsten nach Auszeichnung, ist für Robert Burton eine große Seelenpein, die sich aus Neid, Stolz und Begehrlichkeit zusammensetzt. Jemand hat einmal gesagt, dabei handelt es sich um eine ritterliche Verrücktheit und schmackhaftes Gift. Ambrosius redet von einem seelischen Krebsleiden und einer verborgenen Pest und Bernhard von einer schleichenden Vergiftung. Ehrgeiz gilt ihm als Vater des Neids und Mutter der Heuchelei, als Mottenfraß des Heiligen und Ursache des Wahnsinns, der alles quält und in Unruhe versetzt, dessen er habhaft werden kann. Seneca nennt ihn eine…

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Alle Menschen haben Illusionen

Alle Menschen haben ihre Illusionen. Mehr als die Hälfte von ihnen glaubt, überdurchschnittlich intelligent zu sein. Fast alle halten sich für gute Menschen und sind zufrieden mit ihrem Leben. Und natürlich glauben die meisten im Allgemeinen, mit ihren Überzeugungen im Recht zu sein. Judith Glück schreibt: „Ein besonders interessanter Bereich sind die sogenannten Kontrollillusionen. Viele Menschen überschätzen den Einfluss, den sie selbst auf die Ereignisse in ihrem Leben haben.“ Es ist der Lebensfreude ja auch zuträglich, wenn man glaubt, dass man im Großen und Ganzen die Kontrolle über sein Leben…

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Der Dreißiger ist für viele Menschen eine Bruchlinie

Der indische Prinz Siddhartha soll 29 Jahre alt gewesen sein, als er sein bisheriges Leben in Reichtum und Sinnesfreuden hinter sich ließ. Er machte sich auf den entbehrungsreichen Weg der Suche nach der Erkenntnis. An dessen Ende setzte er den Buddhismus in die Welt. Ingeborg Bachmanns eher düsterer Zyklus über einen Menschen, der auf sein Leben als Ganzes zurückschaut, heißt wohl nicht zufällig „Das dreißigste Jahr“. Andreas Salcher erklärt: „Der Dreißiger ist für viele Menschen eine Bruchlinie, ob diese schon mit 29, 30 oder erst mit 33 aufreißt, ist dabei…

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Manfred Spitzer vergleicht die Einsamkeit mit der sozialen Isolation

Einsamkeit ist nicht das Gleiche wie soziale Isolation, sondern deren psychologischer Aspekt. Manfred Spitzer erläutert: „Mit Einsamkeit wird ein subjektives Erleben bezeichnet – man fühlt sich einsam –, wohingegen soziale Isolation objektiv gemessen werden kann.“ Wer allein lebt, wenige Sozialkontakte hat oder nur ein kleines Netzwerk von sozialen Beziehungen aufrechterhält, weist eine größere soziale Isolation auf als jemand, der viele Freunde und Bekannte hat und mit anderen zusammenlebt. Ob dieser Mensch sich deswegen einsam fühlt, ist dennoch offen. Ein an Depression erkrankter Mensch kann in einer intakten Familie leben, sehr…

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Autorität funktioniert auf freiwilliger Unterwerfung

Autorität funktioniert aufgrund einer verinnerlichten Norm, daher auch die freiwillige Unterwerfung. Betrachtet eine Gruppe dieselbe Instanz als Autorität, herrscht innerhalb dieser Gruppe großes Vertrauen. Wenn Autorität wegfällt, kommt Misstrauen auf, und es breitet sich rasant eine krankhafte Regulierungswut aus. Paul Verhaeghe ergänzt: „Macht funktioniert über externe Kontrolle und Zwang, doch der ruft sofort Widerstand und Rebellion hervor. Jede Konfrontation mit Macht legt den Grundstein für eine weitere Konfrontation, es entsteht eine Aufwärtsspirale.“ Kontrollmechanismen und Zwangsmaßregeln müssen immer weiter ausgeweitet werden, denn das Ziel ist die totale Beherrschbarkeit. Das Ergebnis ist…

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Depressionen erhöhen das Risiko für Herzerkrankungen

Forscher aus München haben herausgefunden, dass Depressionen bei Männern ein ähnlich großes Risiko für Herzkreislauferkrankungen bergen wie die klassischen körperlichen Faktoren Übergewicht und erhöhtes Cholesterin. Nur Bluthochdruck und Rauchen brächten ein noch höheres Risiko mit sich, berichtet Studienleiter Karl-Heinz Ladwig. Betroffene beschreiben ihren Zustand als schwarzen, bleischweren Vorhang, der sich auf ihr Leben legt. Sie fühlen sich müde, freudlos und denken sogar daran, ihr Leben zu beenden. Depression wird als Volkskrankheit teils bis heute unterschätzt. Dabei hat sie unbehandelt mitunter schwere körperliche Folgen. Auf die Dauer kann sie auch das…

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Burn-Out – Pausenloser Druck führt zu Erschöpfungskrankheiten

Das Berufs- und Privatleben vieler Menschen ist randvoll gefüllt, weswegen sie ihr Pensum nur knapp bewältigen können. Sobald etwas Unerwartetes in das fein austarierte System von Verpflichtungen und Aufgaben kommt, gerät es schnell außer Kontrolle. Ulrich Hemmeter, Chefarzt der Psychiatrischen Dienste St. Gallen, erklärt: „Meistens sind es Veränderungen im Beruf oder Familie, welches das Gleichgewicht in Schieflage bringen.“ Der Stress hat seiner Meinung nach aber auch seine guten Seiten. Denn er sorgt dafür, dass der Mensch in einen angeregten Zustand versetzt wird, ohne den er nichts leisten würde. Ulrich Hemmeter…

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Victor-Emil von Gebsattel stellt eine Theorie der Depression auf

Das Zustandsbild der Depression reicht von der normalen Trauer bis zur pathologischen Melancholie. Johannes Heinrich Schultz beschreibt das Wesen der Depression in seinem Werk „Grundfragen der Neurosenlehre“ als eine aversive Fluchthaltung oder Abwehrhaltung bezüglich des gesamten Lebens eines Menschen. Das Element der Lebensvereinung ist in der Depression wirklich überall erkennbar: bei einem depressiven Patienten ist sogar ein Selbstmord jederzeit möglich. Victor-Emil von Gebsattel konstatiert beim Depressiven folgende Symptome: vitale Hemmung, vitale Traurigkeit und Kleinheitswahn. Wie in allen Neurosen stellt er bei der Depression eine fundamentale Werdenshemmung und Handlungsunfähigkeit fest. Die Zeitdimensionen der Gegenwart und der Zukunft existieren für den Depressiven kaum, er scheint vor allem in seiner Vergangenheit zu leben.

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Depressionen bei Kindern nehmen in Deutschland stark zu

Die meisten Kinder sind tatsächlich die meiste Zeit über glücklich. In einer der jüngsten Umfragen zum Thema, dem LBS-Kinderbarometer, antworteten im Jahr 2014 rund 80 Prozent der Neun- bis 14-Jährigen, dass sie sich wohl oder sehr wohlfühlen. Zehn bis 20 Prozent dieser Altersgruppe haben allerdings keine glückliche Kindheit. Sie haben eine schwer zu ertragende Traurigkeit im Blick, sind allein und kennen keine lustvollen Gefühle. Auch Depressionen sind häufiger geworden. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Anzahl der Betroffenen nahezu verdoppelt.

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