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Gedanken verändern Gefühle und Handlungen

Die bewussten Gedanken eines Menschen spielen eine große Rolle. Sie sind kausal. Das heißt, sie haben die Macht, die persönlichen Gefühle und Handlungen zu verändern. Das mag den meisten Menschen ziemlich klar erscheinen. John Bargh weist aber darauf hin, dass noch vor 100 Jahren die Hauptströmung der Psychologie genau das Gegenteil behauptete. John Watson, der Begründer des Behaviorismus, behauptete damals: „Das Bewusstsein ist tot.“ Warum tat er das? Weil es zu seiner Zeit keine zuverlässigen Methoden zur Messung bewusster Gedanken gab. John Watson hatte nur die introspektiven Berichte freiwilliger Probanden…

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Alles Unbewusste kann bewusst werden

Es gibt viele Modelle des Unbewussten. Manche widersprechen einander so fundamental, dass es für Georg Milzner wenig Sinn hat, sie alle aufzuführen. Daher möchte er vom Unbewussten in einer Minimaldefinition reden: „Das Unbewusste ist alles das, was uns jetzt, hier nicht bewusst ist, also auf der Benutzeroberfläche unseres Bewusstseins nicht erscheint.“ Manches ist dabei der Bewusstseinsoberfläche sehr nah. „Vorbewusst“ nannte Sigmund Freud das. Anderes ist versunkener, liegt weiter weg. Das muss nicht unbedingt mit Verdrängung zu tun haben, manches liegt einfach nur weiter entfernt. Alles Unbewusste kann jedoch bewusst werden.…

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Kreativität hat man oder man hat sie nicht

Viele Menschen vergöttern die Kreativität, und sie wissen, dass sie selten ist. Wenn man sie verstehen würde, könnte man auch lehren. Und dann könnte jeder kreativ sein. David Gelernter erläutert: „Diese einfache, höchst begeisternde, ja zugleich rührende und zugleich alles andere als überzeugende Auffassung hat sich seit der Ära der absoluten Fortschrittsgläubigkeit, seit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, erhalten.“ Damals war man sich in den Vereinigten Staaten sicher, dass jeder alles lernen kann. Kreativität ist so ein schwieriges Thema, weil man sie nicht Schritt für Schritt erlangen kann. Es…

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Charakter und Moral prägen die Identität

Die meisten Menschen denken beim Begriff „Gedächtnis“ in der Regel an autobiographische Erinnerungen, an Erlebnisse und Episoden aus der Vergangenheit. Seit John Locke haben auch viele Philosophen diese Form des Gedächtnisses als das entscheidende Merkmal der personalen Identität angesehen. Philipp Hübl ergänzt: „Doch auch andere Fähigkeiten und Eigenschaften müssen im Gedächtnis gespeichert sein: das sprachlich verfasste Faktenwissen wie „Sizilien liegt am Mittelmeer“.“ Dazu zählt auch die Sprachfähigkeit, die die mentale Grammatik und das mentale Lexikon umfasst. Zum Beispiel nichtsprachliches Hintergrundwissen über die Beschaffenheit von Schnee, praktisches Können wie Klavier spielen…

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Das Selbst ist real und keine Illusion

In der Diskussion darum, was Personen sind, muss man zwischen drei Fragen unterscheiden. Die erste Frage lautet, was ein Wesen zu einer Person macht. Das könnte unter anderem das Gedächtnis sein, das Bewusstsein, der Charakter; die Vernunft oder die Selbstreflexion. Die zweite Frage, die damit eng zusammenhängt, lautet: Wie können Personen über längere Zeiträume dieselben bleiben, obwohl sie sich kontinuierlich verändern? Eine dritte Frage, die viel mit den ersten beiden überblenden, lautet: Was bestimmt den Menschen als Individuum? Philipp Hübl erklärt: „Das ist die Frage nach der Persönlichkeit, also den…

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Die Seele besteht aus einer Triade

Mit seiner Studie „Das Ich und das Es“ legte Sigmund Freud 1923 das Gefüge der Seele erstmals als Triade fest. Begründet wird es durch drei Kräfte, die in wechselseitiger Abhängigkeit stehen. Keine dieser Kräfte ist selbstständig, keine kann allein die Überhand gewinnen. Peter-André Alt ergänzt: „Es und Über-Ich streben auf unterschiedliche Weise nach Erfüllung der in ihnen angelegten Potentiale, sind aber aufeinander angewiesen.“ Energetische Tendenz und ökonomische Organisation der drei Instanzen fallen sehr unterschiedlich und auch in sich spannungsreich aus – das ist der Grund für die seelische Instabilität des…

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Es gibt kein Bewusstsein ohne Selbstbewusstsein

Eine der bemerkenswerten Tatsachen des Bewusstseins besteht laut Markus Gabriel darin, dass man eigentlich nicht wirklich bestreiten kann, dass man bewusst ist. Diese Unhintergehbarkeit des Bewusstseins verbirgt sich hinter dem wohl bekanntesten Satz der neuzeitlichen Philosophie. Nämlich René Descartes` unendlich oft zitiertem: „Ich denke, also bin ich.“ In seinen „Meditationen über die erste Philosophie“ drückt er diesen Gedanken folgendermaßen aus: „Denken? Hier liegt es: Das Denken ist`s, es allein kann von mir nicht getrennt werden. Wie lange aber? Nun, solange ich denke. Denn vielleicht könnte es sogar geschehen, dass ich,…

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Niemand hält das eigene Gedächtnis für fehlerlos

Wenn ein Mensch die Erfahrung von etwas macht, hat er in der Regel, aber nicht zwangsläufig, ein Bewusstsein von diesem Etwas. Das phänomenale Bewusstsein ist reine, einfache Erfahrung. Aber das Bewusstsein kann auch lästig werden. Und das nicht nur dann, wenn man sich einer Operation unterziehen muss. Wie die meisten Menschen wissen, kann eine Tätigkeit, die fokussierte Konzentration zu erfordern scheint, völlig danebengehen, wenn man sich seiner selbst bewusst wird. David Gelernter erläutert: „Unter den Tätigkeiten, die wir beherrschen, beherrschen wir manche mit unserem bewussten, viele andere aber auch mit…

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Der Schlaf ist eine große Auszeit

Die wichtigsten Ziele eines Menschen schlafen nie. Sie arbeiten auf unbewusster Ebene im Hintergrund, ohne dass ein Mensch sie lenken oder auch nur zur Kenntnis nehmen müsste. Sie überwachen die Umgebung aufmerksam und halten Ausschau nach allem, was helfen könnte, das Notwendige zu tun. Die Lösungen seiner Probleme fallen einem Menschen dann scheinbar aus heiterem Himmel ein. John Bargh erläutert: „Schlaf ist ein großer Batzen Auszeit, in dem bewusste Aktivitäten auf ein Minimum reduziert sind, und Ihr Geist nutzt diese Zeit, um auf unbewusster Ebene weiter an Problemen zu arbeiten.“…

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Ohne Subjektivität gibt es kein normales Bewusstsein

Die Subjektivität ist ein entscheidender Helfer des Bewusstseins. Ein Mensch kann nur deshalb alles beschreiben, was in seinem Geist abläuft, und umgangssprachlich sagen, es sei ihm bewusst, weil die Bilder, die seinen Geist bevölkern, automatisch zu seinen Bildern werden. Es entstehen dabei Bilder, denen er sich widmen und die er mit mehr oder weniger Anstrengung und Klarheit betrachten kann. Antonio Damasio ergänzt: „Ohne dass ich einen Finger rühren oder um Hilfe bitten müsste, weiß ich, dass die Bilder mir gehören, dem Besitzer meines Geistes und des Körpers, in dem mein…

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