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Das Bewusstsein ist nicht leicht zu erklären

Was das menschliche Bewusstsein ist, ist wirklich nicht leicht zu erklären. Das bewusste Leben ist wie ein Live-Stream mit Spitzentechnik. Der Mensch ist als Hauptfigur mittendrin. Franca Cerutti ergänzt: „Während du dich in Echtzeit durch deinen Film bewegst, ploppen laufend kleine Einblendungen auf. Beispielsweise mit Assoziationen oder Erinnerungen aus deiner Vergangenheit, oder auch „Was wäre wenn“-Fensterchen mit alternativen Handlungssträngen.“ Ziemlich komplex, aber auch unterhaltsam. Gleichzeitig läuft parallel noch eine Spur, die einen Menschen Dinge empfinden lässt. Dazu zählen Berührungen, Geruch und Geschmack, Hunger, Durst und Müdigkeit, aber auch Emotionen. Dieser…

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Der Geist muss sich aussprechen

Mit Philosophie hat Sigmund Freud wenig am Hut. Er reiht sich in die positivistische Tradition des puren Wissenschaftlers ein. Gleichwohl, so stellt er fest, erfordert der Geist eine besondere Untersuchungsmethode, für welche die spekulative Physiologie Franz Joseph Galls und seiner Schüler viel zu oberflächlich ist. Ger Groot erklärt: „Psychologische Beobachtung ist weniger eine Frage des Sehens als des Zuhörens. Der Geist muss sich aussprechen, auch und vielleicht sogar von allem, wenn man seine tiefsten, unbewussten Abgründe ausloten will.“ Ein solches Ausloten ist unumgänglich, will man den Geist nicht nur verstehen,…

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Gustave Le Bon analysiert die Massen

Die erste wissenschaftliche, in ihren Grundzügen bis heute gültige Theorie zum kollektiven Verhalten stammt vom französischen Soziologen Gustave Le Bon. Reinhard Haller konkretisiert: „In seinem 1895 veröffentlichten Hauptwerk „Psychologie der Massen“ versucht er, das landläufig bekannte Phänomen des oft irreal erscheinenden Verhaltens von Menschenansammlungen wissenschaftlich zu fundieren.“ In der Anonymität der Menschenmenge fühlt sich der Einzelne geschützt, gibt seinen individuellen Willen auf und unterliegt den ansteckenden Gefühlen der Masse. Daraus entwickelt sich eine eigene Dynamik, die irrationales Handeln intendiert, etwa panisches Agieren bei geringen Auslösern. Gustave Le Bon, der die…

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Träume sind spannender als Video-Clips

Eine Zeit, die so von Bildern geprägt ist wie die heutige, müsste die inneren Bilderwelten ebenso zu schätzen wissen wie die äußeren. Daher ist es für Georg Milzner merkwürdig, dass Menschen stundenlang Youtube-Videos ansehen können, sich oft für ihre Träume wenig interessieren: „Denn Träume sind allemal spannender als Clips, und überdies haben sie etwas mit uns zu tun.“ Ob man sie als Botschaften des Unbewussten liest oder ob man, wie der Wissenschaftstheoretiker Paul Feyerabend einmal sagte, beim Träumen bloß die „Show“ genießt, ist dabei zunächst einmal unwesentlich. Als Psychologe des…

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Das Unbewusste sollte mit Respekt behandelt werden

Der berühmte amerikanische Schriftsteller Norman Mailer hielt sein Unbewusstes für einen vollwertigen Partner bei seinen schriftstellerischen Projekten. Er sah in ihm einen Gefährten, der es verdiente, mit Respekt behandelt zu werden. John Bargh weiß: „Er war der festen Überzeugung, dass er eine verlässliche, vertrauensvollen Beziehung zu den verborgenen Sphären seines Geistes eingehen musste.“ Das Unbewusste erkennt die wichtigen Ziele eines Menschen daran, wie oft er bewusst an sie denkt und wie viel Zeit und Mühe er für sie aufwendet. Die persönlichen Werte, Gefühle und Entscheidungen werden dann vor allem bei…

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Die Seele besteht aus einer Triade

Mit seiner Studie „Das Ich und das Es“ legte Sigmund Freud 1923 das Gefüge der Seele erstmals als Triade fest. Begründet wird es durch drei Kräfte, die in wechselseitiger Abhängigkeit stehen. Keine dieser Kräfte ist selbstständig, keine kann allein die Überhand gewinnen. Peter-André Alt ergänzt: „Es und Über-Ich streben auf unterschiedliche Weise nach Erfüllung der in ihnen angelegten Potentiale, sind aber aufeinander angewiesen.“ Energetische Tendenz und ökonomische Organisation der drei Instanzen fallen sehr unterschiedlich und auch in sich spannungsreich aus – das ist der Grund für die seelische Instabilität des…

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