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Liebe kann in Hass umschlagen

Der Hass ist ein nicht sehr weit erkundetes Gebiet. Prinzipiell steht er laut Peter Trawny auf der Seite des Bösen. Er scheint das reine Gegenteil der Liebe zu sein. Wenn man einem geliebten Menschen nur Gutes wünscht und tut, wünscht und tut man einem gehassten Menschen nur Schlechtes. Doch die Psychologie der Liebesbeziehungen weiß, dass es so einfach nicht ist. Zunächst wendet Peter Trawny gegen alle philosophischen und sonstigen Idealisierungen der Leibe folgendes ein: „In ihrer Praxis gibt es sehr häufig die Gelegenheit zu erleben, wie sich der Hass durchsetzt…

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Liebesentzug führt zu Kränkungen

Blickt man auf den psychologischen Hintergrund des destruktiven Charakters von Kränkungen, handelt es sich immer um Liebesentzug oder Liebeszurückweisung. Leidet ein Kind unter Liebesmangel, unter fehlender Zuwendung, Zärtlichkeit und Zeit seiner Bezugspersonen, reagiert es irritiert und letztlich gekränkt. Reinhard Haller fügt hinzu: „Die menschliche Urangst, zu wenig geliebt zu sein, führt zu erhöhtem Verlangen nach positiver Reaktion und zu anhaltender Verunsicherung in diesem Bereich. Auch nach der Kindheit, während des ganzen Lebens.“ Umgekehrt können sich Kränkungen auch aus zurückgewiesener Liebe entwickeln. Findet das Bedürfnis nach positiver Zuwendung keinen Abnehmer, ist…

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Philipp Hübl stellt Metaphern der Liebe vor

Liebe ist als Gefühl mysteriös, unsichtbar und daher schwer zu fassen. Neben der Metapher „Liebe ist Krieg“ gibt es auch die andere „Liebe ist Kraft“. Verliebte spüren ein Knistern in der Luft, eine Elektrizität der Anziehung, vielleicht sogar eine Magie. Dann gibt es noch eine dritte Metapher: „Liebe ist eine Reise“: man kommt zusammen und geht dann miteinander. Philipp Hübl ergänzt: „Manche Paare bestreiten schwere Strecken gemeinsam, bis sich die Wege trennen.“ Besonders Hochzeitssprüche sprudeln aus diesem nie versiegenden Quell der Bildhaftigkeit: erste Schritte Seite an Seite, dann lange gemeinsame…

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Liebesbindungen zählen zur menschlichen Natur

Der britische Psychiater und Psychologe John Bowlby (1907 – 1990) untersuchte in den 60er Jahren die fundamentale Art und Weise, wie Menschen ihre Liebesbindungen gestalten. „Die Attachment-Theorie“, schrieb John Bowlby 1988, „betrachtet die Neigung, intime emotionale Bindungen einzugehen, als eine Basiskomponente der menschlichen Natur, die bereits in Keimform im Neugeborenen vorhanden ist und über die Erwachsenenzeit bis ins hohe Alter reicht.“ Matthias Horx erläutert: „Bowlbys systemisches Modell beruht auf zwei Grundaspekten, die für Bindungsstile ausschlaggebend sind: Angst und Vermeidung.“ Frühkindlichen Erfahrungen steuern dieses Bindungssystem, vor allem Traumata, die durch unsichere…

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Das größte Gefühl ist die Liebe

Dass Liebe etwas mit Gefühlen zu tun hat, wird so schnell niemand bestreiten. Vermutlich würden die allermeisten Menschen die Liebe schlechthin als Gefühl charakterisieren, als das Gefühl aller Gefühle. Peter Trawny fügt hinzu: „Daher ist Liebe nicht nur Gefühl, sondern das größte und schönste und intensivste aller Gefühle.“ Nun ist unbezweifelbar, dass schon die ersten kulturhistorischen Dokumente großer Liebesgeschichten vor allem das Unausweichliche dieses Gefühls beschreiben. Dabei wird vor allem seine zwingende Kraft und Gewalt hervorgehoben. Der Liebesgott Eros sei ein Tyrann. Das jedenfalls behauptet der Tragiker Euripides in einem…

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Matthias Horx stellt das Love Lab vor

Das produktivste Liebeslabor ist nur ein karger Raum in einem Büroblock in Seattle, Nordamerika. Es handelt sich dabei um das „Love Lab“ des Relationship Research Institute, in dem John Gottman und seine Frau Julie Schwartz-Gottman, die berühmtesten Paartherapeuten Amerikas, viele Jahre die psychologischen Gesetze von Liebe und Ehe studiert haben. Was wäre, wenn man eine verlässliche Voraussage über die Zukunft seiner Beziehung oder Ehe bekommen könnte? Alles, was dazu nötig ist, ist ein 15-münigiges Gespräch zwischen Mann und Frau im Love Lab. Die Themenauswahl soll sich entlang von Problem- oder…

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Der Mensch ist ein Beziehungswesen

Wer verliebt ist, der spürt und sieht etwas im anderen. Da ist etwas, was ihn permanent anzieht und die Nähe des anderen suchen lässt. Werner Bartens erklärt: „Es muss nicht unbedingt die komplette Ähnlichkeit der Charaktere sein, man muss sich vom anderen auch nicht in allen Lebenslagen verstanden fühlen und die gleichen Interessen haben. Und trotzdem ist da dieser Wunsch, sich permanent zu sehen, sich zu berühren und dem anderen nahe zu sein.“ Die Bindung ist da, sie ist innig – und sie funktioniert oftmals auch ohne Worte. Immer wieder…

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Es herrscht eine tiefe Unsicherheit über das Gefühlsleben

Viele Menschen haben die Aufgabe, ihr Sexual- oder Liebesleben zu retten, zu gestalten und anzuleiten, den Psychologen übergeben. Die Vertreter dieser Zunft konnten ihre Klienten zwar mit durchaus bemerkenswertem Erfolg davon überzeugen, dass ihre sprachlichen und emotionalen Techniken ihnen womöglich ein besseres Leben ermöglichen. Doch Eva Illouz hat ihre Zweifel: „Für das aber, was unser Liebesleben kollektiv plagt, haben sie wenig bis gar kein Verständnis gezeigt.“ Was trotz aller psychologischer Beratung, Workshops und Selbsthilfebüchern vorherrscht, ist eine tiefe, bohrende Ungewissheit über das Gefühlsleben. Viele Menschen haben Probleme damit, ihre eigenen…

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Verliebtheit ist oft mit Enttäuschungen verbunden

Verliebtheit und der Wunsch nach der ganz großen Liebe haben nicht nur in der Pubertät viel mit Projektion zu tun. Andreas Salcher erklärt: „Eigene Sehnsüchte, aber auch Ängste spielen dabei oft eine größere Rolle als das Objekt unserer Verliebtheit. Das zu erkennen, fällt uns in diesem Alter noch schwer, manche benötigen dafür einige tiefgehende Enttäuschungen, andere schaffen es nie.“ Stimmt das idealisierte Bild vom anderen nicht mit der Realität überein, weil dies gar nicht möglich ist, kommt es zwangsläufig zu Enttäuschungen. Der andere verhält sich nicht so, wie er das…

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Die Liebe ist ein Urphänomen

Es gibt heutzutage ein krank machendes Verhalten, gegen das schon Viktor Frankl mit großer Leidenschaft zu Felde zog, ein Verhalten, dass nach wie vor eine wesentliche Ursache für das Entstehen existentieller Frustration ist. Gemeint ist der Mangel an Hingabe, an Liebe: zu Menschen, zu Aufgaben, zum Leben. Liebe nannte er die „personale Seinsweise“ des Menschen. Was heißt das? Uwe Böschemeyer erläutert: „ Die Liebe ist ein spezifisch menschlicher, der wichtigste, der einzig normative Wert. Mag er noch so verkapselt, verschüttet, verdrängt sein. Er bleibt eine reale Möglichkeit eines jeden Menschen.…

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