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Matthias Horx stellt das Love Lab vor

Das produktivste Liebeslabor ist nur ein karger Raum in einem Büroblock in Seattle, Nordamerika. Es handelt sich dabei um das „Love Lab“ des Relationship Research Institute, in dem John Gottman und seine Frau Julie Schwartz-Gottman, die berühmtesten Paartherapeuten Amerikas, viele Jahre die psychologischen Gesetze von Liebe und Ehe studiert haben. Was wäre, wenn man eine verlässliche Voraussage über die Zukunft seiner Beziehung oder Ehe bekommen könnte? Alles, was dazu nötig ist, ist ein 15-münigiges Gespräch zwischen Mann und Frau im Love Lab. Die Themenauswahl soll sich entlang von Problem- oder Wunschbereichen des Paares bewegen. Matthias Horx erläutert: „Danach sich das Gottman-Team die Video- und Tonaufzeichnungen des Gesprächs auf einer Monitorwand an. Und analysiert Sekunde für Sekunde die emotionalen Übertragungsmuster.“ Matthias Horx ist der profilierteste Zukunftsdenker im deutschsprachigen Raum.

Fatal für die Zukunft einer Liebe sind die „vier apokalyptischen Reiter“

Während des Gesprächs werden auch die physiologischen Reaktionen durch Sensoren gemessen: Manchmal wirken die Partner ganz ruhig, aber ihr Pulsschlag schließt plötzlich nach oben und sie beginnen zu schwitzen – als würden sie sich in einem Kampf mit einem wilden Tier befinden. Besonders fatal für die Zukunft einer Liebe sind dabei die „vier apokalyptischen Reiter“: Der erste heißt „Kritik“: Dabei handelt es sich um ständige Negativbewertungen der Handlungsweisen des Partners, ohne Verständnis für die Hintergründe.

Der zweite apokalyptische Reiter heißt „Abwehr“: Sie ist eine passiv-aggressive Verhaltensweise in Form von matter Empörung verbunden mit ständiger Unschuldsbekundung – Nichtübernahme der eigenen Verantwortung – „Ich kann doch nichts dafür, wenn du dauernd …“ Der dritte apokalyptische Reiter nennt sich „Blockade“: Dabei zieht sich der Partner emotional zurück, sagt wenig, bleibt passiv, aber mit deutlichen Untertönen von Gereiztheit, Kälte und Ignoranz. Die „Verachtung“ ist der Vierte im Bunde der apokalyptischen Reiter.

Verachtung ist das Todesurteil für die Liebe

Matthias Horx erklärt: „Der tödlichste der apokalyptischen Reiter besteht in einer generellen Abwertung des Partners aus einer Position der Überlegenheit heraus. Symptom ist das typische Augenrollen: Wer seinen Partner verachtet, dreht die Augäpfel gen Himmel und hebt dabei die Augenbrauen an. Der innere Text dazu lautet: Sei wird es nie lernen! Er wird es nie verstehen! Sie ist unfähig zu … Er ist einfach nur…“. Wenn die Auswertung des Gesprächs hohe Punktzahlen für „Verachtung“ ergibt, ist dies fast immer ein Todesurteil für die Liebe.

Es gibt viele Gründe, warum Beziehungen scheitern. Matthias Horx hat eine kleine Auswahl davon zusammengestellt: Ungleiche Bedürfnisse. Den Partner zu viel interpretieren zu wollen. Eine dominante Struktur, bei der einer der Partner deutlich stärker ist als der andere. Mangelnde Wandlungsfähigkeit in Verhaltensmustern des einzelnen Partners. Mangel an Bewusstsein über das Wesen der Beziehung. Den Anspruch an den Partner, sich zu verändern, und ihn nicht zu akzeptieren, wie er ist. Quelle: „Future Love“ von Matthias Horx

Von Hans Klumbies

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