Sigmund Freud hegt ein Unbehagen an der Kultur
Das Alterswerk von Sigmund Freud kann fast durchgehend als eine Art Kulturkritik aufgefasst werden. Deutlich zeigt sie sich beispielsweise in seinem Buch „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ aus dem Jahre 1921. Sigmund Freud will darin begreiflich machen, wie der Mensch sein Wesen innerhalb einer Massenversammlung verwandelt. Zur Veranschaulichung wählt er die beiden organisierten Massen der Kirche und des Heeres. In beiden Fällen geht er von einer libidinösen Bindung der Massenmitglieder an ihren Führer aus. Die Ich-Ideale werden dabei durch den Führer als kollektives Ich-Ideal ersetzt.
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