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Das langsame Sterben der Sängerin Amy Winehouse

Amy Winehouse litt an Drogen- und Alkoholsucht und wurde zudem von Depressionen gequält. Typisch für Borderline-Erkrankte ist laut Borwin Bandelow auch ein Gefühl der Leere und des Unwohlseins. Er erklärt: „Die Patienten versuchen mit einem Verhalten dagegen anzugehen, das wir „Sensation-seeking Behaviour“ nennen: Man macht riskante Dinge, fährt zum Beispiel sehr schnell Auto oder Motorrad.“ Die Betroffen wollen damit ihre innere Leere bekämpfen. Borderline-Patienten konsumieren häufig alle Drogen durcheinander, einschließlich Alkohol und Nikotin.

Der Bühnenauftritt wirkt wie eine Droge

Borwin Bandelow erklärt, dass man früher vor allem sexuellen Missbrauch in der Kindheit für Borderline verantwortlich gemacht hat. Heute weiß man dagegen, dass der Erbfaktor fast 70 Prozent beträgt. Er sagt: „Meine Theorie ist außerdem, dass bei diesen Patienten ein Mangel an Endorphinen vorliegt, der Volksmund nennt sie Glückshormone.“ Amy Winehouse ist schon im Alter von 14 Jahren von der Schule geflogen, weil sie aufsässig war und keine Kritik vertragen konnte. In der nächsten Schule gab es wieder Ärger. Schon früh nahm sie Drogen.

Borwin Bandelow sagt: „Bei sehr vielen der früh verstorbenen Stars findet man Symptome einer Borderline-Störung in der Jugend, lange bevor sie berühmt wurden.“ Bei den Borderlinern lässt sich laut Borwin Bandelow ein weiteres Symptom beobachten, nämlich ein ausgeprägter Narzissmus, also extremer Ehrgeiz und Geltungsdrang.

Gemäß der biochemischen Theorie zielt alles Handeln eines Betroffenen wie Amy Winehouse darauf hin, dass der Körper Endorphine ausschüttet. Deshalb ist für viele Performance-Künstler der Auftritt auf der Bühne der absolute Kick. Borwin Bandelow sagt: „Wenn du dort obern von hunderttausend Menschen beklatscht und gefeiert wirst, dann ist das, als ob du einen Schuss von irgendeiner Droge direkt in die Vene kriegst, ganz direkt.“

Von Hans Klumbies

 

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