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Gelotophobie entsteht aus einem Schamgefühl heraus

Es gibt Menschen, für die jedes noch so harmlose Lachen zur Qual wird. Man bezeichnet sie als Gelotophobiker. Geprägt hat den Begriff der Gelotophobie der Tuttlinger Psychologe im Jahr 1995. Abgeleitet hat er das Wort vom griechischen gelos, Lachen, und phobia, Angst. Bei der Behandlung von Angstpatienten aller Art bemerkte er eines Tages, dass bei vielen Patienten, die Angst lächerlich zu wirken, eine große Rolle spielte. Michael Titze erläutert: „Jeder Dritte meiner Patienten sprach unentwegt von seiner Wirkung nach außen und von seinem Image.“ Er stellte fest, dass der Angst der Betroffenen stets Erlebnisse vorausgingen, die eine traumatische Wirkung auf sie ausübten.

Michael Titze definiert die Gelotophobie

Die Traumata der Gelotophobiker stammen häufig aus der Kindheit oder Jugend. Die Betroffenen stammen oft aus einem Umfeld, in denen die Familien mit dem Nachwuchs nach außen hin glänzen wollen. Wenn die Kinder den Erwartungen der Eltern nicht entsprechen, werden sie mit Liebesentzug bestraft.

Michael Titze sagt: „Die Anforderung an den Einzelnen, besonders schön oder erfolgreich zu sein, kann ihn leicht überfordern. Die Folgen sind oft Fett- oder Magersucht beziehungsweise Gelotophobie. Michael Titze betont allerdings auch, dass nicht jede Art von Scham und nicht jede Angst vor dem Ausgelachtwerden krankhaft sind. Zur Krankheit wird sie erst, wenn der Mensch von der Angst überwältigt wird und sein gesamtes Handeln danach ausrichtet.

Von Hans Klumbies

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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