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Emotionen unterscheiden sich von Gefühlen

Eine eindeutige Definition für eine Emotion oder ein Gefühl gibt es laut Ina Schmidt nicht. Einigen können sich Denker und Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen auf eine begriffliche Abgrenzung zwischen Emotionen und Gefühlen. Ina Schmidt erläutert: „Emotionen werden in diesem Sinn verstanden als die unmittelbaren und körperlich spürbaren Reaktionen auf eine bestimmte Situation – Trauer, Angst, Freude –, während Gefühle eher eine grundsätzliche Form des Empfindens bezeichnen, eine Art Hintergrundgefühl.“ Gefühle beschreiben in dieser Unterscheidung eher lang anhaltende sinnlich erlebbare Zustände, wie Liebe, Vertrauen oder Heimweh, die nicht direkt als Reaktion…

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Gedanken und Gefühle bilden eine Einheit

Laut Reinhard K. Sprenger gibt es keinen Unterschied zwischen rationalem Erkennen und emotionalen Erfühlen. Es sind zwei Seiten einer Medaille. Deshalb kann ein Mensch seine Gefühle in Konflikten durchaus beeinflussen, indem er seine Gedanken ändert. Reinhard K. Sprenger erläutert: „Nur das Zusammenspiel von Gedanken und Gefühlen gibt Ihnen die Möglichkeit, sich in einer wandelnden Umwelt selbst als Einheit zu erleben.“ Studien haben vielfach nachgewiesen, dass die Dominanz der Gefühle im Konfliktfall zu einer gefährlichen Über-Vereinfachung des Konfliktgegenstandes führt. Man „erspart“ sich gleichsam die komplexen Zusammenhänge, kocht die Suppe auf einen…

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Die eigenen Meinungen können heilig werden

Die meisten Menschen sind daran gewöhnt, sich mittels ihrer Überzeugungen, Ideen und Ideologien zu definieren. Adam Grant warnt: „Das kann zum Problem werden, wenn es uns davon abhält, unsere Meinungen zu ändern, während die Welt sich ändert und Wissen sich weiterentwickelt.“ Die eigenen Meinungen können dabei so heilig werden, dass man allein schon den Gedanken ablehnt, im Irrtum zu sein. Das totalitäre Ego macht sich sofort daran, Gegenargumente auszuschalten, Gegenbeweise zu unterdrücken und Lernen unmöglich zu machen. Wer man ist, sollte sich daran orientieren, was man wertschätzt, und nicht daran,…

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Grausamkeit ist die Vernichtung eines Menschen

Wolfgang Müller-Funk stellt fest: „Grausamkeit bedeutet innerhalb des Phänomenenkomplexes von Gewalt und Aggression nicht einfach eine nur quantitative Steigerung der Leidzufügung. Sondern sie ist womöglich die ultima ratio der Macht- und Gewaltausübung, in der die Auslöschung als Drohung inszeniert wird, um die Anderen gefügig zu machen oder ein Schauspiel in Gang zu setzen, das einen als Zuschauer an der Todesangst der Anderen teilhaben lässt.“ Grausamkeit ist die Vernichtung eines Gegenübers vor dessen/deren physischer Zurichtung, die aus ihm/ihr ein totes Ding macht, über das der Grausame absolute Verfügungsgewalt hat. Es sind…

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Narzissten begeben sich selten in Therapie

Narzisstische Menschen können keine Schwächen an sich wahrnehmen. In Behandlung begeben werden sich also die wenigsten, da es an Krankheitseinsicht mangelt. Und wenn sie es doch tun, dann meist auf äußeren Druck hin. Turid Müller weiß: „Viele werden die Therapie aber schnellstens wieder verlassen. Denn behandlungsbedürftig zu sein, stellt natürlich eine Bedrohung für den Selbstwert dar.“ Die klassische Abwehr ist eine Verbündung mit der behandelnden Person oder deren Abwertung: „Der Grünschnabel hat keine Ahnung!“ In vulnerablen Phasen oder narzisstischen Krisen gibt es unter Umständen genug Leidensdruck, um sich Hilfe zu…

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Rechtspopulisten sind unterkühlte Männer

Für Rechtspopulisten ist autoritäre Männlichkeit die Lösung für alles, wovon sie sich bedroht fühlen. Tobias Haberl kennt diese vermeintlichen Bedrohungen: „Muslimische Flüchtlinge, gierige Techkonzerne, lästige Gendersternchen, tätowierte Frauen mit Nasenring, nervige Veganer, aufmüpfige Klimaaktivisten und das permanente Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren.“ Manchmal können sie an gar nichts anderes mehr denken, wie man nicht mehr von einem Gemälde wegschauen kann, das leicht schief an der Wand hängt. Weil sie die Gegenwart als „ver-rückt“ empfinden, nehmen sie Zuflucht bei verklärten Erinnerungen an die Vergangenheit, von denen sie sich…

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Opfer erhalten soziale Wertschätzung

Wer sich glaubwürdig als Opfer gesellschaftlicher Unterdrückung zu repräsentieren vermag, darf mit besonderer sozialer Wertschätzung rechnen. Alexander Somek erläutert: „Ein Opfer verdient Aufmerksamkeit, Zuwendung und vielleicht sogar Unterstützung. Immerhin gehört es zum Opfersein, gelitten zu haben.“ Einem Opfer gebührt Kompensation oder wenigstens deren spiritueller Ersatz, die „Heilung“. Nicht zuletzt wegen der Leidzuschreibung begegnet man Opfern mit der Vermutung, sie hätten mit Widrigkeiten zu ringen oder mit ihnen einmal zu kämpfen gehabt. Ihre Widerstandskraft mag Bewunderung hervorrufen. Eine Person, die Opfer gewesen ist und es dennoch geschafft hat, als etwas zu…

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Kontrollverlust prägt eine Angststörung

Betroffene einer generalisierten Angststörung erleben tagtäglich unterschiedliche Ängste vor den verschiedensten Dingen. Immer neue Szenarien spielen sich in ihrer Vorstellung ab. Heinz-Peter Röhr erläutert: „Das typische Merkmal ist der Kontrollverlust, ebenso, dass Betroffene ihre Sorgen und Ängste verteidigen und auch hier eine Erklärung dafür anbieten, warum sie so sein müssen und warum sie im Recht sind. Da der psychische Apparat unter ständiger Hochspannung arbeitet, sind zahlreiche körperliche Beschwerden typische Begleiter. Dazu zählen innere Unruhe, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Zittern, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen, Schwindel, Benommenheit et cetera. Betroffene klagen häufig über Schmerzen, für…

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Von Gerechtigkeit gab es lange Zeit keine Spur

Seit Jahrmillionen entwickelt sich das Leben auf der Erde und Helga Kernstock-Redl wagt zu behaupten: „Von Gerechtigkeit oder ihr dienenden Gesetzen gab es in all dieser langen Zeit keine Spur. Nie wurden die Guten belohnt und die Bösen bestraft.“ Strafen gab es nur unter dem Aspekt des Lernens und der unmittelbaren Herstellung von Sicherheit. Wenn ein Lebewesen bedroht wird und es sich stark genug fühlt, verteidigt es sich. Das angreifende Tier erkennt: keine leichte Beute. Vielleicht lernt es aufgrund der strafenden Reaktion sogar, dass hier Gefahr droht und vermeidet einen…

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Dem Blöden fehlt der Sinn für das Urteil

Thomas von Aquin beispielsweise beschäftigte sich der Frage, ob Dummheit das Gegenstück der Weisheit sei und leitete den Begriff von der Stumpfheit ab, einer Gefühllosigkeit des Herzens, Stumpfheit der Sinne und Stumpfheit im Urteil. Heidi Kastner ergänzt: „Diese unterschied er von der Blödheit, die den völligen Mangel an geistiger Aufnahmefähigkeit bezeichnet und wie die Geisteskrankheit einen natürlichen Mangel darstellt.“ Laut Thomas von Aquin fehlt dem Blöden der Sinn für das Urteil; der Tor hat ihn zwar, aber abgestumpft. Robert Musil stellte fast sechzig Jahre vor Daniel Goleman fest, dass die…

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