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Kinder sind sehr feinfühlig

Kinder sind wesentlich aufmerksamer und feinfühliger, als die meisten Erwachsenen es für möglich halten. Sie können sehr genau spüren, was Mama und Papa von ihnen wünschen, erhoffen und erwarten, wie sie also „sein sollen“. Gerald Hüther weiß: „Und wenn das mit ihren eigenen Bedürfnissen nicht gut in Einklang zu bringen ist kommt es im Gehirn, vor allem im Frontalhirn, wo die eigenen Erwartungen mit den konkreten Wahrnehmungen abgeglichen werden, zu einer gewissen Unruhe.“ „Arousal“ nennen die Neurobiologen diesen Zustand, in dem viele Nervenzellen gleichzeitig zu feuern beginnen und die bisher…

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Der Konflikt hat viele Gesichter

Konflikt entsteht dadurch, dass die Welt nicht so ist, wie sie sein sollte. Reinhard K. Sprenger stellt fest: „Was ist, ist offenbar ungenügend, verfehlt, ein Schadensgebiet. Auch die Menschen: irgendwie defizitär. Sie sind ja bunt und friedlich – wenn man nichts von ihnen will!“ Sobald man etwas von ihnen will, wir ihr Anderssein zum Problem. Dann prallt das Wollen des einen auf das Sosein des anderen – und wird zu dessen Sollen. Die Botschaft: „So wie du bist, bist du nicht in Ordnung.“ Die Gestaltgeste des Konflikts ist also das…

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Die Vergangenheit dient dem Selbstbild

Die Vergangenheit wird am häufigsten zur Selbstdarstellung gebraucht. Valentin Groebner erklärt: „Wer sich auf diese Weise mit der Vergangenheit beschäftigt, möchte, dass sie von ihm selbst handelt, ganz persönlich. Das Bild, das in diesem Spiegel erscheint, ist faszinierend: Es verspricht, dass man sich durch eine neu installierte Ich-Geschichte aus der Vergangenheit selbst verändern könnte und irgendwie verbessern.“ Nahgeschichte ist unübersichtlich. Geschichte als Wissenschaft und die Beschäftigung mit dem Alltäglichen und Flüchtigen – real, aber schnell vergänglich – kriegt man nicht sauber getrennt. Aber genau diese Vermischungen interessieren Valentin Groebner. Andere…

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Keine Kritik ist auch keine Lösung

Viele Kinder erfahren heutzutage selten oder kaum Kritik. Deshalb kann deutliche Kritik für sie später völlig unverständlich sein, weil sie sich an eigenes Fehlverhalten überhaupt nicht als solches erinnern. Rüdiger Maas fügt hinzu: „Es wurde gelöscht, was nicht positiv war. Schuld sind die anderen, ich selbst mache meistens alles richtig.“ Man nennt die Selbstbezüglichkeit in der Psychologie auch Ich-Syntonie. Sie bezeichnet den Zustand, wenn eine Person ihre Gedanken, Impulse oder Gemütserregungen zu ihrer Person erlebt. Würden diese als fremd oder störend wahrgenommen, spricht man von Ich-Dystonie. Bei einer Ich-Dystonie tritt…

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Ein Intelligenztest misst die Intelligenz

Anschauen allein reicht in der Regel nicht aus, um ein seriöses Urteil über die Intelligenz eines Menschen abgeben zu können. Was nicht heißt, dass man nicht gelegentlich versucht ist, genau das zu tun. Jakob Pietschnig weiß: „Für die Erfassung von Intelligenz braucht es mehr als ein einzelnes Ereignis. Ideal wäre eine Auswahl von vielen verschiedenen relevanten Verhaltensweisen von ein und derselben Person, um ihren Grad an Intelligenz feststellen zu können.“ Das ist natürlich aufwendig und in den meisten Fällen praktisch unmöglich. Man kann einzelnen Personen nicht monatelang folgen. Weitaus realistischer…

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Auch Gefühle können sich täuschen

Manchmal prüfen Menschen ein konkretes Schuldgefühl und erkennen es als unbegründet. Es könnte nun sofort verschwinden – das tut es aber nicht immer. Helga Kernstock-Redl weiß: „Sobald Sie beginnen, ein offensichtlich unberechtigtes Gefühl zu erforschen, ist Überraschung fast garantiert.“ Auch ein unberechtigtes Gefühl, das betont Helga Kernstock-Redl nochmals, hat im Prinzip eine gute Absicht und verständliche Ursachen. Es ist jedoch ein weit verbreiteter Irrtum, dass Gefühle sich nicht täuschen und man daher immer unreflektiert „auf den Bauch“ oder „sein Herz hören“ soll, kann oder darf. Doch trotzdem wollen sie vermutlich…

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Traumata sind sehr weit verbreitet

Ein Trauma ist ein Ereignis, das die eigene Fähigkeit, es zu bewältigen, übersteigt und bei dem man niemanden hat, der einen beschützt. Kinder sind ständig überfordert, aber dann heben ihre Eltern sie hoch, trösten sie kümmern sich. Bessel van der Kolk warnt: „Wenn man jedoch allein ist und ein tiefes Gefühl des Schreckens und der Hilflosigkeit erlebt, besteht die Gefahr, dass man darin stecken bleibt.“ Wenn so ein Trauma das zentrale Nervensystem überwältigt, dann wird es zur endlosen Episode. Dann reagiert der Betroffene körperlich und mit seinem hormonalen Stresssystem weiter…

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Gewaltakte führen zu Traumatisierungen

Die unverhohlenste Form einer Traumatisierung sind auf den Körper eines Opfers massiv einwirkende oder in ihn eindringende Gewalthandlungen. Joachim Bauer erläutert: „Im Moment des Gewaltakts erkennt das Selbst des Opfers seine Machtlosigkeit und gibt auf.“ Wenn Überwältigungen längere Zeit anhalten, kann es vorkommen, dass die Opfer mit den Tätern ein Bündnis eingehen, ein als Stockholm-Syndrom bezeichneter Vorgang, der zunächst paradox erscheint. Die Erklärung für dieses Syndrom ist, dass die Täter mit kriminellen Teilen ihres Selbst-Systems, welche das Kommando über die Ausführung der Tat haben, in das Selbst-System des Opfers eindringen…

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Verdeckten Narzissmus kann man verstehen

Mangelnde Information ist einer der wesentlichen Gründe dafür, warum so viele Menschen in krank machenden Bindungen ausharren. Turid Müller erklärt: „Das Erlebte verstehen und benennen zu können ist ein wesentlicher Schritt der Heilung. Er gibt uns die Klarheit und Entschlusskraft zurück, die wir durch den geistigen Nebel des toxischen Miteianders eingebüßt haben.“ Das Wort Narzissmus ist mit zahlreichen Missverständnissen verbunden. Ein Teil der Unklarheit beruht darauf, dass es nicht nur pathologischen Narzissmus gibt, sondern auch gesunden, den alle Menschen besitzen. Und das ist auch gut so: Wer sogar bei Rückschlägen…

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Kleine Schritte haben großer Wirkung

Weniger Stress, gesünder essen, mehr Sport – viele Menschen tragen gute Vorsätze mit sich herum, und das nicht nur zu Silvester. Die Kurse für mehr Gesundheit und Gelassenheit sind gut gebucht. Carola Kleinschmidt weiß: „Doch zur Wahrheit gehört auch: Meist wird von all dem Gelernten wenig bis nichts in die Tat umgesetzt.“ Im Alltag verpufft der Wille zur Veränderung schnell. Es bleibt beim Wunsch: „Ich müsste eigentlich mal…“. Studien belegen, dass es auch im Job schwerfällt, Neues umzusetzen: „Nur 10 bis 30 Prozent dessen, was die Leute in einem Training…

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