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Ein Drittel der Eltern ist überfordert

Die heutige Schülergeneration wird teilweise von ihren Eltern vernachlässigt. So argumentiert auch der Sozialforscher und Leiter der Shell-Jugendstudie Klaus Hurrelmann. Er ist der Meinung, dass die Gesellschaft den Eltern heute die absolute Schlüsselrolle bei der Erziehung zubilligt. Das beruht im Vertrauen darauf, dass sie alles richtig machen. Das funktioniert aber nur bei einem Drittel der Eltern. Andreas Salcher nennt die Gründe: „Nur diese haben die notwendige erzieherische Kompetenz und Bildung sowie auch die wirtschaftliche Basis.“ Ein weiteres Drittel kämpft sich irgendwie durch. Und dann gibt es das untere Drittel. Klaus…

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Kinder sollten sich selbst erziehen

Das Erziehungsideal von Anne Franks Vater Otto lautete, dass Kinder sich am besten selbst erziehen sollten. Er hat das mündige Kind in Anne entdeckt und gefördert. Er hat sie zu etwas gemacht, das auch bei der zehnten Lektüre ihres Tagebuchs begeistert, erschüttert und verstört. Ulf Poschardt stellt fest: „Mehr Mündigkeit ist schwer vorstellbar.“ Und das unter Umständen, in denen jede Form der pathologischen Unmündigkeit nachvollziehbar gewesen wäre. Ähnlich beeindruckend entwickelte der Mediziner und Pädagoge Janusz Korczak eine Utopie der Mündigkeit für eine Erziehung der Zukunft. Auch er entwickelte sie unter…

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Das Entwicklungsziel bei einem Kind ist die Selbstkontrolle

Ohne ein eigenes Selbst kann es keine Selbstkontrolle und damit auch keine Selbststeuerung geben. Voraussetzung für die Selbstkontrolle ist die Fähigkeit, Regeln zu begreifen, diese zu beachten und vor allem bei Bedarf eigene Impulse zu hemmen. Joachim Bauer betont: „Eltern, Erzieherinnen und Lehrkräften stellt sich ab dem dritten Lebensjahr die Aufgabe, das Kind bei der Erkundung der Welt zu ermutigen. Sie müssen es bei der Entwicklung seiner Fähigkeiten zu planvollem Vorgehen anzuleiten, sein Sozialverhalten lenken und ihm deutlich machen, was richtig und was falsch ist.“ Bei diesem Prozess wird nicht…

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Eltern können Weisheit bei ihren Kindern fördern

Ein ganz wichtiger Faktor für die Entwicklung von Weisheit ist laut Judith Glück der Einfluss durch andere Menschen. Sie meint hier in erster Linie Mentoren. Das sind weise Menschen, an denen man sich orientieren und von denen man lernen kann. Judith Glück ist davon überzeugt, dass man aus der Bekanntschaft mit solchen Menschen ungeheuer viel lernen kann. Aber auch die „ganz normalen“ Menschen im persönlichen Umfeld können Quellen von Weisheit sein. Wenn sie einem die Möglichkeit geben, sich mit ihrem Erleben zu beschäftigen und auseinanderzusetzen. Manchmal wird Judith Glück gefragt,…

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Gewalt gegen Kinder ist ganz normal

Weniger Gewalt, mehr Vielfalt, mehr Nähe und Vertrauen. So könnte man den Trend in der Kindererziehung in den letzten zwei bis drei Generationen zusammenfassen. Herbert Renz-Polster erläutert: „Er spiegelt sich regelmäßig in Befragungen und Erziehungszielen der Eltern wieder. Und doch gibt es noch eindeutig zu viel Erziehungsnot, um in Jubelarien auszubrechen.“ Ein Sechstel der deutschen Kinder wächst in Armut und Unsicherheit auf. Über ein Drittel erlebt schwere soziale Krisen, wie etwa die Scheidung der Eltern. Nicht einmal dreißig Prozent der deutschen Kinder wachsen ohne Gewaltanwendung im Elternhaus auf. Nach wie…

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Die Gene bestimmen nicht das Wesen des Menschen

Was sich in der sozialen Umwelt ereignet, steuert die Aktivität der Gene eines Menschen, beeinflusst die Biologie seines Körpers und ist an der Konstruktion seines Gehirns beteiligt. Diese Erkenntnis dringt erst langsam durch. Die Vorstellung, das Wesen des Menschen sei durch seine genetische Ausstattung vorprogrammiert, ist laut Joachim Bauer überholt. Dennoch erfreut sie sich in einigen evolutions- und soziobiologischen Kreisen nach wie vor großer Beliebtheit. Die Vorstellung, Gene hätten bereits bei der Zeugung eines Kindes den Plan, was aus einem Menschen einmal wird, ist für Joachim Bauer abwegig. Sie widerspricht…

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Begeisterung beim Lernen schlägt alles

Kinder lernen, weil sie neugierig sind. Allerdings macht das Lernen von Formeln oder Vokabeln selten Spaß. Dabei wird Spaß mit Freude verwechselt. Andreas Salcher weiß: „Anstrengung beim Erlernen einer neuen Fähigkeit ist eine ganz wesentliche Voraussetzung dafür, um bei deren Ausübung Freude empfinden zu können. Diese Freude ist wiederum Antriebsfeder, um die nächste Stufe der Kompetenz zu erklimmen.“ Sonst würde fast niemand die von ständigen Fehlern gekennzeichneten Anfangsphasen beim Erlernen von Tennis, Skifahren oder einer Fremdsprache überwinden. Wer beim Radfahren unsicher wackelt, wird nicht auf den Tretroller zurückgesetzt. Sondern man…

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Buben haben die meisten Lernprobleme

Fast 80 Prozent der Kinder mit akuten Lernproblemen in Österreich sind Jungen. Zwei Drittel der Klienten von Kinder- und Jugendpsychiatern sind Buben. Andreas Salcher ergänzt: „Der Anteil der Buben, die von Sonderschulpädagogen betreut werden, ist deutlich höher als jener von Mädchen. Von der Hyperativitätsstörung ADHS sind 9,2 Prozent der Buben und nur 2,9 Prozent der Mädchen betroffen.“ Jungen bleiben auch doppelt so oft sitzen wie Mädchen. Besonders beim Leseverständnis hinken Buben in der Volksschule den Mädchen deutlich nach. Beim Schönschreiben fällt dieses Manko noch deutlicher auf. Wenn die Volksschullehrerin einen…

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Das Ungeborene spürt die Emotionen der Mutter

Bereits während der Schwangerschaft beginnt für das Kind im Mutterleib die emotionale Schule des Lebens. Das Ungeborene fühlt, ob die Mutter Glück und Zufriedenheit oder aber Ärger empfindet. Es spürt, ob es gewollt ist oder nicht, ob die Mutter unter emotionaler Belastung steht oder ob sie sich auf das Kind freut. Klaus Biedermann ergänzt: „Es weiß, ob es auf dieser Welt willkommen ist. Die Ängste der Mutter fühlt es ebenso wie ihre Hoffnungen. Da es eine Einheit mit seiner Mutter bildet, werden ihre Gefühle zu seinen eigenen. Dieser Umstand ist…

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Gelingende Autonomie bedeutet Lebensglück

Joachim Bauer weiß: „Gelingende Autonomie bedeutet Lebensglück.“ Es gibt Eltern oder Mentoren, die ihren Nachwuchs nicht „freilassen“, wenn die Zeit gekommen ist. Sie bezahlen die erzwungene Unselbstständigkeit ihres Kindes entweder damit, dass das Kind depressiv erkrankt, oder sie ernten Aggression. Der mutige Versuch, Autonomie zu entwickeln, ist für viele junge Menschen mit Mühsal, Schuldgefühlen, schweren Konflikten und weiteren leid- und qualvollen Erfahrungen verbunden. Der Grund ist das Fehlen einer oder mehrerer Voraussetzungen. Eine der klassischen Sagen des Altertums beschreibt einen tragischen Fall. Dabei war es einem Vater nicht möglich, bei…

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