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Alleinsein und Einsamkeit unterscheiden sich

Alleinsein und Einsamkeit sind zwei Gefühle, die man leicht verwechseln kann. Andreas Salcher erläutert: „Ein Mensch ist allein, wenn kein anderer um ihn herum ist. Ein Mensch ist einsam, wenn er die Anwesenheit anderer Menschen schmerzlich vermisst.“ Viele, die ständig beruflich und in der Familie unter Menschen sind, sehen sich sogar nach mehr Zeit für sich selbst. Nach Einsamkeit sehnt sich niemand. Im Laufe jedes Lebens gibt es unabhängig vom Lebensalter Augenblicke einer tief empfundenen Einsamkeit. Es geht um einen subjektiv empfundenen Mangel an sozialen Kontakten oder die Sehnsucht nach…

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Gute Beziehungen prägen das Wohlergehen

Der Raum, in dem eine Handlung ihre Auswirkungen zeigt, ist die Gemeinschaft. Hans-Otto Thomashoff erläutert: „Das Gemeininteresse ist wichtiger als das des Individuums, womit der Schwerpunkt des Lebens stärker beim Oxytocin liegt als bei uns. Damit wird der entscheidenden Bedeutung, die Beziehungen auf unser Wohlergehen haben, Rechnung getragen.“ Der Preis für die geringere Wertschätzung der Leistungen des Geistes ist allerdings eine Begrenzung des kreativen Potenzials, weil das individuelle, freie geistige Schöpfertum eben nachrangigen Wert besitzt. Beide Denkschulen, die des Westens und die des Ostens, funktionieren offenkundig gut zum Überleben. Auch…

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Schuldgefühle sind oftmals irrational

Eine Komplikation erschwert den Umgang mit irrationalen Schuldgefühlen. Es sind die sogenannten Gefühlsvermischungen. Helga Kernstock-Redl erläutert: „Schuldgefühle treten häufig zeitgleich mit Angst vor Strafe und sozialer Ausgrenzung auf, sie vermischen sich außerdem mit Scham, Mitgefühl, Zorn oder Trauer.“ Manchmal überdeckt das eine das andere oder drängt es weg. Alles gemeinsam bildet ein belastendes, verwirrendes Durcheinander. Wenn man auf „Gefühlsknäuel“ trifft, ist es am besten, sie zu entwirren und die einzelnen Fäden voneinander zu trennen. Dabei kann es sehr klärend sein, die einzelnen Bestandteile in Worte zu fassen. Denn jeder einzelne…

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Die Moral ist in den Gefühlen verankert

David Hume beginnt ab 1743 mit der Abfassung seines dreiteiligen Werks „Ein Traktat über die menschliche Natur“. Svenja Flaßpöhler erklärt: „Grundlegend für diese Schrift ist Humes strenger Empirismus, dem zufolge nichts – und also auch nicht die Moral – ohne sinnliche Basis, ohne Erfahrung existiert.“ Mit anderen Worten: Die Moral muss in der Natur eines Menschen, in seinen Gefühlen verankert sein. In seinem Traktat stellt sich David Hume die Aufgabe, diese Verwurzelung zu verstehen: „Wie kommt es, dass wir mit anderen Menschen mitfühlen?“ Das geschieht zunächst einmal ganz einfach deshalb,…

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Auch Gefühle können sich täuschen

Manchmal prüfen Menschen ein konkretes Schuldgefühl und erkennen es als unbegründet. Es könnte nun sofort verschwinden – das tut es aber nicht immer. Helga Kernstock-Redl weiß: „Sobald Sie beginnen, ein offensichtlich unberechtigtes Gefühl zu erforschen, ist Überraschung fast garantiert.“ Auch ein unberechtigtes Gefühl, das betont Helga Kernstock-Redl nochmals, hat im Prinzip eine gute Absicht und verständliche Ursachen. Es ist jedoch ein weit verbreiteter Irrtum, dass Gefühle sich nicht täuschen und man daher immer unreflektiert „auf den Bauch“ oder „sein Herz hören“ soll, kann oder darf. Doch trotzdem wollen sie vermutlich…

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Bequemlichkeit stört die Selbstfindung

„Wer bin ich? Was ist mir wirklich wichtig?“ Das fragt sich jeder Mensch irgendwann einmal. Eine gute Antwort verlangt Mut, Achtsamkeit und auch ein Stück weit Selbstreflexion. Doris Iding schreibt: „Nie zuvor konnten Menschen ihren Lebensweg freier wählen als in der heutigen Zeit. Gleichzeitig sind viele mit der großen Auswahl an Optionen überfordert.“ Das Überangebot an Möglichkeiten, ein Leben zu führen, das den eigenen Bedürfnissen, Talenten und Wünschen entspricht, fordert das Individuum umso mehr dazu auf herauszufinden, ob das, was angeboten wird, wirklich mit dem eigenen Wesen und Werten vereinbar…

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Viele Menschen flüchten vor der Freiheit

Erich Fromm bezieht sich in seinem 1942 erschienenen Werk „Die Furcht vor der Freiheit“ zwar explizit auf totalitäre Gesellschaften und auf die Art und Weise, wie diese sich einer tief verwurzelten menschlichen Sehnsucht danach bedienen, der Freiheit der modernen Welt zu entfliehen und in den Mutterschoß zurückzukehren. Doch Erich Fromm erkennt durchaus an, dass kapitalistische Demokratien ebenfalls eine, wenn auch andere Form der Flucht vor der Freiheit bieten. Stuart Jeffries fügt hinzu: „In seinem 1955 veröffentlichten Buch „Wege aus einer kranken Gesellschaft“ führt er aus, dass der Frühkapitalismus eine hortende…

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Die positive Psychologie erlebt einen Boom

Der Soziologe Andreas Reckwitz steht auf der Seite der Evolution. Svenja Flaßpöhler erläutert: „So begrüßt er ausdrücklich die zunehmende Sensibilisierung der Gesellschaft und weist allerdings darauf hin, dass diese verfeinerte Wahrnehmung nicht nur positive, sondern auch ambivalente und negative Gefühle hervorbringt.“ Genau diese unangenehmen Gefühle wollen viele Menschen nicht mehr akzeptieren. Andreas Reckwitz verweist zudem auf problematische Konjunktur der positiven Psychologie: „Sensibilität ja, aber bitte nur verknüpft mit positiven Gefühlen! Sensibilität ja, aber als Sinn für wohlgestaltete ästhetische Formen, als Sinn für rücksichtsvolles Miteinander, als Sinn für die Gestaltung des…

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Die Seele ist ein Raum der Energien

Was die Seele ist, ist umstritten. Wilhelm Schmids Vorschlag ist, sie als Raum der Energien zu verstehen, von denen Menschen belebt und bewegt werden: „In Form von Gefühlen wühlen sich innere Landschaften auf.“ Auf den Wegen zueinander hin und voneinander weg ist immer wieder dieses schwierige Gelände zu durchqueren. Der Weg der Vernunft, der Gefühle hintansetzt, scheint nur ein schmaler Pfad zu sein. Weit häufiger sind Menschen auf den asphaltierten Straßen angenehmer Gefühle unterwegs. Diese können jedoch unvermittelt in unangenehme, steinige Wege übergehen, die zu Fuß begangen werden müssen und…

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Achtsamkeit ist eine wunderbare Kraft

Die eigene Präsenz ist das Wichtigste und Wertvollste, was man anderen Menschen entgegenbringen kann. Präsenz, Gegenwärtigkeit und die damit verbundene Ausstrahlung bezeichnet Thomas W. Albrecht als Achtsamkeit: „Achtsamkeit ist eine wunderbare Kraft, die sich mittels Sprache ausdrückt. Achtsame Sprache wiederum ist der Schlüssel zur Transformation, zur Veränderung des eigenen Lebens und des Lebens deiner Mitmenschen.“ Thomas W. Albrecht hat von dem Executive Coach Stewart Emery gelernt, dass er in seinem Leben nur einen Menschen zu führen hat, und zwar sich selbst. Positive oder negative Emotionen haben jeweils ganz unterschiedliche Auswirkungen…

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