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Im Seelenleben sollte Ordnung herrschen

Konfuzius fragt: „Wer nicht sein Inneres pflegt, sondern sein Äußeres, macht der es nicht verkehrt?“ Damit drückt er aus, worauf es im Leben ankommt. Nämlich dass es bei der Selbstsorge darum geht, das Innere zu pflegen, mithin im eigenen Seelenleben für Ordnung zu sorgen. Man soll das Innere stets wichtiger nehmen als das Äußere. Albert Kitzler blickt zurück: „Diese Achtsamkeit, Sorgfalt und Pflege sich selbst gegenüber war das Hauptanliegen aller antiken Weisheitslehren. Damit war kein selbstsüchtiger Egoismus gemeint. Der innere Friede ist die beste Voraussetzung für gelingende Beziehungen zu anderen Menschen.“ Wie aber sieht es heute mit der Pflege aus? Jeder weiß, wie er sein Äußeres zu fördern, zu hüten, zu vermehren und zu verschönern hat. Der Philosoph und Jurist Dr. Albert Kitzler ist Gründer und Leiter von „MASS UND MITTE“ – Schule für antike Lebensweisheit.

Diogenes legt Wert auf Selbsterziehung

Die meisten Menschen verwenden viel Zeit darauf, ihr äußeres Leben und ihren gesellschaftlichen Status zu sichern, ihren Besitz zu vergrößern und ihre berufliche Karriere voranzutreiben. Wieder lohnt sich ein Blick zurück in die Antike. Der griechische Philosoph Diogenes von Sinope erklärte: „Hättest du dich ernstlich bemüht, dich selbst zu erziehen, wäre dir Weisheit geschenkt worden.“ Der Denker, der in einem alten Weinfass lebte, sagte diese Worte zu einem Menschen, der betete und Gott anflehte, ihm Weisheit zu schenken.

Kontinuierlich sich selbst zu entwickeln und zu erziehen, das war eine der Hauptforderungen der alten Griechen für eine gelungene Lebensführung. Aufmerksamkeit sollte man dabei dem eigenen Körper, der Seele, dem Charakter sowie der Persönlichkeit schenken. Albert Kitzler weiß: „Das Ziel einer solche Selbstkultivierung, die von vernünftigen Einsichten und philosophischem Nachdenken geleitet wird, war es, ein körperlich und seelisch gesunder Mensch zu werden.“

Man muss immer am eigenen Selbst arbeiten

Das hatte Diogenes im Sinn, wenn er von einem „weisen Menschen“ sprach. Die Besonnenheit, das Maßhalten, eine der Haupttugenden der Griechen, bedeutete vom Wortursprung her „Gesund-Denken“. In allem aber, so auch bei der Selbsterziehung, war ihnen das richtige Maß das Wichtigste. Deshalb erlagen sie keinem Zwang zu falsch verstandener, übertriebener Selbstoptimierung. Andererseits gibt es kein Weiterkommen für denjenigen, der nicht an sich arbeitet.

Der griechische Philosoph Antisthenes stellt fest: „Wohin, ihr Menschen? Ihr kümmert euch nur um Geld, aber vernachlässigt euch selbst.“ Für den chinesischen Weisen Zhuangzi ist die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit das Wichtigste. Denn am Äußeren soll man weder hängen noch es ablehnen. Zhuangzi sagt: „Sich selbst recht machen ist alles. Höchste Freude ist es, dieses Ziel zu erreichen … Was von außen her der Zufall bringt, ist nur vorübergehend. Das Vorübergehende soll man nicht abweisen, wenn es kommt, und nicht festhalten, wenn es geht.“ Quelle: „Weisheit to go“ von Albert Kitzler

Von Hans Klumbies

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