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Die Moral setzt sich aus Werten zusammen

Der Begriff „Moral“ bezeichnet ein Bündel von Werten und ethischen Gesetzen, an denen sich „gute“ Menschen orientieren. Damit reguliert sich das zwischenmenschliche Verhalten einer Gruppe, sobald die Menschen sie verinnerlicht hat und befolgt. Damit vermeidet man Schuldgefühle und negative Konsequenzen seitens der Gemeinschaft. Helga Kernstock-Redl erläutert: „Die „Menschenrechte“ definieren zum Beispiel eine solche Wertesammlung, die weithin anerkannt ist. Meistens jedoch sind die geltenden Moralvorstellungen in einer Gruppe oder Familie nicht niedergeschrieben.“ Mehr noch: Den Menschen ist oft gar nicht bewusst, welchen moralischen Regeln sie wie selbstverständlich folgen. Erst die Übertretung…

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Skandale bringen schlechte Eigenschaften hervor

Über Skandale können die Schattenseiten des Daseins ausagiert werden. Alle Menschen kennen die Gefühle des Neids, können eifersüchtig sein, haben sexuell Fantasien, sind von Gier getrieben oder kämpfen mit Gelüsten der Rache. Allan Guggenbühl fügt hinzu: „Solche Empfindungen gestehen wir uns jedoch nicht ein. Wir lassen sie nicht zu, da sie im Widerspruch zu unserem Selbstbild stehen.“ Die meisten Menschen versuchen gut zu sein und verdrängen Eigenschaften, die zwar menschlich, aber unerwünscht sind. Skandale bringen diese zum Vorschein. Statt über sich selbst nachzudenken, regt man sich über das finstere Treiben…

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Charakter und Moral prägen die Identität

Die meisten Menschen denken beim Begriff „Gedächtnis“ in der Regel an autobiographische Erinnerungen, an Erlebnisse und Episoden aus der Vergangenheit. Seit John Locke haben auch viele Philosophen diese Form des Gedächtnisses als das entscheidende Merkmal der personalen Identität angesehen. Philipp Hübl ergänzt: „Doch auch andere Fähigkeiten und Eigenschaften müssen im Gedächtnis gespeichert sein: das sprachlich verfasste Faktenwissen wie „Sizilien liegt am Mittelmeer“.“ Dazu zählt auch die Sprachfähigkeit, die die mentale Grammatik und das mentale Lexikon umfasst. Zum Beispiel nichtsprachliches Hintergrundwissen über die Beschaffenheit von Schnee, praktisches Können wie Klavier spielen…

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Viele Menschen wollen Spaß bei ihrer Arbeit haben

Vieles von dem, was Menschen bei der Arbeit tun, tun sie auch außerhalb der Arbeit. Menschen lügen, um sich vor Dingen zu drücken, die sie nicht tun wollen. Sie betonen ihre guten Eigenschaften, um besser dazustehen. Sie sind gehässig gegenüber Kollegen, weiden sich am Unglück derer, die sich hassen. Zudem stehlen sie aus Eigennutz, missbrauchen Machtpositionen und betrügen, um vorwärtszukommen. Julia Shaw stellt fest: „Wir haben es hier einfach nur mit Menschen zu tun, die menschliche Dinge tun, und das zufällig bei der Arbeit. In vielerlei Hinsicht sind Unternehmen lediglich…

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Julia Shaw ist Expertin für moralische Blindheit

Geld verändert die Beziehung eines Menschen zur Moral. Julia Shaw erläutert: „Die bloße Existenz von Geld fungiert zusammen mit komplexen Geschäfts- und Vertriebswegen als Puffer zwischen uns und dem Ursprung unserer Produkte. Das kann dazu führen, dass wir uns zutiefst auf unethische Weise verhalten.“ Julia Shaw kann es beweisen. Sie nennt drei Dinge und der Leser muss entscheiden, ob er sie für böse hält. 1. Prostitution. 2. Kinderarbeit. 3. Tierquälerei. Und wie sieht es mit folgendem aus? 1. Pornografie. 2. Ramschware. 3. Massentierhaltung. In vielen Ländern, in denen die Prostitution…

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Moralische Urteile drücken Wertungen aus

Bei moralischen Prinzipien geht es darum, Schaden zu vermeiden. Warum gilt: „Du sollst nicht töten“ und „Du sollst nicht stehlen“? Weil die Folge einen Schaden für jemanden darstellt: den Verlust des Lebens und des Besitzes. Philipp Hübl stellt fest: „Unsere moralischen Urteile drücken also Wertungen aus. Und unsere Emotionen in gewisser Weise auch.“ Eine Spielart der Angst ist die Hemmung, andere zu töten. Auf der Seite der Moral ist das Tötungsverbot für alle Menschen und Kulturen ein universelles Gesetz. Jedem ist klar, dass das Leben einen Wert darstellt und der…

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Niemand ist der allgemeinen Aufregung hilflos ausgeliefert

Eine der zentralen Thesen in Philipp Hübls neuem Buch „Die aufgeregte Gesellschaft“ lautet: „Emotionen prägen unsere moralische Identität und damit auch unsere politischen Referenzen.“ Außerdem stellt der Autor fest, dass sich der Riss, der sich zwischen Traditionalisten und Kosmopoliten aufgetan hat, immer größer wird. Diese neue Polarisierung betrifft die grundlegende Frage, welche Werte und Normen ein gutes Leben und eine gute Gesellschaft ausmachen. Die Bruchlinien verlaufen zwischen Alt und Jung, Land und Stadt, Auto und Fahrrad, Kaufhaus und Amazon, Tatort und Netflix, Vergangenheit und Zukunft. Philipp Hübls Folgerungen sind überraschend…

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Die Menschen sind auf die Gemeinschaft angewiesen

Die Menschen existieren von Anfang an nur in einer Gemeinschaft oder in Bezug auf sie, da sie evolutionär auf Zusammenarbeit angewiesen sind. Thomas Fischer erläutert: „Ihre Gemeinschaft funktioniert aber nicht wie ein Heringsschwarm, sondern beruht auf individuellem Ich-Bewusstsein und Empathie. Dies setzt ununterbrochenes Beobachten, Prüfen und Deuten der jeweils anderen voraus.“ Das direkte oder indirekte, unmittelbare oder vorgestellte Betrachten der anderen und das Überprüfen, welche Einstellungen, Gefühle und Forderungen diese gegenüber dem Beobachtenden haben, nehmen einen außerordentlich breiten Raum des spezifisch menschlichen Lebens ein. Erst in Lagen existenzieller Bedrohung –…

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Der kulturelle Wandel hat die Menschen materialistischer gemacht

Der kulturelle Wandel in den modernen Staaten des Westens hat die Menschen verändert. Zunächst einmal hat er sie materialistischer gemacht. David Brooks nennt ein Beispiel: „Studenten legen heute mehr Wert auf Geld und beruflichen Erfolg.“ Im Jahr 1966 sagten 80 Prozent der amerikanischen Erstsemester, sie seien in einem hohen Maße motiviert, eine sinnvolle Lebensanschauung zu entwickeln. Heute sagen das weniger als die Hälfte von ihnen. Finanzielle Sicherheit dagegen, die ehedem als ein mittlerer Wert angesehen wurde, ist heute das oberste Ziel von Studenten. Die Gesellschaft von heute ist wesentlich individualistischer…

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Viele Menschen sind von der Sünde fasziniert

Viele Menschen begehen unentwegt kleine moralische Verfehlungen, die Ausdruck einer tief verwurzelten Selbstgefälligkeit ist. Die Neigung zu verwerflicher Leidenschaft, zur Sünde steht im Zentrum der menschlichen Persönlichkeit. Die Menschen sündigen nicht nur, sie sind auch in absonderlicher Weise von der Sünde fasziniert. David Brook nennt ein Beispiel: „Wenn wir hören, dass ein Prominenter in einen empörenden Skandal verwickelt ist, sind wir irgendwie enttäuscht, wenn sich herausstellt, dass das Gerücht falsch ist.“ Und wenn man brave Kinder sich selbst überlässt, dauert es meist nicht lange, bis sie für Scherereien sorgen. Selbst…

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