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Das Gehirn besteht aus zwei Bereichen

Ob Menschen zusammenpassen, spüren sie auch darüber, ob sie den Geruch des potenziellen Partners als angenehm oder weniger angenehm wahrnehmen. Liebe geht nicht „durch den Magen“, sondern vor allem auch „durch die Nase“. Heinz-Peter Röhr vergleicht: „Für die Urmenschen stand Riechen für die Lebensbewältigung im Vordergrund. Der moderne Mensch lebt rational, mithilfe seiner intellektuellen Fähigkeiten; er kalkuliert, überlegt und entscheidet.“ Leitend ist hier der für das Rationale zuständige Teil des Gehirns, das rationale Gehirn, der sogenannte Neokortex. Nur wer sich dafür öffnet, bemerkt, dass das Instinktive nicht verschwunden ist. Manche Entscheidung wird aus dem „Bauch“ heraus gefällt, weil bestimmte Gefühle den Ausschlag gaben. Heinz-Peter Röhr ist Pädagoge und war über dreißig Jahre lang in der Fachklinik Fredeburg/Sauerland für Suchtmittelabhängige psychotherapeutisch tätig.

Die Gefühle entstehen im emotionalen Gehirn

Tatsächlich kommt sie aber aus dem für Emotionen zuständigen Areal des Gehirns: dem emotionalen Gehirn. Immer wenn in diesem Zusammenhang von „Herz“ oder „Bauch“ die Rede ist, ist das emotionale Gehirn gemeint. Geht es um durchdachte Entscheidung, ist der Neokortex zuständig, das rationale Gehirn. Das Gehirn lässt sich also in zwei Bereiche unterteilen. Zum ersten gibt es das emotionale Gehirn, bestehend aus dem Limbischen System und vor allem der Amygdala. Hier entstehen die Gefühle.

Der zweite Bereich ist das rationale Gehirn, es besteht in erster Linie aus dem Neokortex, dem Hauptteil der Großhirnrinde. Hier findet logisches Denken statt. Während das emotionale Gehirn sich tief im Innern des Kopfes befindet, bildet der Neokortex die äußere Rinde mit den typischen Windungen und Furchen. Das Intuitive, das Schöpferische kommt aus tieferen Schichten der Seele. Kreative Menschen vertrauen ihrem Gespür, nicht ausschließlich ihrem Verstand.

Eine gute Entscheidung fühlt sich richtig an

Eine gute Entscheidung ist meist die, die sich „richtig anfühlt“. Bei der Partnerwahl wird dies dann besonders deutlich, wenn die Beziehung scheitert: „Ich wusste schon immer, dass ich ihn/sie nicht hätte heiraten dürfen …“ Heinz-Peter Röhr vermutet: „Wahrscheinlich war es der Verstand, der sagte, dass man keinen Rückzieher machen sollte.“ Besser wäre es gewesen, auf den „Bauch“ zu hören. Selbstverständlich sollte der Verstand bei Entscheidungen beteiligt sein.

Gute Entscheidungen leben davon, dass Verstand und Gefühl in angemessener Weise beteiligt sind. Bei vielen Entscheidungen sollte klar der Verstand dominieren, andere dürfen eher gefühlsbedingt sein. Viele Gefühle kommen aus dem emotionalen Gedächtnis, in dem vor allem in den ersten Lebensjahren Erfahrungen gespeichert werden, an die man noch keine bewusste Erinnerung hat. Das emotionale Gedächtnis erinnert sich aber an die zugehörigen Gefühle und kann diese in vergleichbaren Situationen reaktivieren. Es handelt sich dabei um eine Ahnung, vielleicht eine tiefe Befürchtung, eventuell um alte Ängste. Quelle: „Vom klugen Umgang mit Gefühlen“ von Heinz-Peter Röhr

Von Hans Klumbies

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